Tanya Lieske: Der amerikanische Autor Richard Powers zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern seiner Generation. Der heute 49-Jährige hätte das Zeug zum Physiker gehabt, auch eine Karriere als Musiker, als Cellist war denkbar. Nun gehört Richard Powers zu den Menschen, die das Expertentum fürchten und alle Einschränkungen, die damit einhergehen. Ihm schwebte eine universelle Betätigung vor, in die er seine vielen Kenntnisse und Interessen einfließen lassen konnte.
Der Beruf des Schriftstellers bot all das: Neun Romane hat Richard Powers seit 1985 veröffentlicht, vier wurden ins Deutsche übertragen. In seinen Romanen geht es um die letzten Fragen, und auch darum, wie diese in den Wissenschaften beantwortet werden. In seinem jüngsten Roman steht die Hirnforschung im Zentrum. "Das Echo der Erinnerung" handelt von einem jungen Mann, Mark Schluter, der nach einem schweren Verkehrsunfall sehr langsam das Bewusstsein wieder erlangt. Er erinnert sich, aber nicht vollständig. Die Ereignisse der Unfallnacht kann er nicht rekonstruieren. Auch erkennt er seine Schwester Karin nicht wieder. Schlimmer noch, er glaubt, sie sei durch eine Doppelgängerin ersetzt worden. Richard Powers, was ist los mit Mark Schluter?
Richard Powers: Das Capgras-Syndrom ist eine seltene, aber sehr gut untersuchte Krankheit. Sie kann viele Ursachen haben. Bei Mark geht das Capgras-Syndrom natürlich auf den Autounfall zurück, und seine Weigerung, seine Schwester als die zu erkennen, die sie wirklich ist, ist ganz typisch für diese Krankheit. Eine Person mit Capgras erkennt vertraute Personen, unterstellt ihnen aber, dass sie sich aufdrängen, dass es sich um Doppelgänger handelt oder Geheimagenten oder sogar Außerirdische. Bemerkenswert daran ist die Tatsache, dass es immer die nächsten Angehörigen des Kranken betrifft. Sie erkennen ihre Nachbarn, ihre Kollegen, ihre Freunde. Aber diejenigen, von denen sie sich eine emotionale Anbindung erwarten, also Liebe oder Hingabe, lösen dieses emotionale Signal nicht aus.
In dem Gehirn hat sich etwas entzweit. Die Teile, die für die Gesichtserkennung und die Zuordnung des Gesichts zuständig sind, sind noch intakt und kommunizieren miteinander. Aber eine dritte Komponente, die zuständig ist für die gefühlsmäßige Wiedererkennung, ist durchtrennt worden. Also, der Capgras-Patient behauptet, diese Person sieht wie meine Schwester aus, sie spricht so und verhält sich wie meine Schwester, aber sie fühlt sich nicht so an wie meine Schwester. Die fehlende emotionale Wiedererkennung überlagert die logische, rationale und kognitive Wiedererkennung.
Lieske: Das ist natürlich besonders schmerzhaft für die Nahestehenden. Und eine zweite Hauptfigur in Ihrem Roman ist dann auch die Schwester, wie erlebt sie diesen Vorgang?
Powers: Karin hat ihr ganzes Leben darauf verwendet, aus dieser kleinen Stadt zu fliehen. Und sie kommt zurück, um ihren Bruder zu versorgen, das hat sie schon ihr ganzes Leben lang gemacht. Ironischerweise definiert sie sich über die Rolle der guten Schwester ihres bösen Bruders. Sie ist natürlich bei bester Gesundheit, aber wenn sie zurückkommt, um ihre Rolle zu spielen, löst die Weigerung ihres Bruders eine Kettenreaktion aus. Karin verliert ihre Kontur, und ihre Definition ihres Selbst gerät ins Wanken. Es ist fast so, als sei Capgras ansteckend.
Lieske: Das ist ein Grundthema ihres Romans, so ergeht es Karin, so ergeht es Mark, und so ergeht es vor allem einem Hirnforscher, Doktor Gerald Weber, der gekommen ist, um über Mark zu schreiben. Was passiert mit ihm?
