Sein Schrei geht durch Mark und Bein: Der Tasmanische Teufel mag zwar nicht viel größer sein als ein Dackel, seine Riesen-Zähne aber sind messerscharf. Ein Allesfresser, der seine Beute komplett verspeist - inklusive der Knochen. Und dabei einen teuflischen Lärm macht. Nur hier in Tasmanien kommt er noch vor. Doch das nachtaktive Beuteltier ist in Gefahr, erklärt John Hamilton vom Tasmanian Devil Conservation Park - einem Schutzgehege für Tasmanische Teufel - im Südosten der Insel.
"Es scheint eine Art Krebs zu sein, der sich im Gesicht des Tasmanischen Teufels ausbreitet. Nach sechs Monaten verhungern die Tiere, weil ihnen Speiseröhre und Mund zuwachsen. Nur geschlechtsreife Tiere sind davon betroffen. Und was überraschend ist: Die Tasmanischen Teufel scheinen gegen die Krankheit keine Immunabwehr zu entwickeln."
Gut 150.000 Tasmanische Teufel gab es noch vor zwei Jahren, heute ist die Population schon um mehr als die Hälfte dezimiert. Einige der ersten Fälle tauchten vor gut fünf Jahren an der tasmanischen Ostküste auf, im Freycinet National Park. Leiter Stuart Duggon kann sich noch gut an das erste Mal erinnern, als er einen infizierten Tasmanischen Teufel zu Gesicht bekam.
"Wir haben hier regelmäßig Untersuchungen durchgeführt und dabei alarmierende Funde gemacht: In einem Teil des Nationalparks waren bis zu 90 Prozent aller gefangenen Tasmanischen Teufel infiziert. Jetzt schauen wir, wie es den Tieren ergeht, die wir frei gelassen haben, ob sie sich von der Krankheit erholen oder ob sie alle an dem Gesichtstumor sterben."
Nach Ansicht von John Hamilton scheint genau das aber der Fall zu sein. Bislang sei jeder infizierte Tasmanische Teufel an der mysteriösen Krankheit gestorben. Was die Krankheit auslöst - darüber können selbst Experten nur spekulieren: Hat der Mensch seine Hände mit im Spiel? Sind die Gifte schuld, die in der Holzindustrie eingesetzt werden? Oder geht das Massensterben aufs Konto der Natur? Eine Viruskrankheit? John Hamilton tappt zwar auch noch im Dunkeln, aber der Leiter des 1978 gegründeten Geheges will sich nicht einfach mit dieser Entwicklung abfinden.
"Wir versuchen jetzt drei Dinge. Erstens: Wir sind dabei, ein Gebiet zu isolieren, in dem nur gesunde Tasmanische Teufel leben. Zweitens: In unserem Park züchten wir in zwei Quarantänestationen so viele Tasmanische Teufel wie möglich, damit sie später einmal ausgesetzt werden können. Und drittens: Wir müssen schauen, ob wir es hin bekommen, Tiere zu züchten, die gegen den Tumor resistent sind. So etwas hat es weltweit noch nie gegeben."
Unterstützung dafür gibt es jetzt auch von staatlicher Seite: Das Landesumweltministerium schießt Gelder zu - und forscht selbst nach dem Erreger des Tumors. Nicht ganz uneigennützig, denn der Tasmanische Teufel ist längst auch zu einer Touristenattraktion geworden. Ob in Tierparks oder als Plüschtier, das Beuteltier bringt Millionen ein. Viel wichtiger aber, findet John Hamilton, ist seine Funktion als "Gesundheitspolizist."
"Man kann davon ausgehen, wenn der Tasmanische Teufel tatsächlich einmal aussterben sollte, dürfte das ökologische Gleichgewicht durcheinander kommen. Es frisst ja die Kadaver und jagt Grass- oder Pflanzenfresser wie das Wallaby oder Possum. Die Populationen würden höchstwahrscheinlich steigen, wenn es den Teufel nicht mehr gäbe. Wir könnten eine ganze andere Vegetation bekommen."
Soweit will es John Hamilton erst gar nicht kommen lassen. Gerade hat er ein Waldstück in der Nähe seines Parks gekauft: Zusätzlicher Platz für seine Sorgenkinder.
