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Winterschlaf im Sommer

Seit mehr als sieben Jahren ist die europäische Raumsonde Rosetta im All unterwegs. In dieser Zeit ist sie bereits einmal am Mars, an zwei Kleinplaneten und dreimal an der Erde vorbei geflogen und hat dabei die Sonne viermal umrundet.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Nach ihrem dritten und letzten Vorbeiflug an der Erde im November 2009 ist Rosetta immer weiter ins äußere Sonnensystem gezogen. Mittlerweile ist die Raumsonde viereinhalb Mal so weit von der Sonne entfernt wie die Erde.

    Dort draußen kommen nur noch rund fünf Prozent des Sonnenlichtes an, das die Erde erreicht. Zwar führt Rosetta schon ungewöhnlich große Solarzellenflächen mit sich, insgesamt 64 Quadratmeter. Doch stellen sie derzeit nur noch etwa 500 Watt bereit.

    Um Betriebskosten zu sparen und die Energiereserven der Sonde zu schonen, haben die Raumfahrtingenieure für den sonnenfernsten Teil der Rosetta-Bahn eine Art Winterschlaf der Sonde vorgesehen.

    Die meisten elektrischen Verbraucher werden abgeschaltet. Nur die Empfangseinrichtungen, Teile des Bordcomputers und die Stromversorgung bleiben in Funktion. Kontakt zwischen Bodenkontrolle und Raumsonde wird es während dieser Zeit nicht geben.

    Der etwa zweieinhalb Jahre dauernde Winterschlaf von Rosetta soll im nächsten Monat beginnen. Während dieser Zeit wird die Sonde durch ihren sonnenfernsten Bahnpunkt etwa auf der Höhe der Jupiterbahn treiben.

    Sie wird wieder aufwachen, wenn sie der Sonne langsam näher kommt - und ihrem Ziel, dem Kometen Churyumow-Gerasimenko. Ihn soll Rosetta im Mai 2014 erreichen.

    ESA-Informationen zur Rosetta-Mission

    Weitere Daten zu Rosetta