Powers: Karin versucht also, die Verbindung mit ihrem Bruder wieder herzustellen. Sie ruft Doktor Gerald Weber herbei, der ein kognitiver Neurologe ist, er untersucht Menschen, deren Gehirn verletzt wurde, und die eine Alltagsfunktion verloren haben. Weber hat eine ganze Reihe populärwissenschaftlicher Bücher veröffentlicht, in denen er untersucht, wie ein Gehirn aus der Spur geraten kann. Und er ist an einem Punkt in seiner Karriere angelangt, an dem er sich verletzlich fühlt. Er hat sich dieses Ansehen aufgebaut, er gilt als ein Mann, der sehr viel Empathie und Sympathie aufbringt für seine Fälle. Aber jetzt wendet sich die Öffentlichkeit gegen ihn. Und sie sieht ihn nicht mehr als den Mann, der den Stimmlosen eine Stimme verleiht. Sie hat sich darauf eingeschossen, ihn zu verurteilen als jemanden, der seine Patienten für seine Zwecke ausnutzt. Also, Weber fühlt sich noch intakt, er ist noch der Alte und hat noch dieselbe Erzählung parat, darüber, wer er ist. Aber jetzt trifft er Mark und hört in Marks Geschichte etwas, was ihn an seine eigene erinnert. Wenn dieser junge Mann nicht erkennt, wie er sich verändert hat, und wenn er die Welt dafür verantwortlich macht, wie kann sich der Mediziner da sicher sein, dass er es nicht genau so macht?
Lieske: In der Essenz stellen Sie in Ihrem Roman also die Frage nach der Integrität des Ichs. Haben Sie dafür für sich eine Antwort gefunden?
Powers: Ich habe diese Frage für mich nicht endgültig beantwortet. Aber soviel kann ich sagen: Wir präsentieren uns unserer Umwelt als Einheit, als solide, kontinuierlich und intakt. Aber nichts davon trifft zu, wir sind nicht so. Wir sind eine vergängliche, flüchtige und verletzliche Improvisation. Man kann das Ich mit einem Romanautor vergleichen. Es ist eine Art unzuverlässiger Erzähler in der Ersten Person. Sein Job ist es, eine Geschichte darüber zu erzählen, wie diese vielen Teile des Gehirns, es sind 300 oder mehr, in eine einfache, klare, aristotelische Geschichte umzusetzen sind. Aber die Teile passen gar nicht zueinander. Wir tun so, als seien wir so etwas wie ein Stein. Tatsächlich sind wir viel eher der Fluss, der über diesen Stein fließt. Wir sind eine Dauerimprovisation, und die Anderen helfen uns dabei.
Lieske: Woher kommt diese Verwundbarkeit, diese Fragilität des Ichs? Hat das organische Ursachen, Ihrer Meinung nach?
Powers: Ja, das denke ich schon. Diese Zerbrechlichkeit und die improvisatorische Natur unseres Selbst haben zu tun mit der langen Evolutionsgeschichte unseres Gehirns. Capgras zeigt gut, wie unser Selbst auseinander fallen kann. Drei Teile unseres Gehirns sind beteiligt, wenn wir jemanden erkennen wollen. Da ist dieser Teil der Kortex, der die Gesichtszüge erkennt, der die Geometrie des Gesichts ermisst. Dann der Hippocampus, also der Teil des Gehirns, der sich erinnert. Diese beiden Einheiten stehen miteinander in Kontakt, aber der emotionale Vermittler, der auch für Hoffnungen und Ängste zuständig ist, redet nicht mit den beiden anderen. Also, Marks Kortex, der Teil, der ihn zutiefst menschlich macht, hat sich losgelöst von jenem tieferen, lymphatischen Teil des Gehirns, das wir noch mit anderen Kreaturen teilen.
Lieske: Das heißt, durch eine so banale Sache wie einen Autounfall, durch ein physisches Ereignis, kann unser Gehirn außer Kraft gesetzt werden und ein stammesgeschichtlich älterer Teil des Gehirns übernimmt die Führung?
Powers: Ja, denn dieser ältere Teil ist immer in uns drin und ist immer ein integraler Bestandteil der später hinzu gekommenen Oberfläche. Sehr interessant ist die Erkenntnis der Neurowissenschaften, dass der Teil unseres Gehirns, der scheinbar, in unserer Selbstwahrnehmung, die Führung übernimmt, also der kognitive Teil des Gehirns, eigentlich nur den niederen Regionen folgt. Er baut sich eine Geschichte zusammen, um die emotionalen Komponenten zu interpretieren. Und Neurowissenschaftler wie Antonio Domasio haben sehr schlüssige Theorien vorgelegt, die besagen, dass der Intellekt ziemlich hilflos ist, wenn die Emotion fehlt. Also unsere intuitive Einschätzung dessen, wer in unserem Gehirn die Führung hat, ist fast eine Fiktion. Sie ist nützlich, aber sie spiegelt nicht genau wieder, was sich unter der Oberfläche abspielt.
Lieske: Richard Powers, ist das der Stand der Wissenschaft?
Powers: Ich glaube, und das finde ich sehr interessant, dass die Gehirnforschung jetzt erkennt, wie das Zusammenspiel dieser Stimmen funktioniert. Romanautoren sind sich dessen schon seit geraumer Zeit bewusst: Wer wir sind und wer wir behaupten zu sein, ist eine ständige Performance, die in der Gegenwart anderer Menschen und mit deren Hilfe stattfindet. Die Welt ist ein Mysterium, und der Protagonist versucht, sich einen Weg durch dieses Labyrinth zu bahnen. Und der Akt der Selbsterfindung lässt sich vergleichen mit der Art, wie man eine Geschichte aus sehr verschiedenen Bausteinen zusammensetzt.
