Nachhaltige Entwicklung ist eine Frage der Lebensqualität für die reichen Länder, aber eine Frage des Überlebens für die armen.
Das sagte Klaus Töpfer, der Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen, im Mai, am Welt-Wasser-Tag. Die Mahnung kam nicht von ungefähr. Denn gerade am Süßwasser lässt sich ablesen, wie nötig eine globale, nachhaltige Politik ist. Und wie ungleich die natürlichen Ressourcen verteilt sind, auch ein Jahrzehnt nach dem Umweltgipfel von Rio.
In diesem Jahr werden infolge von Wasserverschmutzung, mangelnder Hygiene und Wasserknappheit über 12 Millionen Menschen sterben.
Auch dieses Zitat stammt von dem früheren deutschen Umweltminister. Ein Auszug aus dem Report "Welt-Ressourcen 2001", verfasst von US-Umweltforschern:
Viele Weltregionen sind ausreichend mit Wasser versorgt. Doch fast 40 Prozent der Menschheit leiden gegenwärtig unter ernster Wasserknappheit, oder ihnen fehlt der Zugang zu sauberem Trinkwasser. Es wird erwartet, dass sich dieses Problem in nächster Zeit dramatisch verschärft, da die Weltbevölkerung weiter wächst. Um das Jahr 2025 herum dürften mindestens 3,5 Milliarden Menschen mit Wasserknappheit zu kämpfen haben - gut die Hälfte der Weltbevölkerung.
Die betroffenen rund 80 Länder liegen in den Trockengebieten der Erde. Und dennoch sind ihre Wasserprobleme nicht allein naturgegeben, sondern zu einem Gutteil hausgemacht. Fast überall in den Krisenregionen gibt es ein verfehltes Wasser-Management. Zu diesem Schluss kommt jedenfalls das Bonner Zentrum für Entwicklungsforschung in seinen bisherigen Analysen.
Demnach wird Wasser vor allem in der Landwirtschaft vergeudet. In Afrika und Asien bewässerten Bauern ihre Felder noch immer altmodisch, das heißt: verschwenderisch und nicht etwa sparsam. Ganz einfach, weil sie das Wasser nichts koste, so die Bonner Forscher. Viele dürfte überraschen, was die Vereinten Nationen zum Thema anmerken:
Weltweit werden 75 Prozent des Wassers für die Landwirtschaft gebraucht.
Längst zapft der Mensch auch Wasser-Vorkommen an, die sich nicht erneuern. Das mussten deutsche Geowissenschaftler vor Jahren in der Sahara erfahren. Hunderte von Metern unter der Wüste schlummern, im porösen Tiefengestein gespeichert wie in einem Schwamm, große Mengen Wasser. Es ist schätzungsweise 40.000 Jahre alt und hat Trinkwasser-Qualität. Doch statt den fossilen Schatz schonend zu nutzen, fördern Länder wie Ägypten und Libyen das Wüsten-Wasser, als sei es unerschöpflich - so die Beobachtung der Wissenschaftler. Sie befürchten, dass die unter der Sahara verborgene Quelle viel zu schnell versiegt.
Auch dem Grundwasser setzt der Mensch zu. Klaus Töpfers Experten beim UN-Umweltprogramm veröffentlichten jüngst einen Bericht über den ökologischen Zustand der Erde. Darin heißt es:
Zwei Milliarden Menschen sind abhängig von der Versorgung mit Grundwasser. In einigen Ländern fallen die Grundwasser-Spiegel infolge von Übernutzung. Dazu gehören Teile von Indien, China, West-Asien, (...) die frühere Sowjetunion und der Westen der USA.
Schon lange gibt es Stimmen, die warnen: Die Kriege des 21. Jahrhunderts werden um Wasser geführt. In Krisen-Regionen wie dem Nahen Osten, im südlichen Afrika, in Südostasien oder in Mittelamerika. Was lässt sich gegen die zunehmende Wasser-Knappheit tun?
Wissenschaftler wie jene am Zentrum für Entwicklungsforschung raten zu einem intensiven Technologie-Transfer. Landwirte in Entwicklungsländern sollten dazu angeleitet werden, moderne, sparsame Bewässerungsmethoden anzuwenden. Trinkwasser muss hygienisch aufbereitet, Abwasser behandelt werden, damit es nicht wieder Süßwasser-Reserven verschmutzt. Doch das alles kostet viel Geld.
Etwa 180 Milliarden US-Dollar jährlich müssten investiert werden, um bis zum Jahr 2015 die Zahl derjenigen, die keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, zu halbieren.
Dieses ehrgeizige Ziel wurde im Dezember in Bonn noch einmal bekräftigt, auf der letzten Internationalen Süßwasser-Konferenz. Doch es ist fraglich, ob es zu erreichen ist. Bisher fließt nur ein Bruchteil der veranschlagten Summe aus dem wasserreichen Norden in den wasserarmen Süden.
