Donnerstag, 28. März 2024

Archiv

Warnstreiks
Lufthansa streicht 600 Flüge

Die Gewerkschaft Verdi hat mitgeteilt, den Flugverkehr am Donnerstag mit weiteren Warnstreiks massiv zu behindern. Die Lufthansa streicht deshalb 600 Flüge. Am Mittwoch kamen bereits Zehntausende vor allem Berufspendler mit Bus und Bahn nicht vorwärts.

26.03.2014
    Flugzeuge der Fluglinie Lufthansa
    Warnstreiks betreffen morgen auch Flugreisende (picture alliance / dpa / Rene Ruprecht)
    Reisende müssen sich am Donnerstag auf Chaos einstellen. Deutschlands größte Fluglinie Lufthansa streicht fast 600 Flüge. Betroffen sind vor allem innerdeutsche und europäische Verbindungen, wie das Unternehmen mitteilte.
    Die Gewerkschaft Verdi hat im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes für Donnerstag mehrstündige Aktionen an den Flughäfen in Frankfurt, München, Düsseldorf, Hamburg, Köln/Bonn, Stuttgart und Hannover angekündigt.
    Die sieben großen deutschen Flughäfen rüsten sich für die Warnstreiks. Der größte Flughafen in Frankfurt will angesichts des bevorstehenden Streiks zusätzliches Personal abstellen, um die Kunden zu informieren, wie ein Fraport-Sprecher erklärte. Der Flughafen Hannover schätzt nach Angaben einer Sprecherin die Streikbereitschaft in der Landeshauptstadt eher gering ein. Dennoch sei auch dort mit Verspätungen und Ausfällen zu rechnen.
    Heftige Kritik an Warnstreiks
    Die geplanten Warnstreiks stießen auf heftige Kritik in der Luftverkehrsbranche. "Flughäfen werden immer mehr zum öffentlichkeitswirksamen Schauplatz für Tarifauseinandersetzungen. Was früher eine absolute Ausnahme war, darf nicht zur Regel werden", erklärte Ralph Beisel vom Flughafenverband ADV in Berlin. Auch Lufthansa kritisierte die Verdi-Streiktaktik.
    Für Mittwoch hatte Verdi bereits Beschäftigte im öffentlichen Dienst in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen aufgerufen, die Arbeit ruhen zu lassen. So blieben die meisten Busse und Stadtbahnen in Nordrhein-Westfalen in den Depots. Ein Gewerkschaftssprecher sprach von einer "annähernd hundertprozentigen Streikbeteiligung". Die Auswirkungen bekamen auch die Autofahrer zu spüren - die üblichen Staus im Berufsverkehr sind laut Polizei länger als gewöhnlich gewesen.
    Streiks auch in Kitas und Bürgerämtern
    In vielen Rathäusern, Kindertagesstätten, Jobcentern, Bürgerämtern und Sparkassen in Bayern und Baden-Württemberg ging am Mittwoch ebenfalls nicht viel. Dort, wo es keinen Notdienst gab, blieben die Türen geschlossen. Am Donnerstag sollen sich in NRW Beschäftigte der Stadtverwaltungen dem Warnstreik anschließen. Verdi verteilt die Maßnahmen abwechselnd auf verschiedene Regionen Deutschlands.
    Mit den Warnstreiks will die Gewerkschaft in den laufenden Tarifverhandlungen den Druck auf die kommunalen Arbeitgeber erhöhen. Auf dem Tisch liegt die Forderung nach einer pauschalen Lohnerhöhung von 100 Euro plus einer Steigerung von 3,5 Prozent. Die Arbeitgeber lehnen dies ab. Sie haben noch kein Angebot vorgelegt. Die nächsten Verhandlungen sind für Montag und Dienstag kommender Woche angesetzt.