Wärmer soll es werden. Im Sommer tendenziell trockener, im Winter niederschlagsreicher. Wetterextreme könnten sich häufen: Hitzeperioden, Starkregenfälle und Überschwemmungen. Der Schnee im Winter hingegen: Er soll seltener werden. Über die Folgen für Landwirtschaft und Tourismus ist schon viel gesprochen worden. Doch was bedeutet der Klimawandel eigentlich für die Menschen? Schlägt er aufs Gemüt? Oder ist er ein Glücksbringer? Katrin Rehdanz wollte es genau wissen:
... ob es einen Zusammenhang gibt zwischen Zufriedenheit und Klima. Ob also in Ländern mit unterschiedlichem Klima die Menschen auch unterschiedlich zufrieden sind. Wenn man das findet, dass es einen signifikanten Zusammenhang gibt zwischen Klima und Zufriedenheit oder Glücklichkeit, dann kann man darüber vielleicht auch Schlüsse ziehen, wie sich das Klima ändert und dann Auswirkungen hat auf die Zufriedenheit.
"Climate and Happiness" - "Klima und Glücklichsein" - so heißt die Studie, die Katrin Rehdanz soeben fertig gestellt hat. Und zwar an der Universität Hamburg, im Zentrum für Marine und Atmosphärische Wissenschaften. Dort ist sie eher eine Exotin. Nicht Naturwissenschaftlerin, sondern Volkswirtin:
Was viele Menschen immer denken, dass Klimawandel für alle immer nur schlecht sein kann. Das ist auch ein Ansatz für diese Untersuchung, dass man zeigen möchte, dass es durchaus nicht so sein muss, dass alle Länder negativ vom Klimawandel betroffen sein werden. Das haben auch andere Untersuchungen schon gezeigt, etwa für die Landwirtschaft. Nördliche Breiten könnten eher positiv vom Klimawandel betroffen sein.
Genau das kristallisiert sich auch aus Katrin Rehdanz’ Studie heraus: In Kanada, Island und Skandinavien sollte sich das Gemüt der Leute eher aufhellen - weil der harsche Winter dort durch den Klimawandel etwas milder gerät...
Und alle anderen gehören eher zu den Verlierern. Also sollte man den Klimawandel doch sehr ernst nehmen.
Die Hamburger Forscherin bereiste nicht etwa aller Herren Länder, wie man vielleicht vermuten könnte. Sie stützte sich stattdessen auf die "Weltdatenbank des Glücklichseins". Die gibt es wirklich! Soziologen schreiben sie ständig fort. Ihre Daten zeigen, wie glücklich die Menschen in allen möglichen Ecken der Erde sind. Grundlage sind repräsentative Befragungen ...
Stellen Sie sich vor, es kommt jemand zu Ihnen und fragt Sie auf einer Skala von eins bis vier. Wie glücklich oder wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Leben? Dann werden Sie eine Antwort geben. Und so machen das viele andere 1000 Leute auch. Und so haben wir Durchschnittswerte für etwa 70 Länder.
Dann der nächste Schritt:
Wir haben einen Wert von 3,2 zum Beispiel. Wie setzt sich der zusammen?
Die größte Rolle spielt das Einkommen. Eine kleine aber auch das Klima, immerhin rund zehn Prozent. Und da las Katrin Rehdanz aus den Statistiken: Es ist nicht die Zahl von Regentagen. Es ist auch nicht die Jahresmitteltemperatur. Sondern es sind die kältesten Wintertage beziehungsweise die Hitzeperioden im Sommer, die das Glücksbefinden am stärksten beeinflussen - wenn man alle anderen Faktoren einmal außer Acht lässt. Daher auch das Glücks-Szenario für die Zukunft: Die Leute im hohen Norden sollten sich über mildere Winter freuen; alle anderen dürften unter immer heißeren Sommern stöhnen und unzufriedener werden. Doch hätte man sich das nicht sowieso denken können? Die Studienautorin hat kein Problem mit diesem Einwand:
Gut, das können wir uns gerne denken. Aber um Politik betreiben zu können, braucht man ja auch Zahlen. Dafür sind wir Forscher da, um das dann auch zu bestätigen.
