"12 Prozent aller Italiener leiden unter Migräne. In anderen europäischen Ländern finden sich ähnliche Werte. Ebenfalls rund 12 Prozent der Bevölkerung schlagen sich mit ganz besonders heftigen Kopfschmerzen herum, die nicht wie bei der Migräne mit Gemäß-Veränderungen, Allergien oder hormonellen Störungen erklärt werden können",
weiß Alessandro Bartolini von der Universität Florenz. Seit Jahren erforscht Bartolini Kopfschmerzen. Als in diesen Tagen die Ergebnisse einer von ihm durchgeführten wissenschaftlichen Studie bekannt wurden und Italiens Medien davon sprachen, dass - so zum Beispiel die Tageszeitung "La Republica" - "endlich ein Gen gegen Kopfschmerzen" gefunden worden sei, wurde der Mediziner nicht müde, darauf hinzuweisen, dass Kopfschmerz nicht gleich Kopfschmerz sei und man nicht alles über einen Kamm scheren dürfe:
Alessandro Bartolini: "Man kann 13 verschiedene Typen dieser Schmerzen unterscheiden. Am verbreitetsten sind die einfachen Kopfschmerzen, die nur kurz dauern. Dann gibt es verschiedene Formen von sogenannten Cephalgien, die organische Ursachen haben und durch andere Krankheiten verursacht werden und die sehr schmerzhaft sein können. Auch der Missbrauch bestimmter Medikamente kann schlimme Kopfschmerzen verursachen. Besonders schmerzhaft können Migränen sein, die durch Entzündungen der Kopfnerven provoziert werden."
Und Bartolini hat noch einen weiteren Grund für besonders heftige Kopfschmerzen gefunden: ein defektes Eiweiß. Nach seinen Untersuchungen - die durch Forschungen der Universitäten Rom und Mailand bestätigt werden - leiden unter dieser besonderen Kopfschmerzform mindestens drei Prozent aller Kopfschmerzpatienten.
Wie Bartolini in seiner Studie nachweist, arbeitet das Eiweiß, dem er den Namen "Gi" gab, wie eine Art Filter. Seine Aufgabe ist, starke, also wichtige Schmerz-Reize an das Gehirn weiterzuleiten und schwache Schmerz-Reize zu unterdrücken. Ist das Eiweiß voll funktionstüchtig, verhindert es wirksam, dass unwichtige Reize bis in das Gehirn gelangen.
Wenn der GI-Filter nicht richtig arbeitet, kann das dazu führen, dass - um ein Beispiel zu nennen - schon durch das kurze Berühren eines heißen Topfes ein stundenlangen Dauer-Kopfschmerz ausgelöst wird. Der Filter verfehlt also seine Aufgabe: er unterscheidet nicht mehr zwischen starkem und schwachen Schmerz-Reizen. Dazu Alessandro Bartolini:
"Vor allem bei Personen, die an ungewöhnlich starken heftig pochenden und stundenlangem Kopfschmerzen leiden, konnten wir oft ein nicht richtig funktionierendes Gi-Protein als Ursache ausfindig machen. Warum der Gi-Filter nicht richtig arbeitet wissen wir noch nicht. Aufgrund unserer ersten Tests vermuten wir, dass es sich um einen genetischen Defekt handelt. Der führt dazu, dass das Eiweiß nicht richtig aufgebaut wird."
Bei allen Formen von starken Kopfschmerzen, empfiehlt Bartonoli aufgrund seiner Untersuchungen, sollte überprüft werden, ob das Gi-Eiweiß richtig arbeitet oder nicht. Nur so lasse sich definitiv feststellen, ob der Schmerz durch dieses defekte Protein verursacht werde oder eine andere Quelle hat. Der florentiner Mediziner geht nämlich davon aus, dass bei zahlreichen Kopfschmerzpatienten das Gi-Eiweiß nicht funktionstüchtig ist, sie von ihren Ärzten aber auf andere Kopfschmerz-Ursachen hin behandelt werden.
Den Defekt des Gi-Proteins gezielt zu beheben, ist zu Zeit noch nicht möglich; eine ursächliche Behandlung ist also noch nicht in Sicht. Bartolini testet zur Zeit verschiedene Wirkstoffe, in der Hoffnung, das Protein so funktionstüchtig machen zu können.
