
Das Dokument aus dem Jahr 2021 wurde von der oppositionellen Tisza-Partei veröffentlicht. Darin ist die Rede von rund 3.000 mutmaßlichen Missbrauchsfällen in ungarischen Heimen. Dies entspricht mehr als einem Fünftel aller Minderjährigen in staatlicher Obhut. Über den Zeitraum liegen noch keine Angaben vor. Der Bericht beruht auf einer Umfrage von mehr als 500 Betreuungspersonen. Das Personal kritisierte demnach häufig, dass nach seinen Hinweisen an die Polizei Ermittlungen eingestellt worden seien. Unklar ist, warum der Bericht bislang nicht veröffentlicht wurde. Das ungarische Innenministerium erklärte lediglich, das Dossier sei im Jahr 2022 an die zuständigen Behörden weitergeleitet worden, um deren Arbeit zu unterstützen.
In Ungarn soll im kommenden Frühjahr ein neues Parlament gewählt werden. Zuletzt lag die Tisza-Partei in Umfragen vor der Partei Fidesz des rechtsnationalistischen Ministerpräsidenten Orban.
Diese Nachricht wurde am 13.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