... ob es einen Zusammenhang gibt zwischen Zufriedenheit und Klima. Ob also in Ländern mit unterschiedlichem Klima die Menschen auch unterschiedlich zufrieden sind. Wenn man das findet, dass es einen signifikanten Zusammenhang gibt zwischen Klima und Zufriedenheit oder Glücklichkeit, dann kann man darüber vielleicht auch Schlüsse ziehen, wie sich das Klima ändert und dann Auswirkungen hat auf die Zufriedenheit.
"Climate and Happiness" - "Klima und Glücklichsein" - so heißt die Studie, die Katrin Rehdanz soeben fertig gestellt hat. Und zwar an der Universität Hamburg, im Zentrum für Marine und Atmosphärische Wissenschaften. Dort ist sie eher eine Exotin. Nicht Naturwissenschaftlerin, sondern Volkswirtin:
Was viele Menschen immer denken, dass Klimawandel für alle immer nur schlecht sein kann. Das ist auch ein Ansatz für diese Untersuchung, dass man zeigen möchte, dass es durchaus nicht so sein muss, dass alle Länder negativ vom Klimawandel betroffen sein werden. Das haben auch andere Untersuchungen schon gezeigt, etwa für die Landwirtschaft. Nördliche Breiten könnten eher positiv vom Klimawandel betroffen sein.
Genau das kristallisiert sich auch aus Katrin Rehdanz’ Studie heraus: In Kanada, Island und Skandinavien sollte sich das Gemüt der Leute eher aufhellen - weil der harsche Winter dort durch den Klimawandel etwas milder gerät...
Und alle anderen gehören eher zu den Verlierern. Also sollte man den Klimawandel doch sehr ernst nehmen.
Die Hamburger Forscherin bereiste nicht etwa aller Herren Länder, wie man vielleicht vermuten könnte. Sie stützte sich stattdessen auf die "Weltdatenbank des Glücklichseins". Die gibt es wirklich! Soziologen schreiben sie ständig fort. Ihre Daten zeigen, wie glücklich die Menschen in allen möglichen Ecken der Erde sind. Grundlage sind repräsentative Befragungen ...
Stellen Sie sich vor, es kommt jemand zu Ihnen und fragt Sie auf einer Skala von eins bis vier. Wie glücklich oder wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Leben? Dann werden Sie eine Antwort geben. Und so machen das viele andere 1000 Leute auch. Und so haben wir Durchschnittswerte für etwa 70 Länder.
Dann der nächste Schritt:
Wir haben einen Wert von 3,2 zum Beispiel. Wie setzt sich der zusammen?
Die größte Rolle spielt das Einkommen. Eine kleine aber auch das Klima, immerhin rund zehn Prozent. Und da las Katrin Rehdanz aus den Statistiken: Es ist nicht die Zahl von Regentagen. Es ist auch nicht die Jahresmitteltemperatur. Sondern es sind die kältesten Wintertage beziehungsweise die Hitzeperioden im Sommer, die das Glücksbefinden am stärksten beeinflussen - wenn man alle anderen Faktoren einmal außer Acht lässt. Daher auch das Glücks-Szenario für die Zukunft: Die Leute im hohen Norden sollten sich über mildere Winter freuen; alle anderen dürften unter immer heißeren Sommern stöhnen und unzufriedener werden. Doch hätte man sich das nicht sowieso denken können? Die Studienautorin hat kein Problem mit diesem Einwand:
Gut, das können wir uns gerne denken. Aber um Politik betreiben zu können, braucht man ja auch Zahlen. Dafür sind wir Forscher da, um das dann auch zu bestätigen.