Högl betonte, die Bundeswehr habe von allem zu wenig. Die Lage habe sich seit Beginn des Krieges in der Ukraine noch verschlechtert. Das Sondervermögen würde nicht ausreichen, sämtliche Fehlbestände auszugleichen, sagte die SPD-Politikerin. Dafür bedürfte es nach Einschätzung von Militär-Experten einer Summe von insgesamt 300 Milliarden Euro.
Zustand der Kasernen "erbärmlich"
Den Zustand der Kasernen in Deutschland bezeichnete Högl als "erbärmlich". Es fehle dort an Unterkünften, funktionierenden Toiletten, Munitionslagern, Spinden und einer WLAN-Anbindung. Der Investitionsbedarf liege hier bei 50 Milliarden Euro.
Die Wehrbeauftragte unterstützt den Bundestag bei der parlamentarischen Kontrolle der Streitkräfte. Sie fungiert aber auch als Ansprechperson für die Soldaten.
Auch Verteidigungsminister Pistorius hält mehr Investitionen für nötig. Er hatte zuletzt zusätzliche zehn Milliarden Euro für die Truppe ins Spiel gebracht. Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Strack-Zimmermann, und der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, Wüstner, forderten ebenfalls mehr Tempo bei den Beschaffungen.
Rheinmetall drängt auf schnellere Auftragsvergabe
Der Vorstandsvorsitzende des Rüstungskonzerns Rheinmetall, Papperger, bemängelte eine schleppende Auftragsvergabe durch die europäischen Regierungen. Ein Mangel an Munition werde nicht an der Industrie liegen, sagte er der Nachrichtenagentur Bloomberg. Aufgrund der zögerlichen Auftragsentwicklung habe Rheinmetall auch die Produktion von Panzergranaten noch nicht vollständig hochgefahren.
Diese Nachricht wurde am 14.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.