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Hochwasser-Lage
Wetterdienst hebt Warnung vor ergiebigem Dauerregen auf

Der Deutsche Wetterdienst hat alle bestehenden Unwetterwarnungen vor ergiebigem Dauerregen aufgehoben. Dennoch bleibt Hochwasser vielerorts ein Problem. In Braunschweig in Niedersachsen rechnen die Behörden damit, dass sich die Lage am Abend verschlimmert.

    Hochwasser in der niedersächsischen Stadt Oker: Der gleichnamige Fluß hat Teile der Ufer-Promenade überschwemmt.
    Hochwasser in der niedersächsischen Stadt Oker: Der gleichnamige Fluß hat Teile der Ufer-Promenade überschwemmt. (Thomas Schulz / dpa / Thomas Schulz)
    Wie die Stadtverwaltung Braunschweig mitteilte, hat die Okertalsperre im Harz ihre maximale Kapazität erreicht. Über den Überlauf der Staumauer werde nun mehr Wasser als üblich in die Oker abgegeben: 30 Kubikmeter pro Sekunde statt 16 Kubikmeter pro Sekunde. Die Verwaltung erwartet, dass die Welle in den späten Abendstunden in der Stadt ankommt. Man gehe aber davon aus, dass sich die durch die Oker und deren Nebenflüsse verursachten Überschwemmungen weiterhin auf die ausgewiesenen Überschwemmungsgebiete beschränken.

    Weiterhin Gefahr von Überschwemmungen und Erdrutschen

    Laut Deutschem Wetterdienst ist bis auf Weiteres nicht mit weiteren ergiebigen Niederschlägen zu rechnen. Die Regenfälle hätten nachgelassen, hieß es. Es bestehe aber weiterhin die Gefahr von Überschwemmungen und Erdrutschen. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie warnt vor Sturmfluten im Wesergebiet sowie an der niedersächsischen Nordseeküste - konkret in Bremen, Bremerhaven, Elsfleth, Brake, Rechtenfleth und Wilhelmshaven.
    Im ostfriesischen Landkreis Leer zeigten Sicherungsmaßnahmen an einem Deich Erfolg. Man habe den Deich mit Sandsäcken stabilisieren und deshalb auf Evakuierungen verzichten können, teilte die Kreisfeuerwehr Leer heute früh auf Facebook mit. Die Pegelstände seien in der Nacht um etwa 30 Zentimeter gefallen. In der niedersächsischen Gemeinde Upleng im Landkreis Leer war ein Deich gestern an zwei Stellen gebrochen und vielerorts aufgeweicht.

    Evakuierung im niedersächsischen Rinteln

    In Rinteln im Landkreis Schaumburg wurden die Bewohner einer Straße in Sicherheit gebracht, in der die Keller vollgelaufen waren. Laut NDR betraf die Evakuierung gut 100 Personen.
    In Nordthüringen hatten gestern viele der knapp 500 Einwohner den Ort Windehausen verlassen. Dort stand das Wasser teilweise bis zu einem Meter hoch. Aus Sicherheitsgründen wurde der Strom abgestellt, auch Toiletten funktionieren nicht mehr.
    Gespannt bleibt auch die Lage in Teilen von Sachsen-Anhalt, Sachsen und Nordrhein-Westfalen. Auf der Bahnstrecke Hannover-Magdeburg kommt es voraussichtlich noch bis Mittwoch zu Verspätungen, weil Gleise unterspült sind.
    Diese Nachricht wurde am 26.12.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.