Für viel Unruhe hat Dieter Lenzen letzte Woche mit seinem Vorschlag gesorgt, das Uniklinikum Benjamin Franklin in Berlin-Steglitz (UKBF) wieder enger an die Freie Universität (FU) zu binden. Nicht nur distanzierte sich der Berliner Finanzsenator Ulrich Nussbaum von dem Vorhaben, auch der Vorstand der Charité war einigermaßen erstaunt über die unerwarteten Separationsbekundungen. Heute versuchte die Vizepräsidentin der Freien Universität Monika Schäfer-Korting die Wogen wieder ein wenig zu glätten. Niemand habe die Zerschlagung der Charité vor Augen, es solle weiterhin eng zusammengearbeitet werden zwischen den drei Standorten und auch die Grundausbildung würde etwa weiterhin zentral organisiert bleiben. In dem von ihr vorgestellten Papier zu den Zukunftsperspektiven für den Campus Benjamin Franklin ginge es aber darum überhaupt eine Perspektive zu entwickeln für den eigenen Standort. Der leide nämlich besonders darunter, dass die Charité schlicht zu groß sei, um wirtschaftlich zu arbeiten.
"Sie ist konfrontiert mit einem seit Jahren sinkenden Zuschuss für Forschung und Lehre und dafür ist bei uns das der Staat zuständig. Es besteht ein hoher Investitionsbedarf vor allem an den Standorten Mitte und Campus Benjamin Franklin. Das Vorstandskonzept sieht eine Sanierung vor allem des Standorts Mitte vor, und was das bei den begrenzten Ressourcen heißt, ist, dass keine nennenswerten Ressourcen am Standort Benjamin Franklin getätigt werden können. Und wir sind auch der festen Überzeugung, dass ein Standort mit drei, fünf, Standorten extrem schwierig zu steuern ist."
Hintergrund für den Vorstoß der FU ist die Sorge, dass das Benjamin-Franklin-Klinikum wegen des hohen Defizits der Charité langfristig infrage gestellt werden könnte, da der für den Gesamtstandort veranschlagte Sanierungsbedarf von 636 Millionen Euro nur zu einem Bruchteil vom Land zugesichert wurde. Die Steglitzer Professoren beklagen schon jetzt, dass von ihrem Standort Leute abgezogen würden. Für die Freie Universität sei der Erhalt des gut zu erreichenden Benjamin Franklin Klinikums im Süden der Stadt aber unerlässlich, um durch ein breites Fächerspektrum weiterhin attraktiv zu sein:
" Wenn wir uns in der Exzellenzinitiative aufstellen wollen als die Biowissenschaften der Freien Universität … Wir brauchen eine Humanmedizin, wir brauchen die Zahnmedizin für die Themen, die wir uns ausgedacht haben. Und zwar einfach um diese "Fokus Area Bio Sciences", die wir bereits in der ersten und zweiten Exzellenzinitiative mit Leben ausfüllen zu können."
Neben der Aufgabe des Standorts oder einem Verbleib in der Charité, der mit einer weiteren Verschlechterung der Situation einhergehe, bleibe als einzig fruchtbarer Ausweg die Herauslösung des Benjamin-Franklin-Klinikums aus der Charité. Entweder müsse in diesem Fall das Land, die Sanierungskosten des Klinikums übernehmen, oder man müsse das Klinikum eben teilprivatisieren. Anhand von Bauplänen des Benjamin-Franklin-Klinikums pries die Vizepräsidentin, die Klinik mit ihren kurzen Wegen und der sinnvollen Aufteilung der Bereiche Lehre und Krankenbetreuung als eine geradezu idealtypische Universitätsklinik an. Eine Sanierung koste deshalb verhältnismäßig wenig und durch den Abbau von bis zu dreihundert Betten könne man gleichzeitig die Kosten niedrig halten. Profitieren würden von so einer Lösung vor allem Forschung und Lehre meint die Vizepräsidentin:
"Für die Forschung heißt es, dass wir besser kooperieren können – geht schnell mit dem Fahrrad. Wir haben exzellente Forschungsbereiche – wir haben die Psychiatrie eingebunden in unser Exzellenzcluster Languages of emotions alles könnte verbessert werden. Für die Lehre am Krankenbett wird es besser, wenn man den Unterricht in Mitte macht und einen Patienten darüber transportieren soll, das wird sicher besser werden, wenn man das auseinandernimmt."
