Freitag, 29. März 2024

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"Wieder ist ein Jahr vergangen"

Vor genau zehn Jahren, am 18. Juli 2000, wurde in Berlin-Moabit das Urteil im Hauptprozess um das staatliche DDR-Zwangsdoping gefällt. Ines Geipel, ehemalige DDR-Leistungssportlerin und Rekordsprinterin, heute Hochschul-Professorin und Schriftstellerin, war eine der Nebenklägerinnen.

Ines Geipel im Gespräch mit Herbert Fischer-Solms | 18.07.2010
    Auf der Anklagebank saßen Manfred Ewald, der langjährige Chef des Deutschen Turn- und Sportbundes der DDR, und sein Chefmediziner Dr. Manfred Höppner. Beide wurden wegen Beihilfe zur Körperverletzung in mehr als 120 Fällen zu einer Gefängnisstrafe zur Bewährung verurteilt, Höppner zu 18 Monaten, Manfred Ewald zu 22 Monaten.

    Geipel hatte über die mehr als zwei Monate dauernde Gerichtsverhandlung ein Buch unter dem Titel "Verlorene Spiele- Journal eines Doping-Prozesses". geschrieben. Im Rückblick kritisiert Ines Geipel, dass der Prozess seine Wirkung verfehlt habe. Durch die verharmlosende Aufarbeitung von Politik und Sport sei das Dopingproblem in Deutschland virulenter denn je.

    Hinweis: Das Gespräch können Sie bis mindestens 19. Januar 2011 als Audio-on-demand abrufen.