Vor Trump-Putin-Gipfel
Westliche Ukraine-Verbündete beraten in Großbritannien - Selenskyj: "Unsere Argumente wurden gehört"

Wenige Tage vor dem Treffen zwischen US-Präsident Trump und Kremlchef Putin haben sich hochrangige Regierungsvertreter aus den USA, der Ukraine und mehreren europäischen Verbündeten in Großbritannien abgestimmt. Der ukrainische Präsident Selenskyj sprach anschließend von einem konstruktiven Austausch.

    Der Vizepräsident USA, Vance, spricht mit dem britischen Außenminister David Lammy.
    US-Vizepräsident Vance (rechts) und der britische Außenminister Lammy kamen am Freitag im englischen Kent zusammen. (AP / Kin Cheung)
    Alle Argumente der Ukraine seien gehört worden, erklärte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Er betonte, der Weg zu einem Waffenstillstand könne nur gemeinsam mit seinem Land festgelegt werden. Selenskyj wies zudem die erneute russische Forderung, die ukrainische Krim, die Gebiete Luhansk und Donezk sowie Cherson und Saporischschja abzugeben, zurück. Er reagierte damit auf einen von US-Präsident Trump angedeuteten, aber nicht näher beschriebenen Gebietstausch. An dem Treffen südöstlich von London nahmen nach Selenskyjs Darstellung Vertreter aus Großbritannien, den Vereinigten Staaten, Frankreich, Deutschland, Italien, Finnland und Polen teil.

    Medienbericht über europäischen Gegenvorschlag

    Nach Informationen des "Wall Street Journal" legten die europäischen Staaten einen eigenen Friedensvorschlag für die Ukraine vor. Demnach soll ein eventueller Tausch von Gebieten ausschließlich auf Gegenseitigkeit mit Russland beruhen. Außerdem müsse es Sicherheitsgarantien geben. Weitere Einzelheiten zu dem Treffen wurden nicht bekannt.
    Dazu eingeladen hatten der britische Außenminister Lammy sowie US-Vizepräsident Vance, der sich zurzeit in Großbritannien aufhält.
    PräsidentTrump will sich am Freitag im US-Bundesstaat Alaska mit Putin treffen. Er hatte am Freitag erklärt, eine Waffenstillstandsvereinbarung im Ukraine-Krieg stehe kurz bevor. Sie werde möglicherweise einen Gebietstausch zwischen Russland und der Ukraine erfordern. Der ukrainische Präsident Selenskyj ist zu dem Treffen in Alaska nicht eingeladen.

    Macron fordert europäische Beteiligung an Friedensprozess

    Frankreichs Präsident Macron betonte, die Zukunft der Ukraine könne nicht ohne die Ukrainer entschieden werden. Diese kämpften seit mehr als drei Jahren für ihre Freiheit und Sicherheit. Auch die Europäer müssten "Teil der Lösung" sein - es gehe schließlich auch im ihre Sicherheit, so Macron.
    Diese Nachricht wurde am 09.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.