Das sagte Klaus Töpfer, der Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen, im Mai, am Welt-Wasser-Tag. Die Mahnung kam nicht von ungefähr. Denn gerade am Süßwasser lässt sich ablesen, wie nötig eine globale, nachhaltige Politik ist. Und wie ungleich die natürlichen Ressourcen verteilt sind, auch ein Jahrzehnt nach dem Umweltgipfel von Rio.
In diesem Jahr werden infolge von Wasserverschmutzung, mangelnder Hygiene und Wasserknappheit über 12 Millionen Menschen sterben.
Auch dieses Zitat stammt von dem früheren deutschen Umweltminister. Ein Auszug aus dem Report "Welt-Ressourcen 2001", verfasst von US-Umweltforschern:
Viele Weltregionen sind ausreichend mit Wasser versorgt. Doch fast 40 Prozent der Menschheit leiden gegenwärtig unter ernster Wasserknappheit, oder ihnen fehlt der Zugang zu sauberem Trinkwasser. Es wird erwartet, dass sich dieses Problem in nächster Zeit dramatisch verschärft, da die Weltbevölkerung weiter wächst. Um das Jahr 2025 herum dürften mindestens 3,5 Milliarden Menschen mit Wasserknappheit zu kämpfen haben - gut die Hälfte der Weltbevölkerung.
Die betroffenen rund 80 Länder liegen in den Trockengebieten der Erde. Und dennoch sind ihre Wasserprobleme nicht allein naturgegeben, sondern zu einem Gutteil hausgemacht. Fast überall in den Krisenregionen gibt es ein verfehltes Wasser-Management. Zu diesem Schluss kommt jedenfalls das Bonner Zentrum für Entwicklungsforschung in seinen bisherigen Analysen.
Demnach wird Wasser vor allem in der Landwirtschaft vergeudet. In Afrika und Asien bewässerten Bauern ihre Felder noch immer altmodisch, das heißt: verschwenderisch und nicht etwa sparsam. Ganz einfach, weil sie das Wasser nichts koste, so die Bonner Forscher. Viele dürfte überraschen, was die Vereinten Nationen zum Thema anmerken:
Weltweit werden 75 Prozent des Wassers für die Landwirtschaft gebraucht.
Längst zapft der Mensch auch Wasser-Vorkommen an, die sich nicht erneuern. Das mussten deutsche Geowissenschaftler vor Jahren in der Sahara erfahren. Hunderte von Metern unter der Wüste schlummern, im porösen Tiefengestein gespeichert wie in einem Schwamm, große Mengen Wasser. Es ist schätzungsweise 40.000 Jahre alt und hat Trinkwasser-Qualität. Doch statt den fossilen Schatz schonend zu nutzen, fördern Länder wie Ägypten und Libyen das Wüsten-Wasser, als sei es unerschöpflich - so die Beobachtung der Wissenschaftler. Sie befürchten, dass die unter der Sahara verborgene Quelle viel zu schnell versiegt.
Auch dem Grundwasser setzt der Mensch zu. Klaus Töpfers Experten beim UN-Umweltprogramm veröffentlichten jüngst einen Bericht über den ökologischen Zustand der Erde. Darin heißt es:
Zwei Milliarden Menschen sind abhängig von der Versorgung mit Grundwasser. In einigen Ländern fallen die Grundwasser-Spiegel infolge von Übernutzung. Dazu gehören Teile von Indien, China, West-Asien, (...) die frühere Sowjetunion und der Westen der USA.
Schon lange gibt es Stimmen, die warnen: Die Kriege des 21. Jahrhunderts werden um Wasser geführt. In Krisen-Regionen wie dem Nahen Osten, im südlichen Afrika, in Südostasien oder in Mittelamerika. Was lässt sich gegen die zunehmende Wasser-Knappheit tun?
Wissenschaftler wie jene am Zentrum für Entwicklungsforschung raten zu einem intensiven Technologie-Transfer. Landwirte in Entwicklungsländern sollten dazu angeleitet werden, moderne, sparsame Bewässerungsmethoden anzuwenden. Trinkwasser muss hygienisch aufbereitet, Abwasser behandelt werden, damit es nicht wieder Süßwasser-Reserven verschmutzt. Doch das alles kostet viel Geld.
Etwa 180 Milliarden US-Dollar jährlich müssten investiert werden, um bis zum Jahr 2015 die Zahl derjenigen, die keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, zu halbieren.
Dieses ehrgeizige Ziel wurde im Dezember in Bonn noch einmal bekräftigt, auf der letzten Internationalen Süßwasser-Konferenz. Doch es ist fraglich, ob es zu erreichen ist. Bisher fließt nur ein Bruchteil der veranschlagten Summe aus dem wasserreichen Norden in den wasserarmen Süden.