Wichtig sei aber, so der Wissenschaftler, dass erst einmal wie wirkliche Ursache eines Kopfschmerzes definiert werde, um gezielt eine Behandlung durchzuführen. In Italien finden sich in Apotheken bereits Teststreifen, mit denen anhand einer einfachen Blutprobe die Werte des Proteins "Gi" überprüft werden können.
weiß Alessandro Bartolini von der Universität Florenz. Seit Jahren erforscht Bartolini Kopfschmerzen. Als in diesen Tagen die Ergebnisse einer von ihm durchgeführten wissenschaftlichen Studie bekannt wurden und Italiens Medien davon sprachen, dass - so zum Beispiel die Tageszeitung "La Republica" - "endlich ein Gen gegen Kopfschmerzen" gefunden worden sei, wurde der Mediziner nicht müde, darauf hinzuweisen, dass Kopfschmerz nicht gleich Kopfschmerz sei und man nicht alles über einen Kamm scheren dürfe:
Alessandro Bartolini: "Man kann 13 verschiedene Typen dieser Schmerzen unterscheiden. Am verbreitetsten sind die einfachen Kopfschmerzen, die nur kurz dauern. Dann gibt es verschiedene Formen von sogenannten Cephalgien, die organische Ursachen haben und durch andere Krankheiten verursacht werden und die sehr schmerzhaft sein können. Auch der Missbrauch bestimmter Medikamente kann schlimme Kopfschmerzen verursachen. Besonders schmerzhaft können Migränen sein, die durch Entzündungen der Kopfnerven provoziert werden."
Und Bartolini hat noch einen weiteren Grund für besonders heftige Kopfschmerzen gefunden: ein defektes Eiweiß. Nach seinen Untersuchungen - die durch Forschungen der Universitäten Rom und Mailand bestätigt werden - leiden unter dieser besonderen Kopfschmerzform mindestens drei Prozent aller Kopfschmerzpatienten.
Wie Bartolini in seiner Studie nachweist, arbeitet das Eiweiß, dem er den Namen "Gi" gab, wie eine Art Filter. Seine Aufgabe ist, starke, also wichtige Schmerz-Reize an das Gehirn weiterzuleiten und schwache Schmerz-Reize zu unterdrücken. Ist das Eiweiß voll funktionstüchtig, verhindert es wirksam, dass unwichtige Reize bis in das Gehirn gelangen.
Wenn der GI-Filter nicht richtig arbeitet, kann das dazu führen, dass - um ein Beispiel zu nennen - schon durch das kurze Berühren eines heißen Topfes ein stundenlangen Dauer-Kopfschmerz ausgelöst wird. Der Filter verfehlt also seine Aufgabe: er unterscheidet nicht mehr zwischen starkem und schwachen Schmerz-Reizen. Dazu Alessandro Bartolini:
"Vor allem bei Personen, die an ungewöhnlich starken heftig pochenden und stundenlangem Kopfschmerzen leiden, konnten wir oft ein nicht richtig funktionierendes Gi-Protein als Ursache ausfindig machen. Warum der Gi-Filter nicht richtig arbeitet wissen wir noch nicht. Aufgrund unserer ersten Tests vermuten wir, dass es sich um einen genetischen Defekt handelt. Der führt dazu, dass das Eiweiß nicht richtig aufgebaut wird."
Bei allen Formen von starken Kopfschmerzen, empfiehlt Bartonoli aufgrund seiner Untersuchungen, sollte überprüft werden, ob das Gi-Eiweiß richtig arbeitet oder nicht. Nur so lasse sich definitiv feststellen, ob der Schmerz durch dieses defekte Protein verursacht werde oder eine andere Quelle hat. Der florentiner Mediziner geht nämlich davon aus, dass bei zahlreichen Kopfschmerzpatienten das Gi-Eiweiß nicht funktionstüchtig ist, sie von ihren Ärzten aber auf andere Kopfschmerz-Ursachen hin behandelt werden.
Den Defekt des Gi-Proteins gezielt zu beheben, ist zu Zeit noch nicht möglich; eine ursächliche Behandlung ist also noch nicht in Sicht. Bartolini testet zur Zeit verschiedene Wirkstoffe, in der Hoffnung, das Protein so funktionstüchtig machen zu können.
Wichtig sei aber, so der Wissenschaftler, dass erst einmal wie wirkliche Ursache eines Kopfschmerzes definiert werde, um gezielt eine Behandlung durchzuführen. In Italien finden sich in Apotheken bereits Teststreifen, mit denen anhand einer einfachen Blutprobe die Werte des Proteins "Gi" überprüft werden können.