Lieske: Dahinter steht ja die uralte Menschheitsfrage, gibt es den freien Willen, und wer hat die Oberhand, Geist oder Materie. Was ist Ihre Antwort?
Powers: Es gab eine ganze Reihe neurologischer Experimente, die den freien Willen wirklich in Frage gestellt haben. Die Reihenfolge der Ereignisse in unserem Gehirn, wenn wir denken, dass wir eine willentliche Entscheidung treffen, ist fragwürdig. Es gibt Experimente, die belegen, dass unser Eindruck, wir hätten eine Entscheidung gefällt, einem anderen elektrischen Potenzial in unserem Gehirn Folge leistet. Es könnte sogar sein, dass unser bewusstes Selbst, also die kognitive Selbstwahrnehmung, die letzte Instanz ist, die beim Zustandekommen einer Entscheidung zurate gezogen wird. Also, auch der freie Wille könnte eine zusätzliche Zutat unserer eigenen Erzählung sein.
Lieske: Das ist auch eine beunruhigende Botschaft, wollen Sie Ihre Leser wachrütteln?
Powers: Also, während ich dieses Buch schrieb, war ich schon sehr beunruhigt. Nachdem ich zwei oder drei Jahre damit zugebracht hatte, Bücher zu lesen über die vielen Möglichkeiten, wie unser Gehirn uns im Stich lassen kann, habe ich mich oft selbst sehr verletzlich gefühlt. Ich habe fünf oder sechs oder sieben Stunden pro Tag gearbeitet, und danach musste ich mir ganz dringend Bodenhaftung verschaffen. Ich bin dann zum Beispiel auf eine Party gegangen, um mich wieder an andere Leute anzubinden. Und wenn mich dann jemand auf der Party fragte, wer sind Sie und was machen Sie, dann konnte es vorkommen, dass ich keine Antwort fand. Ich war mir bewusst, wie ich in meiner eigenen Performance gefangen war. Aber ich denke auch, der Leser lässt diesen Moment der Verstörung hinter sich. Und wenn er am Ende des Buches angekommen ist, dann dürfte er bemerken, dass etwas Neues an die Stelle der Angst vor dem Kontrollverlust getreten ist. Es geht nämlich um die Erkenntnis, dass das Ich als improvisierter Prozess, als andauernd fortwährendes Konzert, sich gemeinsam mit anderen Leuten erschafft. Also, diese Vorstellung, wie allein sind für die Geschichte unseres Lebens verantwortlich, macht einer anderen Botschaft Platz. Und die könnte sogar tröstlich oder befreiend sein, nämlich, wir sind in der Tat sehr viel tiefer mit den anderen Menschen verbunden, als wir es intuitiv wahrnehmen.
Lieske: Dass wir das Herdentier sind, letztendlich.
Powers: Ja, das stimmt. Alles, was in einem verletzten Gehirn schief gehen kann, kann auch in einem gesunden Hirn schief gehen. Und eines machen uns Capgras und die verwandten Krankheiten ganz deutlich, keine Person steht ganz für sich allein. Wir sind alle ganz intim verbunden mit den Prozessen, die in demjenigen vorgehen, dem wir begegnen, und mit dem wir uns in Beziehung setzten.
Lieske: No man is an Island. Kein Mensch ist eine Insel, sagt John Donne.
Powers: Stimmt genau.
Lieske: Sie finden dafür ein sehr poetisches Bild, nämlich den Flug der Kraniche. Was hat Sie denn dazu inspiriert, und wie setzen Sie dieses Bild ein?
Powers: Meine Geschichte spielt im Herzen von Nebraska, in der Mitte des amerikanischen Kontinents. Es ist auch der zentrale Punkt der Flugroute aller Zugvögel, die die Mitte des Kontinents überqueren. In jedem Frühling überfliegen sie eine ganz bestimmte Stelle am Platte-Fluss, und genau an dieser Stelle spielt meine Geschichte. Eine halbe Million Sandhill-Kraniche kommen vorbei, sie kennen den Weg aus dem Gedächtnis, und sie verhalten sich so präzise wie ein Uhrwerk, sie kommen immer Mitte Februar. Und sie versammeln sich zu einer sehr riesigen Vogelstadt, sie singen und tanzen zusammen. Sie vollziehen dieses gewaltige soziale Ritual des Vogellebens. Je mehr ich über diese Zugvögel erfuhr, desto mehr überraschte mich ihre Intelligenz, sie können ihren Jungvögeln beibringen, wie sie Tausende von Meilen zurücklegen, und sich dabei an der Landschaft orientieren. Und wenn der Jungvogel es ein einziges Mal gesehen hat, kann er es im folgenden Jahr wiederholen. Diese Vögel verbinden sich auch für ihr ganzes Leben mit einem Partner, und sie können diesen Partner in der riesigen Schar von 500.000 Vögeln wieder finden. Die Elternvögel locken einen Jäger weg von den Jungen, und sie würden sich auch opfern, um ihre Jungen zu retten. Also, je mehr ich über diese Vögel gelesen habe, desto mehr wurde mir deutlich, dass wir die Erde mit Kreaturen teilen, die so ganz andere Gedankenwelten haben, und doch ist ihr Gehirn dem unseren vergleichbar. Sie tun so viele Dinge, die wir als menschlich bezeichnen würden. Marks Zustand, die Trennung der Kortex von dem Vogelgehirn, also dem Teil, den wir noch mit den Vögeln teilen, wird zu einer Art Metapher für unsere eigene Existenz. Wir denken, wir seien allein hier und ganz unverkennbare Einzelwesen, aber eigentlich sind diese anderen Kreaturen unsere Verwandten. Wir erkennen sie nur nicht immer.
