Stasi-Akten
Weiterhin großes Interesse an Stasi-Unterlagen auch 35 Jahre nach der Wiedervereinigung

Auch 35 Jahre nach der Wiedervereinigung ist das Interesse an den Stasi-Unterlagen groß. So gingen nach Informationen der Deutschen Presseagentur im ersten Halbjahr 2025 beim zuständigen Bundesarchiv 16.213 Anträge auf persönliche Akteneinsicht ein. Damit liegt die Zahl auf dem Niveau der Vorjahre.

    Ein lange Gang in einem Archiv. Rechts und links stapeln sich zahlreiche Akten in Regalen.
    Akten in der ehemaligen Stasizentrale in Berlin (imago images / tagesspiegel / Mike Wolff, TSP)
    Die meisten Anfragen zwischen Januar und Juni kamen aus Sachsen mit fast 4.000 Fällen. In Thüringen wurden rund 2.500 Anträge registriert, in Mecklenburg-Vorpommern knapp 1.800 und auch in Sachsen-Anhalt und Brandenburg gab es zahlreiche Einsichtsgesuche. Seit 1990 summieren sich die Anträge von Bürgerinnen und Bürgern auf fast 3,5 Millionen.
    Bundesarchiv-Präsident Hollmann erklärte, die Unterlagen seien Zeugnisse von Unterdrückung und fehlender Meinungsfreiheit in der SED-Diktatur. Sie seien daher auch heute noch von hoher Bedeutung für die Aufarbeitung der Geschichte.
    Die Unterlagen gehören seit dem 17. Juni 2021 zum Bundesarchiv, nachdem die Stasi-Unterlagen-Behörde nach rund drei Jahrzehnten aufgelöst wurde. Unter den von DDR-Bürgerrechtlern einst bewahrten Millionen Dokumenten befinden sich Akten zur Bespitzelung von Bürgern durch die Staatssicherheit sowie Fotos und Tonträger.
    Diese Nachricht wurde am 03.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.