Was tun, wenn die Uni aus allen Nähten platzt, aber in der Umgebung des Hochschulgebäudes kein Platz für einen Anbau ist? Vor diesem Problem stand die Universität Zürich, deren Zentralgebäude mitten in der Stadt liegt. Sie hat einen Ausweg gefunden und will jetzt einen neuen Hörsaal unter der Erde bauen. "Wir beginnen mit den Bauarbeiten am 1. Februar 2001", kündigt Ramon Bandle an, der an der Uni Zürich für das Vorhaben zuständig ist. Rund anderthalb Jahre später soll der neue Hörsaal in etwa 15 Metern Tiefe fertig sein. Damit sich das teure Unterfangen lohnt, wird ein richtig großer Hörsaal mit rund 500 Plätzen geschaffen. "Wir haben vor allem mit den Grundlagenvorlesungen ein Problem", so Bandle. In Jura, Wirtschaft und Medizin seien die Hörerzahlen sehr groß und überfordern das bestehende Raumangebot. 21.000 Studierende gibt es zurzeit an der Uni. Durch eine Änderung im Schweizerischen Schulsystem steigt diese Zahl bald sprunghaft an. Bandle: "Bisher betrug die Schulzeit bis zur Hochschulreife zwölfeinhalb Jahre, jetzt wird sie auf zwölf Jahre verkürzt. Im Jahr 2002 fallen dann zwei Maturitätsjahrgänge zusammen." Für den zu erwartenden Ansturm gewappnet zu sein, ist aber nicht der einzige Grund, in die Tiefe zu bauen: Durch die hohen Grundstückspreise kommt der etwa 15,5 Millionen Schweizer Franken - knapp 19 Millionen Mark - teure unterirdische Hörsaal deutlich billiger als ein Neubau. Ein dunkler Kellerraum wird es auch nicht werden, erklärt Bandle: "Wir haben Oberlichtfenster, es gibt also Tageslicht."
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