Lieske: Lässt man dieses wunderbare Naturschauspiel zur Seite, ist der Ort, den Sie gewählt haben, ziemlich trostlos. Kearney in Nebraska in der Weite des Mittleren Westens, dort gibt es eigentlich nichts außer Maisfeldern und ein paar Immobilienhaien. Warum dieser Hintergrund?
Powers: Also, Kearney, Nebraska, liegt genau auf der Kreuzung zwischen den Migrationsroute der Natur, der Nord-Südpassage dieser Zugvögel, und der Ost-West Migration der Menschen quer durch den Kontinent, aller traditionellen und historischen Routen der Europäer, die nach Westen gezogen sind. Kearney ist das Kreuz in der Mitte der amerikanischen Wüste. Aber die Leere dieses Ortes ist auch sehr wichtig für meinen Roman. Als die Europäer als erstes in diese Leere von Nebraska gekommen sind, haben sie nach Hause berichtet, dass dieser Ort niemals bewohnt sein würde. Man könne ihn nicht urbar machen, und er eigne sich nicht für die Ansiedlung von Menschen. Und tatsächlich, nachdem eine Bevölkerungsspitze im späten 19. Jahrhundert erreicht war, ist es im Mittleren Westen auch immer leerer geworden, der Prozess dauert fort. Einmal sagt eine meiner Figuren: Nur die Sterbenden halten es hier aus. Für mich war dies das perfekte Setting für einen Roman, in dem es um die Flüchtigkeit und die Verletzlichkeit des Ichs geht. Hier, in der Mitte des Nichts, müssen wir uns von der endlosen, flachen Landschaft abheben. Wir müssen uns eine Geschichte schreiben, die uns Gewicht verleiht, und die kontinuierlich ist.
Lieske: Wenn wir auf den Stand der amerikanischen Literatur schauen, geht es nicht auch darum, der kosmopolitischen Literatur, die etwa aus New York kommt, eine Gegenstimme entgegenzusetzen? So wie das ja auch Ihre Generationsgenossen tun, Jeffrey Eugenides beispielsweise oder Jonathan Franzen?
Powers: Also, die amerikanische Literatur war immer ein Balanceakt. Wir haben versucht, uns einen eigenen Kosmopolitismus zu erschaffen. Wir haben auch eine große Stadt gebaut, und die steht im Dialog mit all den anderen Metropolen weltweit. Und dann gibt es andererseits die so genannte Literature of the Frontier, unsere Pionierliteratur, die die Offenheit, die Weite des Kontinents beschreibt. Wenn man im Osten nicht klar kommt, kann man sich immer noch nach Westen bewegen. Für uns Amerikaner gibt es immer noch einen anderen Lebensentwurf hinter der letzten Behausung, der letzten Grenze. Also, die Spannung zwischen dem Urbanen und der Leere war immer im Herzen unserer Identität als Amerikaner, und sie schlägt sich in der Literatur nieder.
Jede neue Generation muss sich der Aufgabe stellen, den inneren Bezug zur kosmopolitischen europäischen Zivilisation neu zu untersuchen und zu dem, was wir den Amerkanischen Adam nennen: Die Offenheit, die Möglichkeit, sich ständig neu zu erfinden, das Vertrauen in die eigenen Schaffenskräfte, von denen schon Emerson gesprochen hat. Diese Idee, dass etwas ganz Neues und Offenes und Freies auf dem amerikanischen Kontinent stattfindet. Natürlich sind wir keine urbane westliche Kultur im europäischen Sinn, wir sind etwas Neues. Wir verkörpern die Spannung zwischen dem Alten und dem Neuen, dem Ererbten und dem Erfundenen. Und diese Spannung schlägt sich in unserer Literatur nieder.
Lieske: Vielen Dank Richard Powers, wir sprachen über seinen Roman "Das Echo der Erinnerung", aus dem Amerikanischen übersetzt von Manfred Allié und Gabriele Kempf-Allié. 530 Seiten gebunden kosten 19,90 Euro. S. Fischer Verlag, Frankfurt/Main 2006.
Der Beruf des Schriftstellers bot all das: Neun Romane hat Richard Powers seit 1985 veröffentlicht, vier wurden ins Deutsche übertragen. In seinen Romanen geht es um die letzten Fragen, und auch darum, wie diese in den Wissenschaften beantwortet werden. In seinem jüngsten Roman steht die Hirnforschung im Zentrum. "Das Echo der Erinnerung" handelt von einem jungen Mann, Mark Schluter, der nach einem schweren Verkehrsunfall sehr langsam das Bewusstsein wieder erlangt. Er erinnert sich, aber nicht vollständig. Die Ereignisse der Unfallnacht kann er nicht rekonstruieren. Auch erkennt er seine Schwester Karin nicht wieder. Schlimmer noch, er glaubt, sie sei durch eine Doppelgängerin ersetzt worden. Richard Powers, was ist los mit Mark Schluter?
Richard Powers: Das Capgras-Syndrom ist eine seltene, aber sehr gut untersuchte Krankheit. Sie kann viele Ursachen haben. Bei Mark geht das Capgras-Syndrom natürlich auf den Autounfall zurück, und seine Weigerung, seine Schwester als die zu erkennen, die sie wirklich ist, ist ganz typisch für diese Krankheit. Eine Person mit Capgras erkennt vertraute Personen, unterstellt ihnen aber, dass sie sich aufdrängen, dass es sich um Doppelgänger handelt oder Geheimagenten oder sogar Außerirdische. Bemerkenswert daran ist die Tatsache, dass es immer die nächsten Angehörigen des Kranken betrifft. Sie erkennen ihre Nachbarn, ihre Kollegen, ihre Freunde. Aber diejenigen, von denen sie sich eine emotionale Anbindung erwarten, also Liebe oder Hingabe, lösen dieses emotionale Signal nicht aus.
In dem Gehirn hat sich etwas entzweit. Die Teile, die für die Gesichtserkennung und die Zuordnung des Gesichts zuständig sind, sind noch intakt und kommunizieren miteinander. Aber eine dritte Komponente, die zuständig ist für die gefühlsmäßige Wiedererkennung, ist durchtrennt worden. Also, der Capgras-Patient behauptet, diese Person sieht wie meine Schwester aus, sie spricht so und verhält sich wie meine Schwester, aber sie fühlt sich nicht so an wie meine Schwester. Die fehlende emotionale Wiedererkennung überlagert die logische, rationale und kognitive Wiedererkennung.
Lieske: Das ist natürlich besonders schmerzhaft für die Nahestehenden. Und eine zweite Hauptfigur in Ihrem Roman ist dann auch die Schwester, wie erlebt sie diesen Vorgang?
Powers: Karin hat ihr ganzes Leben darauf verwendet, aus dieser kleinen Stadt zu fliehen. Und sie kommt zurück, um ihren Bruder zu versorgen, das hat sie schon ihr ganzes Leben lang gemacht. Ironischerweise definiert sie sich über die Rolle der guten Schwester ihres bösen Bruders. Sie ist natürlich bei bester Gesundheit, aber wenn sie zurückkommt, um ihre Rolle zu spielen, löst die Weigerung ihres Bruders eine Kettenreaktion aus. Karin verliert ihre Kontur, und ihre Definition ihres Selbst gerät ins Wanken. Es ist fast so, als sei Capgras ansteckend.
Lieske: Das ist ein Grundthema ihres Romans, so ergeht es Karin, so ergeht es Mark, und so ergeht es vor allem einem Hirnforscher, Doktor Gerald Weber, der gekommen ist, um über Mark zu schreiben. Was passiert mit ihm?
Powers: Karin versucht also, die Verbindung mit ihrem Bruder wieder herzustellen. Sie ruft Doktor Gerald Weber herbei, der ein kognitiver Neurologe ist, er untersucht Menschen, deren Gehirn verletzt wurde, und die eine Alltagsfunktion verloren haben. Weber hat eine ganze Reihe populärwissenschaftlicher Bücher veröffentlicht, in denen er untersucht, wie ein Gehirn aus der Spur geraten kann. Und er ist an einem Punkt in seiner Karriere angelangt, an dem er sich verletzlich fühlt. Er hat sich dieses Ansehen aufgebaut, er gilt als ein Mann, der sehr viel Empathie und Sympathie aufbringt für seine Fälle. Aber jetzt wendet sich die Öffentlichkeit gegen ihn. Und sie sieht ihn nicht mehr als den Mann, der den Stimmlosen eine Stimme verleiht. Sie hat sich darauf eingeschossen, ihn zu verurteilen als jemanden, der seine Patienten für seine Zwecke ausnutzt. Also, Weber fühlt sich noch intakt, er ist noch der Alte und hat noch dieselbe Erzählung parat, darüber, wer er ist. Aber jetzt trifft er Mark und hört in Marks Geschichte etwas, was ihn an seine eigene erinnert. Wenn dieser junge Mann nicht erkennt, wie er sich verändert hat, und wenn er die Welt dafür verantwortlich macht, wie kann sich der Mediziner da sicher sein, dass er es nicht genau so macht?
