Die Funken sprühen, die kurzen silbrigen Schwerter zischen durch die Luft und treffen klirrend auf das kleine runde Schild des Gegners: Etwa 20 junge Tschetschenen ganz in schwarzer Seide springen in dem Moskauer Festsaal durch die Luft. Kriegerisch der Tanz, aber friedlich die Absichten der Künstler, die in vier grüngestrichenen Waggons in den vergangenen über sieben Wochen kreuz und quer durch Russland reisten und tanzten. Dikalu Musakajev, der Tanzlehrer:
"Wir sind gekommen, um der ganzen Welt zu zeigen, dass das tschetschenische Volk ein schöpferisches und arbeitsames Volk ist, dass man uns nicht mit dem Terror in Verbindung bringen soll. Wir, das tschetschenische Volk, haben selbst am meisten unter diesem Terror gelitten. Das Unglück ist über uns hereingebrochen, die Republik wurde zerstört und es gibt viele unschuldig Getötete. Wenn sich die Leute beruhigen und ihren Kummer vergessen, wird das auf alle Völker Russlands einen positiven Einfluss haben."
"Vajnach" ist ein weltbekanntes tschetschenisches Tanzensemble, bald 70 Jahre ist es alt, vom Staat finanziert, weitgereist von Lateinamerika über Afrika bis nach Europa.
Die schöne Tänzerin Luisa Sulemenova kommt aus Grosny und ist seit dem Start des Zuges dort, am 22. Juli, mit dabei:
"Wir wollen den Menschen unsere tschetschenische Kultur zeigen. Wir sind herumgereist und haben überall Freunde gefunden. Wir wollen zeigen, dass wir keine Terroristen sind, dass wir ein Volk sind, dass den Frieden liebt und Freundschaft will."
Und die Botschaft ist angekommen, ob in Juschno-Sachalinsk oder Wladiwostok, in Chabarowsk, Krasnojarsk oder Irkutsk - der Empfang war überall herzlich, auch wenn das Eis erst gebrochen werden musste. Zugleiter Igor Tarasov:
"Am Anfang gab es immer Vorbehalte: "Oh je die Tschetschenen kommen". Man hat zu Beginn immer eine gewisse Vorsicht und Spannung gespürt. Doch sobald wir angefangen haben miteinander zu sprechen, verschwanden diese Zweifel schnell und als wir dann abreisten, weinten einige sogar."
Ein Akt der Verbrüderung von Mensch zu Mensch oder einfach eine Propagandamaßnahme der tschetschenischen Regierung? Beim Start des Zuges hatte der tschetschenische Präsident Alchanow erklärt, der Freundschaftszug solle beweisen, dass Tschetschenien sich nicht mehr im Krieg befinde, sondern auf dem Rückweg zur Normalität. Nur drei Wochen später nannte Taus Dschabrailow, der Vorsitzende des tschetschenischen Staatsrates, erstmals eine offizielle Zahl der Opfer der beiden blutigen Tschetschenienkriege: 160.000 Menschen seien in den vergangenen zehn Jahre ums Leben gekommen. Sergej Abramov, der Vorsitzende der tschetschenischen Regierung, der den Zug begleitet hat, dementiert den Vorwurf von einer Propagandaaktion trotzdem scharf:
"Das ist leider immer dieses Stereotyp, das von den ausländischen Massenmedien transportiert wird. Dieser nicht objektive Zugang ist dadurch zu erklären, dass diese Leute nicht über glaubhafte Informationen verfügen. Sie hätten einfach dabei sein müssen, und beobachten müssen, wie ehrlich die es meinen, die an der Aktion teilnehmen und nicht die, die sie organisieren."
Der Tänzer Sultan Karujew will von Politikern gleich welcher Couleur nichts wissen. Die Bühne des Tanzes habe nichts zu schaffen mit der der Politik. Und das sei auch gut so.
"Wir sind einfache Leute, wir sind Arbeitstiere und Künstler, die ihre Arbeit tun. Wir sind weit weg von dem, was sich da oben tut. Wir befinden uns außerhalb der Politik. Wir streben nach Verständigung zwischen verschiedenen Nationen und Völkern."
Nach 25 Jahren im Exil glaubt auch Kunta Chatajew jetzt endlich wieder an Völkerverständigung. Der gebürtige Tschetschene ist noch zu Sowjetzeiten nach Juschno-Sachalinsk am Nordpazifik ausgewandert. Als der Zug der Freundschaft am 2. August in Juschno-Sachalinsk eintraf und Kunta gemeinsam mit 900 begeisterten Zuschauern am Abend dem Tanzensemble "Vajnach" zuschaute, war es um ihn geschehen:
"Ich kann es gar nicht mit Worten ausdrücken. Als der erste Tanz begann, konnte ich die Tränen nicht mehr halten. "Ist das etwa wirklich schon der Frieden, wie es früher war", habe ich gedacht. Und als ich dann all die Russen gesehen habe, die im Saal saßen, viele Frauen dort haben geweint, da wusste ich: ja der Friede ist gekommen!"
