WMO-Chef Petteri Taalas erklärte, diese Erkenntnisse ließen sich noch nicht langfristig belegen. Verwertbare Daten über die Wasserreserven liegen nach Angaben der WMO erst seit 2002 vor. Seitdem gehe der Trend abwärts.
In den meisten Fällen seien 2022 Flüsse und Stauseen trockener gewesen als im langjährigen Mittel. Ähnlich sei die Lage bei der Verdunstung von Wasser aus Tier- und Pflanzenwelt sowie von Boden- und Wasseroberflächen gewesen. Europa habe im Sommer eine erhöhte Verdunstung und geringere Bodenfeuchtigkeit erlebt, bedingt durch die Trockenheit. Vielerorts kam es zu Dürren und tiefen Wasserständen: In den USA und am Horn von Afrika, ebenso an der Donau, am Rhein und am Yangtze in China, während das Flussgebiet des Indus in Pakistan extreme Überschwemmungen erlebte.
Der Schnee in den Alpen, in den Anden in Südamerika und anderen hochgelegenen Gebieten blieb unter dem langjährigen Mittel, was den Abfluss in Flüsse beeinträchtigt habe, heißt es in dem Bericht weiter. "Die Gletscher und die Eisdecke ziehen sich vor unseren Augen zurück", sagte WMO-Chef Taalas. Steigende Temperaturen hätten den Wasserkreislauf beschleunigt - und gestört.
Diese Nachricht wurde am 12.10.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.