Lieske: In der Essenz stellen Sie in Ihrem Roman also die Frage nach der Integrität des Ichs. Haben Sie dafür für sich eine Antwort gefunden?
Powers: Ich habe diese Frage für mich nicht endgültig beantwortet. Aber soviel kann ich sagen: Wir präsentieren uns unserer Umwelt als Einheit, als solide, kontinuierlich und intakt. Aber nichts davon trifft zu, wir sind nicht so. Wir sind eine vergängliche, flüchtige und verletzliche Improvisation. Man kann das Ich mit einem Romanautor vergleichen. Es ist eine Art unzuverlässiger Erzähler in der Ersten Person. Sein Job ist es, eine Geschichte darüber zu erzählen, wie diese vielen Teile des Gehirns, es sind 300 oder mehr, in eine einfache, klare, aristotelische Geschichte umzusetzen sind. Aber die Teile passen gar nicht zueinander. Wir tun so, als seien wir so etwas wie ein Stein. Tatsächlich sind wir viel eher der Fluss, der über diesen Stein fließt. Wir sind eine Dauerimprovisation, und die Anderen helfen uns dabei.
Lieske: Woher kommt diese Verwundbarkeit, diese Fragilität des Ichs? Hat das organische Ursachen, Ihrer Meinung nach?
Powers: Ja, das denke ich schon. Diese Zerbrechlichkeit und die improvisatorische Natur unseres Selbst haben zu tun mit der langen Evolutionsgeschichte unseres Gehirns. Capgras zeigt gut, wie unser Selbst auseinander fallen kann. Drei Teile unseres Gehirns sind beteiligt, wenn wir jemanden erkennen wollen. Da ist dieser Teil der Kortex, der die Gesichtszüge erkennt, der die Geometrie des Gesichts ermisst. Dann der Hippocampus, also der Teil des Gehirns, der sich erinnert. Diese beiden Einheiten stehen miteinander in Kontakt, aber der emotionale Vermittler, der auch für Hoffnungen und Ängste zuständig ist, redet nicht mit den beiden anderen. Also, Marks Kortex, der Teil, der ihn zutiefst menschlich macht, hat sich losgelöst von jenem tieferen, lymphatischen Teil des Gehirns, das wir noch mit anderen Kreaturen teilen.
Lieske: Das heißt, durch eine so banale Sache wie einen Autounfall, durch ein physisches Ereignis, kann unser Gehirn außer Kraft gesetzt werden und ein stammesgeschichtlich älterer Teil des Gehirns übernimmt die Führung?
Powers: Ja, denn dieser ältere Teil ist immer in uns drin und ist immer ein integraler Bestandteil der später hinzu gekommenen Oberfläche. Sehr interessant ist die Erkenntnis der Neurowissenschaften, dass der Teil unseres Gehirns, der scheinbar, in unserer Selbstwahrnehmung, die Führung übernimmt, also der kognitive Teil des Gehirns, eigentlich nur den niederen Regionen folgt. Er baut sich eine Geschichte zusammen, um die emotionalen Komponenten zu interpretieren. Und Neurowissenschaftler wie Antonio Domasio haben sehr schlüssige Theorien vorgelegt, die besagen, dass der Intellekt ziemlich hilflos ist, wenn die Emotion fehlt. Also unsere intuitive Einschätzung dessen, wer in unserem Gehirn die Führung hat, ist fast eine Fiktion. Sie ist nützlich, aber sie spiegelt nicht genau wieder, was sich unter der Oberfläche abspielt.
Lieske: Richard Powers, ist das der Stand der Wissenschaft?
Powers: Ich glaube, und das finde ich sehr interessant, dass die Gehirnforschung jetzt erkennt, wie das Zusammenspiel dieser Stimmen funktioniert. Romanautoren sind sich dessen schon seit geraumer Zeit bewusst: Wer wir sind und wer wir behaupten zu sein, ist eine ständige Performance, die in der Gegenwart anderer Menschen und mit deren Hilfe stattfindet. Die Welt ist ein Mysterium, und der Protagonist versucht, sich einen Weg durch dieses Labyrinth zu bahnen. Und der Akt der Selbsterfindung lässt sich vergleichen mit der Art, wie man eine Geschichte aus sehr verschiedenen Bausteinen zusammensetzt.