"Wir sind gekommen, um der ganzen Welt zu zeigen, dass das tschetschenische Volk ein schöpferisches und arbeitsames Volk ist, dass man uns nicht mit dem Terror in Verbindung bringen soll. Wir, das tschetschenische Volk, haben selbst am meisten unter diesem Terror gelitten. Das Unglück ist über uns hereingebrochen, die Republik wurde zerstört und es gibt viele unschuldig Getötete. Wenn sich die Leute beruhigen und ihren Kummer vergessen, wird das auf alle Völker Russlands einen positiven Einfluss haben."
"Vajnach" ist ein weltbekanntes tschetschenisches Tanzensemble, bald 70 Jahre ist es alt, vom Staat finanziert, weitgereist von Lateinamerika über Afrika bis nach Europa.
Die schöne Tänzerin Luisa Sulemenova kommt aus Grosny und ist seit dem Start des Zuges dort, am 22. Juli, mit dabei:
"Wir wollen den Menschen unsere tschetschenische Kultur zeigen. Wir sind herumgereist und haben überall Freunde gefunden. Wir wollen zeigen, dass wir keine Terroristen sind, dass wir ein Volk sind, dass den Frieden liebt und Freundschaft will."
Und die Botschaft ist angekommen, ob in Juschno-Sachalinsk oder Wladiwostok, in Chabarowsk, Krasnojarsk oder Irkutsk - der Empfang war überall herzlich, auch wenn das Eis erst gebrochen werden musste. Zugleiter Igor Tarasov:
"Am Anfang gab es immer Vorbehalte: "Oh je die Tschetschenen kommen". Man hat zu Beginn immer eine gewisse Vorsicht und Spannung gespürt. Doch sobald wir angefangen haben miteinander zu sprechen, verschwanden diese Zweifel schnell und als wir dann abreisten, weinten einige sogar."
Ein Akt der Verbrüderung von Mensch zu Mensch oder einfach eine Propagandamaßnahme der tschetschenischen Regierung? Beim Start des Zuges hatte der tschetschenische Präsident Alchanow erklärt, der Freundschaftszug solle beweisen, dass Tschetschenien sich nicht mehr im Krieg befinde, sondern auf dem Rückweg zur Normalität. Nur drei Wochen später nannte Taus Dschabrailow, der Vorsitzende des tschetschenischen Staatsrates, erstmals eine offizielle Zahl der Opfer der beiden blutigen Tschetschenienkriege: 160.000 Menschen seien in den vergangenen zehn Jahre ums Leben gekommen. Sergej Abramov, der Vorsitzende der tschetschenischen Regierung, der den Zug begleitet hat, dementiert den Vorwurf von einer Propagandaaktion trotzdem scharf:
"Das ist leider immer dieses Stereotyp, das von den ausländischen Massenmedien transportiert wird. Dieser nicht objektive Zugang ist dadurch zu erklären, dass diese Leute nicht über glaubhafte Informationen verfügen. Sie hätten einfach dabei sein müssen, und beobachten müssen, wie ehrlich die es meinen, die an der Aktion teilnehmen und nicht die, die sie organisieren."
Der Tänzer Sultan Karujew will von Politikern gleich welcher Couleur nichts wissen. Die Bühne des Tanzes habe nichts zu schaffen mit der der Politik. Und das sei auch gut so.
"Wir sind einfache Leute, wir sind Arbeitstiere und Künstler, die ihre Arbeit tun. Wir sind weit weg von dem, was sich da oben tut. Wir befinden uns außerhalb der Politik. Wir streben nach Verständigung zwischen verschiedenen Nationen und Völkern."
Nach 25 Jahren im Exil glaubt auch Kunta Chatajew jetzt endlich wieder an Völkerverständigung. Der gebürtige Tschetschene ist noch zu Sowjetzeiten nach Juschno-Sachalinsk am Nordpazifik ausgewandert. Als der Zug der Freundschaft am 2. August in Juschno-Sachalinsk eintraf und Kunta gemeinsam mit 900 begeisterten Zuschauern am Abend dem Tanzensemble "Vajnach" zuschaute, war es um ihn geschehen:
"Ich kann es gar nicht mit Worten ausdrücken. Als der erste Tanz begann, konnte ich die Tränen nicht mehr halten. "Ist das etwa wirklich schon der Frieden, wie es früher war", habe ich gedacht. Und als ich dann all die Russen gesehen habe, die im Saal saßen, viele Frauen dort haben geweint, da wusste ich: ja der Friede ist gekommen!"