"Ich denke, mit Hilfe staatlicher Programme und der Unterstützung von Wildgehegen wie unserem können wir den Tasmanischen Teufel retten. Wir kriegen das schon hin."
Hoffentlich! Ansonsten, meint John Hamilton lakonisch, dürfte der Tasmanische Teufel auf dem Weg sein zur Hölle.
"Es scheint eine Art Krebs zu sein, der sich im Gesicht des Tasmanischen Teufels ausbreitet. Nach sechs Monaten verhungern die Tiere, weil ihnen Speiseröhre und Mund zuwachsen. Nur geschlechtsreife Tiere sind davon betroffen. Und was überraschend ist: Die Tasmanischen Teufel scheinen gegen die Krankheit keine Immunabwehr zu entwickeln."
Gut 150.000 Tasmanische Teufel gab es noch vor zwei Jahren, heute ist die Population schon um mehr als die Hälfte dezimiert. Einige der ersten Fälle tauchten vor gut fünf Jahren an der tasmanischen Ostküste auf, im Freycinet National Park. Leiter Stuart Duggon kann sich noch gut an das erste Mal erinnern, als er einen infizierten Tasmanischen Teufel zu Gesicht bekam.
"Wir haben hier regelmäßig Untersuchungen durchgeführt und dabei alarmierende Funde gemacht: In einem Teil des Nationalparks waren bis zu 90 Prozent aller gefangenen Tasmanischen Teufel infiziert. Jetzt schauen wir, wie es den Tieren ergeht, die wir frei gelassen haben, ob sie sich von der Krankheit erholen oder ob sie alle an dem Gesichtstumor sterben."
Nach Ansicht von John Hamilton scheint genau das aber der Fall zu sein. Bislang sei jeder infizierte Tasmanische Teufel an der mysteriösen Krankheit gestorben. Was die Krankheit auslöst - darüber können selbst Experten nur spekulieren: Hat der Mensch seine Hände mit im Spiel? Sind die Gifte schuld, die in der Holzindustrie eingesetzt werden? Oder geht das Massensterben aufs Konto der Natur? Eine Viruskrankheit? John Hamilton tappt zwar auch noch im Dunkeln, aber der Leiter des 1978 gegründeten Geheges will sich nicht einfach mit dieser Entwicklung abfinden.
"Wir versuchen jetzt drei Dinge. Erstens: Wir sind dabei, ein Gebiet zu isolieren, in dem nur gesunde Tasmanische Teufel leben. Zweitens: In unserem Park züchten wir in zwei Quarantänestationen so viele Tasmanische Teufel wie möglich, damit sie später einmal ausgesetzt werden können. Und drittens: Wir müssen schauen, ob wir es hin bekommen, Tiere zu züchten, die gegen den Tumor resistent sind. So etwas hat es weltweit noch nie gegeben."
Unterstützung dafür gibt es jetzt auch von staatlicher Seite: Das Landesumweltministerium schießt Gelder zu - und forscht selbst nach dem Erreger des Tumors. Nicht ganz uneigennützig, denn der Tasmanische Teufel ist längst auch zu einer Touristenattraktion geworden. Ob in Tierparks oder als Plüschtier, das Beuteltier bringt Millionen ein. Viel wichtiger aber, findet John Hamilton, ist seine Funktion als "Gesundheitspolizist."
"Man kann davon ausgehen, wenn der Tasmanische Teufel tatsächlich einmal aussterben sollte, dürfte das ökologische Gleichgewicht durcheinander kommen. Es frisst ja die Kadaver und jagt Grass- oder Pflanzenfresser wie das Wallaby oder Possum. Die Populationen würden höchstwahrscheinlich steigen, wenn es den Teufel nicht mehr gäbe. Wir könnten eine ganze andere Vegetation bekommen."
Soweit will es John Hamilton erst gar nicht kommen lassen. Gerade hat er ein Waldstück in der Nähe seines Parks gekauft: Zusätzlicher Platz für seine Sorgenkinder.
"Ich denke, mit Hilfe staatlicher Programme und der Unterstützung von Wildgehegen wie unserem können wir den Tasmanischen Teufel retten. Wir kriegen das schon hin."
Hoffentlich! Ansonsten, meint John Hamilton lakonisch, dürfte der Tasmanische Teufel auf dem Weg sein zur Hölle.