Lieske: Dahinter steht ja die uralte Menschheitsfrage, gibt es den freien Willen, und wer hat die Oberhand, Geist oder Materie. Was ist Ihre Antwort?
Powers: Es gab eine ganze Reihe neurologischer Experimente, die den freien Willen wirklich in Frage gestellt haben. Die Reihenfolge der Ereignisse in unserem Gehirn, wenn wir denken, dass wir eine willentliche Entscheidung treffen, ist fragwürdig. Es gibt Experimente, die belegen, dass unser Eindruck, wir hätten eine Entscheidung gefällt, einem anderen elektrischen Potenzial in unserem Gehirn Folge leistet. Es könnte sogar sein, dass unser bewusstes Selbst, also die kognitive Selbstwahrnehmung, die letzte Instanz ist, die beim Zustandekommen einer Entscheidung zurate gezogen wird. Also, auch der freie Wille könnte eine zusätzliche Zutat unserer eigenen Erzählung sein.
Lieske: Das ist auch eine beunruhigende Botschaft, wollen Sie Ihre Leser wachrütteln?
Powers: Also, während ich dieses Buch schrieb, war ich schon sehr beunruhigt. Nachdem ich zwei oder drei Jahre damit zugebracht hatte, Bücher zu lesen über die vielen Möglichkeiten, wie unser Gehirn uns im Stich lassen kann, habe ich mich oft selbst sehr verletzlich gefühlt. Ich habe fünf oder sechs oder sieben Stunden pro Tag gearbeitet, und danach musste ich mir ganz dringend Bodenhaftung verschaffen. Ich bin dann zum Beispiel auf eine Party gegangen, um mich wieder an andere Leute anzubinden. Und wenn mich dann jemand auf der Party fragte, wer sind Sie und was machen Sie, dann konnte es vorkommen, dass ich keine Antwort fand. Ich war mir bewusst, wie ich in meiner eigenen Performance gefangen war. Aber ich denke auch, der Leser lässt diesen Moment der Verstörung hinter sich. Und wenn er am Ende des Buches angekommen ist, dann dürfte er bemerken, dass etwas Neues an die Stelle der Angst vor dem Kontrollverlust getreten ist. Es geht nämlich um die Erkenntnis, dass das Ich als improvisierter Prozess, als andauernd fortwährendes Konzert, sich gemeinsam mit anderen Leuten erschafft. Also, diese Vorstellung, wie allein sind für die Geschichte unseres Lebens verantwortlich, macht einer anderen Botschaft Platz. Und die könnte sogar tröstlich oder befreiend sein, nämlich, wir sind in der Tat sehr viel tiefer mit den anderen Menschen verbunden, als wir es intuitiv wahrnehmen.
Lieske: Dass wir das Herdentier sind, letztendlich.
Powers: Ja, das stimmt. Alles, was in einem verletzten Gehirn schief gehen kann, kann auch in einem gesunden Hirn schief gehen. Und eines machen uns Capgras und die verwandten Krankheiten ganz deutlich, keine Person steht ganz für sich allein. Wir sind alle ganz intim verbunden mit den Prozessen, die in demjenigen vorgehen, dem wir begegnen, und mit dem wir uns in Beziehung setzten.
Lieske: No man is an Island. Kein Mensch ist eine Insel, sagt John Donne.
Powers: Stimmt genau.
Lieske: Sie finden dafür ein sehr poetisches Bild, nämlich den Flug der Kraniche. Was hat Sie denn dazu inspiriert, und wie setzen Sie dieses Bild ein?
Powers: Meine Geschichte spielt im Herzen von Nebraska, in der Mitte des amerikanischen Kontinents. Es ist auch der zentrale Punkt der Flugroute aller Zugvögel, die die Mitte des Kontinents überqueren. In jedem Frühling überfliegen sie eine ganz bestimmte Stelle am Platte-Fluss, und genau an dieser Stelle spielt meine Geschichte. Eine halbe Million Sandhill-Kraniche kommen vorbei, sie kennen den Weg aus dem Gedächtnis, und sie verhalten sich so präzise wie ein Uhrwerk, sie kommen immer Mitte Februar. Und sie versammeln sich zu einer sehr riesigen Vogelstadt, sie singen und tanzen zusammen. Sie vollziehen dieses gewaltige soziale Ritual des Vogellebens. Je mehr ich über diese Zugvögel erfuhr, desto mehr überraschte mich ihre Intelligenz, sie können ihren Jungvögeln beibringen, wie sie Tausende von Meilen zurücklegen, und sich dabei an der Landschaft orientieren. Und wenn der Jungvogel es ein einziges Mal gesehen hat, kann er es im folgenden Jahr wiederholen. Diese Vögel verbinden sich auch für ihr ganzes Leben mit einem Partner, und sie können diesen Partner in der riesigen Schar von 500.000 Vögeln wieder finden. Die Elternvögel locken einen Jäger weg von den Jungen, und sie würden sich auch opfern, um ihre Jungen zu retten. Also, je mehr ich über diese Vögel gelesen habe, desto mehr wurde mir deutlich, dass wir die Erde mit Kreaturen teilen, die so ganz andere Gedankenwelten haben, und doch ist ihr Gehirn dem unseren vergleichbar. Sie tun so viele Dinge, die wir als menschlich bezeichnen würden. Marks Zustand, die Trennung der Kortex von dem Vogelgehirn, also dem Teil, den wir noch mit den Vögeln teilen, wird zu einer Art Metapher für unsere eigene Existenz. Wir denken, wir seien allein hier und ganz unverkennbare Einzelwesen, aber eigentlich sind diese anderen Kreaturen unsere Verwandten. Wir erkennen sie nur nicht immer.
