Mittwoch, 08. Mai 2024

Tarifkonflikt
Gewerkschaft Verdi bestreikt erste Verkehrsunternehmen

Aufgrund des Tarifkonflikt des öffentlichen Nahverkehrs müssen Fahrgäste von Bussen, Trams und U-Bahnen in mehreren Bundesländern weiterhin mit Einschränkungen rechnen. Grund dafür sind die Warnstreiks, zu denen die Gewerkschaft Verdi aufgerufen hat. Ein Überblick.

26.02.2024
    Ein Mann steht mit einer Fahne vor einigen Bussen. Der Mann hält eine Fahne der Gewerkschaft verdi in der Hand.
    Die Gewerkschaft Verdi bestreikt in den kommenden Tagen in Wellen bundesweit den öffentlichen Personennahverkehr. (picture alliance / dpa / Fabian Strauch)
    Beschäftigte kommunaler Verkehrsbetriebe legten am Montag bereits in Berlin, Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz sowie im Saarland die Arbeit nieder. In Schleswig-Holstein fielen nach Verdi-Schätzungen etwa 85 Prozent der Busverbindungen aus. In Berlin kam es vor allem im Busverkehr zu längeren Wartezeiten. Für Donnerstag und Freitag hat Verdi in Berlin zu weiteren Warnstreiks aufgerufen.
    Im Saarland waren die kommunalen Verkehrsbetriebe in Saarbrücken, Saarlouis, Völklingen und Neunkirchen betroffen, wie die Gewerkschaft mitteilte. Auch bei der Saarbahn wurde nach Unternehmensangaben gestreikt. In Rheinland-Pfalz legten Beschäftigte am Standort der DB Regio Bus Mitte in Mehren und an den Standorten der MB Moselbahn die Arbeit nieder.

    Hauptstreiktag ist der 1. März

    Nach den Plänen von Verdi werden sich die Streiks im Nahverkehr in den nächsten Tagen über ganz Deutschland ausbreiten - ausgenommen von den Arbeitsniederlegungen ist lediglich Bayern. Je nach Region wird an unterschiedlichen Tagen gestreikt, zum Teil auch mehrtägig.
    Deutschlandweit sollen am Freitag die meisten ÖPNV-Streiks stattfinden. Parallel dazu organisiert Fridays For Future am gleichen Tag zahlreiche Demonstrationen für besseren Klimaschutz.
    Verdi will in den Tarifverhandlungen für die rund 90.000 Beschäftigten in mehr als 130 kommunalen Unternehmen bessere Arbeitsbedingungen erreichen. Die Gewerkschaft fordert neben der Einführung einer 35-Stunden-Woche auch die Begrenzung der Schichtlänge auf maximal zehn Stunden. Darüber hinaus werden eine Mindestruhezeit von zwölf Stunden und mehr Urlaub verlangt.
    Reisende und Pendler werden sich auf Einschränkungen einstellen müssen. Immerhin sind der DB-Regionalverkehr und die meisten S-Bahnen nicht von dem Ausstand betroffen. Sie werden von der Deutschen Bahn betrieben, die nicht mit Verdi, sondern mit der Lokführergewerkschaft GDL über neue Tarifverträge verhandelt.
    Diese Nachricht wurde am 26.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.