Mittwoch, 15. Mai 2024

Der "Smiley"
Weltbekanntes Symbol ist schon 60

Ein gelber Kreis, zwei Punkte, ein Halbkreis - so einfach setzt sich der Smiley zusammen. Aber nicht als Emoji auf dem Handy hatte er seine Geburtsstunde, sondern er stammt aus der analogen Welt - und wird jetzt 60!

17.12.2023
    Eine Fahne mit Smiley-Symbol vor blauem Himmel
    Ursprünglich wurde der Smiley für Karten und Poster erfunden, ziert aber längst alles mögliche - etwa Socken, T-Shirts oder auch Textnachrichten. (picture alliance / CHROMORANGE / Christian Ohde)
    Sein Erfinder, der Künstler Harvey Ball, konnte nicht ahnen, wie populär der Smiley werden würde: Millionenfach wird er auch als Albumcover, auf T-Shirts und auf Tassen gedruckt, ganz zu schweigen von seiner späteren Verwendung als digitaler Emoji für gute Laune in Textnachrichten. 1963 sollte Ball für ein Unternehmen ein lachendes Gesicht entwerfen, das auf Anstecknadeln, Karten und Poster gedruckt wurde. Das Honorar: 240 US-Dollar - ohne weitere Beteiligungen.
    Doch das hat dem Künstler offenbar nicht die Laune verdorben: 1999 gründet er das Unternehmen World Smile, das auch den World Smile Day organisiert. Das Motto: "Tu etwas Gutes - hilf einem Menschen zu lächeln". Der Tag findet jährlich im Oktober statt und sammelt Geld für die Harvey-Ball-Smile-Stiftung, die sich für Kindeswohl einsetzt.

    Erstes Smiley vor 4.000 Jahren entdeckt

    Nicht rund und auch nicht gelb, aber dennoch lächelnd kommt ein Smiley auf einem etwa 4000 Jahre alten Tonkrug daher. Im türkischen Karkamis nahe der syrischen Grenze gruben Forscherinnen und Forscher den Krug aus der Hethiter-Zeit aus. Darauf zu sehen: zwei Augen und ein gebogener Mund. Der Fund gilt als das bislang älteste Smiley. Wie der leitende Archäologe Nicolò Marchetti 2017 anmerkte, war das Gefäß für ein süßes Fruchtgetränk bestimmt gewesen.

    Das erste Tipp-Smiley in der New York Times?

    Bereits im Jahr 1862 können Leserinnen und Leser der "New York Times" wohl zum ersten Mal ein Smiley in der Form als " ;) " in der Zeitung finden - in einem Artikel über eine Rede des Präsidenten Abraham Lincoln. Experten merken an, dass Zeitungstexte seinerzeit aus einzelnen Matrizen gesetzt wurden - Flüchtigkeit sei also eigentlich auszuschließen. Historikerinnen und Historiker untersuchen, wie Mitte des 19. Jahrhunderts Semikolon und Freizeichen verwendet werden. Ein übereinstimmendes Urteil, ob es sich im Lincoln-Text wirklich um ein Zwinkern oder eher um einen Tippfehler handelte, gibt es bislang nicht.
    Diese Nachricht wurde am 13.12.2023 im Programm Deutschlandfunk Kultur gesendet.