Von Kristin Raabe
Die großen Augen des Babys schauen konzentriert, die Fingerchen greifen nach etwas unsichtbarem, aber mit dem Sprechen hapert es noch - was geht wohl gerade in dem kleinen Köpfchen vor. Das fragen sich nicht nur Eltern sondern auch Wissenschaftler. Da Babys keine Fragebögen ausfüllen können, müssen sich die Forscher schon ein paar ausgefeilte Tests einfallen lassen.
Bei einem Test zeigt der Versuchsleiter den Babys und Kleinkindern, wie man eine Rassel baut. Er nahm eine Dose, steckte einen Ball hinein, machte die Dose zu und schüttelte sie. Das sollte das Kind dann nachmachen. Das sind einfache Handlungen - aber von alleine kommen Kinder nicht darauf.
Conor Liston hat an der Harvard Universität untersucht, ob Babys und Kleinkinder solche einfachen Handlungssequenzen über längere Zeit behalten können. Dazu mussten Kinder im Alter von neun bis 24 Monaten den Rasseltest absolvieren. Wenn der Forscher sie vier Monate später wieder mit der Dose und dem Ball konfrontierte, waren nur die Kinder in der Lage daraus eine Rassel zu bauen, die sich noch an die ursprüngliche Demonstration des Versuchsleiters erinnern konnten.
Wir hatten gar nicht erwartet, das Kinder mit neun Monaten schon über ein funktionierendes Langzeitgedächtnis verfügen. Ihr Gedächtniszentrum im Gehirn ist noch nicht ausgereift. Wenn wir sie also mit 13 Monaten wieder mit der Dose und dem Ball konfrontierten, konnten sie daraus keine Rassel zusammenbauen. Sie verhielten sich genauso, wie die Kinder in der Kontrollgruppe, die die Gegenstände zum ersten Mal sahen.
Kleinkinder, die mit 17 Monaten zusahen, wie der Versuchsleiter eine Rassel baute, konnten sich dagegen auch vier Monate später noch daran erinnern. Noch besser schnitt allerdings die Gruppe der 24 Monate alten Kinder ab. Vermutlich sind die Entwicklungsprozesse im vorderen Bereich der Großhirnrinde erst dann völlig abgeschlossen. Dort vermuten die Forscher nämlich diese Form des Gedächtnis.
Diese Studie bezieht sich ausschließlich auf einen bestimmten Gedächtnistyp: das Ereignis-Gedächtnis. Bei uns Erwachsenen sind darin Erinnerungen an Ereignisse enthalten, die letzte Woche oder letztes Jahr passiert sind. Natürlich können wir in unseren Experimenten nur versuchen, das unter kontrollierten Bedingungen nachzustellen. Aber wir gehen davon aus, dass unsere Gedächtnisexperimente so eine Ereignis-Komponente beinhalten.
Ganz selten kommt es vor, dass sich Erwachsene an etwas erinnern, was sie vor dem zweiten Lebensjahr erlebt haben. Mit solchen ganz frühen Erinnerungen sind dann allerdings besonders intensive Gefühle verbunden. Etwas einprägsameres als Gefühle gibt es nicht. Das gilt für Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Den Schmerz bei der Geburt vergisst jede Mutter sofort. Im Gedächtnis bleibt nur die Freude beim Anblick des Neugeborenen.
Die großen Augen des Babys schauen konzentriert, die Fingerchen greifen nach etwas unsichtbarem, aber mit dem Sprechen hapert es noch - was geht wohl gerade in dem kleinen Köpfchen vor. Das fragen sich nicht nur Eltern sondern auch Wissenschaftler. Da Babys keine Fragebögen ausfüllen können, müssen sich die Forscher schon ein paar ausgefeilte Tests einfallen lassen.
Bei einem Test zeigt der Versuchsleiter den Babys und Kleinkindern, wie man eine Rassel baut. Er nahm eine Dose, steckte einen Ball hinein, machte die Dose zu und schüttelte sie. Das sollte das Kind dann nachmachen. Das sind einfache Handlungen - aber von alleine kommen Kinder nicht darauf.
Conor Liston hat an der Harvard Universität untersucht, ob Babys und Kleinkinder solche einfachen Handlungssequenzen über längere Zeit behalten können. Dazu mussten Kinder im Alter von neun bis 24 Monaten den Rasseltest absolvieren. Wenn der Forscher sie vier Monate später wieder mit der Dose und dem Ball konfrontierte, waren nur die Kinder in der Lage daraus eine Rassel zu bauen, die sich noch an die ursprüngliche Demonstration des Versuchsleiters erinnern konnten.
Wir hatten gar nicht erwartet, das Kinder mit neun Monaten schon über ein funktionierendes Langzeitgedächtnis verfügen. Ihr Gedächtniszentrum im Gehirn ist noch nicht ausgereift. Wenn wir sie also mit 13 Monaten wieder mit der Dose und dem Ball konfrontierten, konnten sie daraus keine Rassel zusammenbauen. Sie verhielten sich genauso, wie die Kinder in der Kontrollgruppe, die die Gegenstände zum ersten Mal sahen.
Kleinkinder, die mit 17 Monaten zusahen, wie der Versuchsleiter eine Rassel baute, konnten sich dagegen auch vier Monate später noch daran erinnern. Noch besser schnitt allerdings die Gruppe der 24 Monate alten Kinder ab. Vermutlich sind die Entwicklungsprozesse im vorderen Bereich der Großhirnrinde erst dann völlig abgeschlossen. Dort vermuten die Forscher nämlich diese Form des Gedächtnis.
Diese Studie bezieht sich ausschließlich auf einen bestimmten Gedächtnistyp: das Ereignis-Gedächtnis. Bei uns Erwachsenen sind darin Erinnerungen an Ereignisse enthalten, die letzte Woche oder letztes Jahr passiert sind. Natürlich können wir in unseren Experimenten nur versuchen, das unter kontrollierten Bedingungen nachzustellen. Aber wir gehen davon aus, dass unsere Gedächtnisexperimente so eine Ereignis-Komponente beinhalten.
Ganz selten kommt es vor, dass sich Erwachsene an etwas erinnern, was sie vor dem zweiten Lebensjahr erlebt haben. Mit solchen ganz frühen Erinnerungen sind dann allerdings besonders intensive Gefühle verbunden. Etwas einprägsameres als Gefühle gibt es nicht. Das gilt für Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Den Schmerz bei der Geburt vergisst jede Mutter sofort. Im Gedächtnis bleibt nur die Freude beim Anblick des Neugeborenen.