Archiv


Wie steht's ums Englisch im Anglistik-Studium

    Wenn der Weltverband der Anglisten IAUPE vom 29.7 bis 4.8. 2001 in Bamberg tagt, dann dürfte es für die 250 Professorinnen und Professoren aus aller Welt kaum Verständigungsschwierigkeiten geben - das glaubte man zumindest bislang. Jetzt jedoch wird immer deutlicher, dass Englisch schon lange nicht mehr gleich Englisch ist, denn immer schneller entfernt sich die Sprache auf den verschiedenen Kontinenten vom gemeinsamen Ursprung. Professor Wolfgang Viereck, Präsident des IAUPE, spricht daher längst von den "Englishes": "Unter dem Plural von English werden heute die unterschiedlichen Ausprägungen der Sprache in verschiedenen Teilen der Welt verstanden. Zum Beispiel in Amerika, in Indien, in bestimmten Bereichen Asiens gibt es Besonderheiten, die sich durch den Einfluss der dortigen einheimischen Sprachen ausgebildet haben und die sich vom Standard-Englisch Englands unterscheiden. All diese Varianten werden unter dem Pluralbegriff Englishes zusammengefasst." Die Englishes können schon jetzt so unterschiedlich sein, dass es zu massiven Verständigungsproblemen kommt. Die Kreolistik zum Beispiel ist heute eine eigene Disziplin. Innerhalb der Anglistik entsteht so mit der Zeit eine teilweise unüberschaubare Vielfalt. "Es gibt eine deutliche Tendenz, dass man sich immer stärker auf bestimmte Bereiche spezialisiert", berichtet Viereck. Vor einem Anglistikstudium sollten künftige Studierende sich genau informieren, rät der Sprachwissenschaftler: "Es gibt einen Kernbereich in den English Studies, der an allen Universitäten angeboten wird." Die Institute der verschiedenen Städte unterscheiden sich hingegen in ihren weitergehenden Spezialisierungsangeboten.

    Related Links

    Die Tagung der International Association of University Professors of English (IAUPE) an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg