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Wir waren Papst
Die katholische Kirche in Polen fürchtet um ihren Einfluss

Mit weit ausgestreckten Armen blickt Jesus über das Land in Richtung Westen. Das Blattgold seiner Krone glänzt matt. Auf einer Tafel steht: "Christus ist der wahre König Polens". Drumherum warten Hunderte Parkplätze auf Pilger. Sie bräuchten von der Autobahn Berlin - Warschau nur kurz abzubiegen. Doch kaum einer hält an.

Von Anja Schrum und Ernst-Ludwig von Aster | 16.01.2016
    Der Bau der weltweit größten Jesus-Christus-Statue in Swiebodzin, Polen.
    Der Bau der weltweit größten Jesus-Christus-Statue in Swiebodzin, Polen. (picture-alliance / dpa / Lech Muszynski)
    Das Fundament der mit 36 Metern weltweit größten Christus-Statue weist kleine Risse auf, dabei ist sie gerade einmal fünf Jahre alt. "Mit einem bombastischen Monument wie in Swiebodzin wollen örtliche Kirchenobere nur kaschieren, dass ihr Einfluss in Wahrheit schwindet", diagnostiziert der Philosoph und ehemalige Dominikanermönch Tadeusz Bartos.
    Aktuelle Daten des größten polnischen Meinungsforschungsinstituts stützen seine These. Nur noch 18 Prozent der Polen fühlen sich heute einem "religiösem Kompass verpflichtet", 41 Prozent dagegen folgen "ausschließlich ihrem eigenen Gewissen".
    Für die sendungs- und machtbewusste katholische Kirche in Polen ist der eigene schwindende Einfluss eine Herausforderung.
    Das Manuskript zum Nachlesen:
    Wir waren Papst - Die katholische Kirche in Polen fürchtet um ihren Einfluss (PDF)
    Wir waren Papst - Die katholische Kirche in Polen fürchtet um ihren Einfluss (Text)
    Produktion: DLF 2015