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Weiblich, 32, Doktor der Sinologie und Mutter

    In diesem Jahr ging der Heinz Maier-Leibnitz-Preis, der gemeinsam von der Bundesministerin für Bildung und Forschung und dem Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) vergeben wird, an die Heidelberger Sinologin Dr. Barbara Mittler. An der Universität wurde die Preisverleihung als Zeichen verstanden, "sich nicht davon abschrecken zu lassen, dass Professorinnen vorerst weltweit noch eine Minderheit sind". Die Karriere der Privatdozentin Dr. Barbara Mittler steht aber auch für ungewöhnliche Methoden, Internationalisierung des Studiums und interdisziplinäre Forschung: Die Tochter einer Musikerin und eines Bibliothekars machte ihr Abitur in Kanada, ihren MA in Oxford. Ihre Doktorarbeit schrieb sie an der Universität Heidelberg und verband dabei die Musikwissenschaft mit der Sinologie. Anhand eines Vergleichs zwischen Hongkong, Taiwan und der Volksrepublik China untersuchte sie die Frage, welchen Einfluß ein politisches System auf die aktuelle Musikproduktion hat. Dazu interviewte sie nahezu alle bedeutenden modernen chinesischen Komponisten.

    Heute ist Barbara Mittler Hochschuldozentin am Sinologischen Seminar der Universität Heidelberg. Entscheidend für ihre schnelle Karriere sei neben der Unterstützung ihrer Eltern und ihres Ehemanns die Hilfe ihres Mentors gewesen. Nach Dissertation und Habilitation war die Familie an der Reihe. Zur Preisverleihung in Jena hat sie ihren zwei Monate alten Sohn mitgebracht. "Ich glaube es ist wichtig, dass es Frauen gibt, die Kind und Karriere machen, weil sonst die ganze Idee von der Gleichberechtigung der Frau dahin ist".

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    Die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg über Dr. Barbara Mittler, Preisträgerin des Heinz-Maier-Leibnitz-Preises 2000