Von Kristin Raabe
Sie sind überall: In der Erde, im Staub, im Wald an den Bäumen, oft in der Nahrung und sogar in der Luft. Wir atmen sie ein - ständig. Die winzigen Sporen von Aspergillus, einem gewöhnlichen Schimmelpilz. Glücklicherweise wird unser Immunsystem mit seinen Sporen ohne Probleme fertig. Aber was, wenn das Immunsystem nicht mehr funktioniert, wie das bei Organtransplantierten, Krebspatienten oder Aidskranken der Fall ist? Renée Gillot von der Universitätsklinik Grenoble in Frankreich hat ständig mit solchen Patienten zu tun:
Die Todesrate bei einer Aspergillus Infektion ist sehr hoch. Leider sterben rund 60 Prozent dieser Patienten an der Pilzerkrankung.
Die Pharmazeutin und Pilzexpertin beklagt, dass viele Ärzte gar nicht wissen - wie gefährlich eine Aspergillus Infektion sein kann. Oft ist ihnen nicht klar, woran ihre Patienten gestorben sind.
Am Anfang ist der Pilz nur im Atmungstrakt. Dann fängt er an, das Atmungssystem zu besiedeln und schließlich breitet er sich in der Lunge aus. Um diese Infektion bei einem Patienten mit einem schwachen Immunsystem zu diagnostizieren, müsste man den Pilz zuerst im Atmungstrakt nachweisen, bevor er die Lunge schädigen kann. Doch das ist schwierig und die Diagnose ist nicht sehr genau. Bei jedem Atemzug atmet auch ein gesunder Mensch Pilze ein. Deshalb lassen sie sich oft nachweisen, ohne das dies ein Indiz für eine Krankheit ist.
Also muss der Pilz im Blut nachgewiesen werden. Dort gelangt er in großen Mengen nur hin, nachdem er die Lunge befallen hat. Bis Renée Gillot bei einer Patientenprobe den Aspergillus sicher nachgewiesen hat, ist es für den Kranken oft schon zu spät. Dabei sind kürzlich einige neue Medikamente auf den Markt gekommen, die die Behandlung solcher massiven Pilzinfektionen verbessern könnten. Ein schneller Nachweis des Pilzes im Blut könnte Leben retten.
Gerade haben wir einen neuen immunologischen Test, der tatsächlich die Ausbreitung des Pilzes in der Lunge nachweist. Wir detektieren Galactomannan. Das ist ein großes Zuckermolekül, dass in der Zellwand von Aspergillus vorkommt. Wenn der Pilz sich im Körper ausbreitet, gelangt Galactomannan ins Blut. Dort können wir es dann mit einem neuen Antikörper nachweisen.
Leider zeigen neue französische Studien, dass auch dieser Test nicht ganz zuverlässig ist. Da nützt es wenig, dass das Ergebnis schnell vorliegt. Allerdings wird daran gearbeitet, den Test zu verbessern. Vielversprechend ist auch eine ganz andere Methode:
Eine neue Nachweismethode könnte der sogenannte PCR-Assay sein. Damit weisen wir einfach die DNA, also die Erbsubstanz des Pilzes nach. Auch die DNA gelangt ins Blut der Patienten. Leider kann diese Methode noch nicht routinemäßig im Krankenhaus angewandt werden. Die Forscher sind sich auch nicht einig darüber, nach welchem Abschnitt in der Pilz-DNA wir suchen sollen.
Renée Gillot schätzt, dass die PCR-Methode in fünf Jahren so weit entwickelt ist, dass sie sich routinemäßig in jedem Krankenhaus anwenden lässt. Bis dahin sollte auch ein immunologischer Test vorliegen, der funktioniert. Entgültige Sicherheit über die gefährliche Pilz-Infektion bringt dann möglicherweise eine Kombination aus beiden Verfahren.
Sie sind überall: In der Erde, im Staub, im Wald an den Bäumen, oft in der Nahrung und sogar in der Luft. Wir atmen sie ein - ständig. Die winzigen Sporen von Aspergillus, einem gewöhnlichen Schimmelpilz. Glücklicherweise wird unser Immunsystem mit seinen Sporen ohne Probleme fertig. Aber was, wenn das Immunsystem nicht mehr funktioniert, wie das bei Organtransplantierten, Krebspatienten oder Aidskranken der Fall ist? Renée Gillot von der Universitätsklinik Grenoble in Frankreich hat ständig mit solchen Patienten zu tun:
Die Todesrate bei einer Aspergillus Infektion ist sehr hoch. Leider sterben rund 60 Prozent dieser Patienten an der Pilzerkrankung.
Die Pharmazeutin und Pilzexpertin beklagt, dass viele Ärzte gar nicht wissen - wie gefährlich eine Aspergillus Infektion sein kann. Oft ist ihnen nicht klar, woran ihre Patienten gestorben sind.
Am Anfang ist der Pilz nur im Atmungstrakt. Dann fängt er an, das Atmungssystem zu besiedeln und schließlich breitet er sich in der Lunge aus. Um diese Infektion bei einem Patienten mit einem schwachen Immunsystem zu diagnostizieren, müsste man den Pilz zuerst im Atmungstrakt nachweisen, bevor er die Lunge schädigen kann. Doch das ist schwierig und die Diagnose ist nicht sehr genau. Bei jedem Atemzug atmet auch ein gesunder Mensch Pilze ein. Deshalb lassen sie sich oft nachweisen, ohne das dies ein Indiz für eine Krankheit ist.
Also muss der Pilz im Blut nachgewiesen werden. Dort gelangt er in großen Mengen nur hin, nachdem er die Lunge befallen hat. Bis Renée Gillot bei einer Patientenprobe den Aspergillus sicher nachgewiesen hat, ist es für den Kranken oft schon zu spät. Dabei sind kürzlich einige neue Medikamente auf den Markt gekommen, die die Behandlung solcher massiven Pilzinfektionen verbessern könnten. Ein schneller Nachweis des Pilzes im Blut könnte Leben retten.
Gerade haben wir einen neuen immunologischen Test, der tatsächlich die Ausbreitung des Pilzes in der Lunge nachweist. Wir detektieren Galactomannan. Das ist ein großes Zuckermolekül, dass in der Zellwand von Aspergillus vorkommt. Wenn der Pilz sich im Körper ausbreitet, gelangt Galactomannan ins Blut. Dort können wir es dann mit einem neuen Antikörper nachweisen.
Leider zeigen neue französische Studien, dass auch dieser Test nicht ganz zuverlässig ist. Da nützt es wenig, dass das Ergebnis schnell vorliegt. Allerdings wird daran gearbeitet, den Test zu verbessern. Vielversprechend ist auch eine ganz andere Methode:
Eine neue Nachweismethode könnte der sogenannte PCR-Assay sein. Damit weisen wir einfach die DNA, also die Erbsubstanz des Pilzes nach. Auch die DNA gelangt ins Blut der Patienten. Leider kann diese Methode noch nicht routinemäßig im Krankenhaus angewandt werden. Die Forscher sind sich auch nicht einig darüber, nach welchem Abschnitt in der Pilz-DNA wir suchen sollen.
Renée Gillot schätzt, dass die PCR-Methode in fünf Jahren so weit entwickelt ist, dass sie sich routinemäßig in jedem Krankenhaus anwenden lässt. Bis dahin sollte auch ein immunologischer Test vorliegen, der funktioniert. Entgültige Sicherheit über die gefährliche Pilz-Infektion bringt dann möglicherweise eine Kombination aus beiden Verfahren.