Dass eine zu enge Verbindung von Forschung und Lehre und einem privat betriebenen Krankenhausbetrieb eventuell ungünstig für den Universitätsstandort sei – wies Dieter Lenzen dann auch strikt von sich:
"Der entscheidende Punkt ist, wie kriegt man das zusammen, dass das wissenschaftliche Personal nicht daran gehindert wird Forschung zu betreiben, was ja leicht passieren kann, das kann man nur vertraglich lösen. Das Zweite ist die sogenannte Trennungsrechnung. Das ist ein uraltes Thema von Medizin schlechthin. Ist das Verbandmaterial Anschauungsmaterial oder nicht. Aber auch so was kann man vertraglich festlegen."
"Sie ist konfrontiert mit einem seit Jahren sinkenden Zuschuss für Forschung und Lehre und dafür ist bei uns das der Staat zuständig. Es besteht ein hoher Investitionsbedarf vor allem an den Standorten Mitte und Campus Benjamin Franklin. Das Vorstandskonzept sieht eine Sanierung vor allem des Standorts Mitte vor, und was das bei den begrenzten Ressourcen heißt, ist, dass keine nennenswerten Ressourcen am Standort Benjamin Franklin getätigt werden können. Und wir sind auch der festen Überzeugung, dass ein Standort mit drei, fünf, Standorten extrem schwierig zu steuern ist."
Hintergrund für den Vorstoß der FU ist die Sorge, dass das Benjamin-Franklin-Klinikum wegen des hohen Defizits der Charité langfristig infrage gestellt werden könnte, da der für den Gesamtstandort veranschlagte Sanierungsbedarf von 636 Millionen Euro nur zu einem Bruchteil vom Land zugesichert wurde. Die Steglitzer Professoren beklagen schon jetzt, dass von ihrem Standort Leute abgezogen würden. Für die Freie Universität sei der Erhalt des gut zu erreichenden Benjamin Franklin Klinikums im Süden der Stadt aber unerlässlich, um durch ein breites Fächerspektrum weiterhin attraktiv zu sein:
" Wenn wir uns in der Exzellenzinitiative aufstellen wollen als die Biowissenschaften der Freien Universität … Wir brauchen eine Humanmedizin, wir brauchen die Zahnmedizin für die Themen, die wir uns ausgedacht haben. Und zwar einfach um diese "Fokus Area Bio Sciences", die wir bereits in der ersten und zweiten Exzellenzinitiative mit Leben ausfüllen zu können."
Neben der Aufgabe des Standorts oder einem Verbleib in der Charité, der mit einer weiteren Verschlechterung der Situation einhergehe, bleibe als einzig fruchtbarer Ausweg die Herauslösung des Benjamin-Franklin-Klinikums aus der Charité. Entweder müsse in diesem Fall das Land, die Sanierungskosten des Klinikums übernehmen, oder man müsse das Klinikum eben teilprivatisieren. Anhand von Bauplänen des Benjamin-Franklin-Klinikums pries die Vizepräsidentin, die Klinik mit ihren kurzen Wegen und der sinnvollen Aufteilung der Bereiche Lehre und Krankenbetreuung als eine geradezu idealtypische Universitätsklinik an. Eine Sanierung koste deshalb verhältnismäßig wenig und durch den Abbau von bis zu dreihundert Betten könne man gleichzeitig die Kosten niedrig halten. Profitieren würden von so einer Lösung vor allem Forschung und Lehre meint die Vizepräsidentin:
"Für die Forschung heißt es, dass wir besser kooperieren können – geht schnell mit dem Fahrrad. Wir haben exzellente Forschungsbereiche – wir haben die Psychiatrie eingebunden in unser Exzellenzcluster Languages of emotions alles könnte verbessert werden. Für die Lehre am Krankenbett wird es besser, wenn man den Unterricht in Mitte macht und einen Patienten darüber transportieren soll, das wird sicher besser werden, wenn man das auseinandernimmt."
Dass eine zu enge Verbindung von Forschung und Lehre und einem privat betriebenen Krankenhausbetrieb eventuell ungünstig für den Universitätsstandort sei – wies Dieter Lenzen dann auch strikt von sich:
"Der entscheidende Punkt ist, wie kriegt man das zusammen, dass das wissenschaftliche Personal nicht daran gehindert wird Forschung zu betreiben, was ja leicht passieren kann, das kann man nur vertraglich lösen. Das Zweite ist die sogenannte Trennungsrechnung. Das ist ein uraltes Thema von Medizin schlechthin. Ist das Verbandmaterial Anschauungsmaterial oder nicht. Aber auch so was kann man vertraglich festlegen."