Lieske: Lässt man dieses wunderbare Naturschauspiel zur Seite, ist der Ort, den Sie gewählt haben, ziemlich trostlos. Kearney in Nebraska in der Weite des Mittleren Westens, dort gibt es eigentlich nichts außer Maisfeldern und ein paar Immobilienhaien. Warum dieser Hintergrund?
Powers: Also, Kearney, Nebraska, liegt genau auf der Kreuzung zwischen den Migrationsroute der Natur, der Nord-Südpassage dieser Zugvögel, und der Ost-West Migration der Menschen quer durch den Kontinent, aller traditionellen und historischen Routen der Europäer, die nach Westen gezogen sind. Kearney ist das Kreuz in der Mitte der amerikanischen Wüste. Aber die Leere dieses Ortes ist auch sehr wichtig für meinen Roman. Als die Europäer als erstes in diese Leere von Nebraska gekommen sind, haben sie nach Hause berichtet, dass dieser Ort niemals bewohnt sein würde. Man könne ihn nicht urbar machen, und er eigne sich nicht für die Ansiedlung von Menschen. Und tatsächlich, nachdem eine Bevölkerungsspitze im späten 19. Jahrhundert erreicht war, ist es im Mittleren Westen auch immer leerer geworden, der Prozess dauert fort. Einmal sagt eine meiner Figuren: Nur die Sterbenden halten es hier aus. Für mich war dies das perfekte Setting für einen Roman, in dem es um die Flüchtigkeit und die Verletzlichkeit des Ichs geht. Hier, in der Mitte des Nichts, müssen wir uns von der endlosen, flachen Landschaft abheben. Wir müssen uns eine Geschichte schreiben, die uns Gewicht verleiht, und die kontinuierlich ist.
Lieske: Wenn wir auf den Stand der amerikanischen Literatur schauen, geht es nicht auch darum, der kosmopolitischen Literatur, die etwa aus New York kommt, eine Gegenstimme entgegenzusetzen? So wie das ja auch Ihre Generationsgenossen tun, Jeffrey Eugenides beispielsweise oder Jonathan Franzen?
Powers: Also, die amerikanische Literatur war immer ein Balanceakt. Wir haben versucht, uns einen eigenen Kosmopolitismus zu erschaffen. Wir haben auch eine große Stadt gebaut, und die steht im Dialog mit all den anderen Metropolen weltweit. Und dann gibt es andererseits die so genannte Literature of the Frontier, unsere Pionierliteratur, die die Offenheit, die Weite des Kontinents beschreibt. Wenn man im Osten nicht klar kommt, kann man sich immer noch nach Westen bewegen. Für uns Amerikaner gibt es immer noch einen anderen Lebensentwurf hinter der letzten Behausung, der letzten Grenze. Also, die Spannung zwischen dem Urbanen und der Leere war immer im Herzen unserer Identität als Amerikaner, und sie schlägt sich in der Literatur nieder.
Jede neue Generation muss sich der Aufgabe stellen, den inneren Bezug zur kosmopolitischen europäischen Zivilisation neu zu untersuchen und zu dem, was wir den Amerkanischen Adam nennen: Die Offenheit, die Möglichkeit, sich ständig neu zu erfinden, das Vertrauen in die eigenen Schaffenskräfte, von denen schon Emerson gesprochen hat. Diese Idee, dass etwas ganz Neues und Offenes und Freies auf dem amerikanischen Kontinent stattfindet. Natürlich sind wir keine urbane westliche Kultur im europäischen Sinn, wir sind etwas Neues. Wir verkörpern die Spannung zwischen dem Alten und dem Neuen, dem Ererbten und dem Erfundenen. Und diese Spannung schlägt sich in unserer Literatur nieder.
Lieske: Vielen Dank Richard Powers, wir sprachen über seinen Roman "Das Echo der Erinnerung", aus dem Amerikanischen übersetzt von Manfred Allié und Gabriele Kempf-Allié. 530 Seiten gebunden kosten 19,90 Euro. S. Fischer Verlag, Frankfurt/Main 2006.