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Wintersonnenwende

Für Bewohner der nördlichen Erdhalbkugel begann heute morgen der Winter. Die Sonne erreichte am Himmel der Erde ihren südlichsten Punkt. Für einen kurzen Moment scheint sie still zu stehen. Sie macht eine Wende und zieht dann langsam wieder nach Norden. Daher stammt die Bezeichnung Sonnenwende.

Damond Benningfield |
    In vergangenen Jahrhunderten markierte die Wintersonnenwende nicht nur den Wechsel der Jahreszeit. In einigen Kulturen war sie gleichzeitig der Beginn eines neuen Jahres. Selbst in unserem westlichen Kalender liegt der Jahresbeginn nur kurz hinter der Sonnenwende.

    Auch die Polynesier feierten ihren Jahresbeginn mit der Sonnenwende. Ihr Neujahrstag war allerdings zusätzlich an einen noch ferneren Stern als die Sonne gebunden – an Antares im Skorpion. Zu dieser Jahreszeit geht Antares zu Beginn der Morgendämmerung auf.

    Der polynesische Kalender war in 16 Monate von unterschiedlicher Länge aufgeteilt. Jeder Monat begann mit einem bestimmten Stern, der als Erster in der frühen Morgendämmerung aufging. Diese Sterne dienten auch als Leuchtturm für die Seefahrer, die in kleinen Booten vom nächtlichen Fischfang nach Hause kamen.

    Mit viel Glück können auch Sie Antares schon in ein paar Tagen kurz vor Tagesanbruch erspähen. Er ist ein roter Stern ganz tief am südöstlichen Himmel. Um ihn zu sehen, müssen Sie einen freien Blick zum Horizont haben. Suchen Sie gegen 7 Uhr zunächst die helle Venus. Antares finden Sie als einzigen Stern am Horizont - fast direkt unter dem "Morgenstern".