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Wissenschaftler, Erfinder und Präsident

Wenn die Amerikaner heute ihre Stimme für die Wahl ihres Präsidenten abgeben, bedenken sie sicherlich viele Bereiche, in denen die Wissenschaft eine wichtige Rolle spielt: Gesundheitswesen, Bildung, Verteidigung und Wirtschaftszweige, die auf Technologie basieren. Und dennoch spielt die Wissenschaft um ihrer selbst willen in den meisten Wahlen dieser Welt eine eher geringe Rolle. Allerdings wählte man in diesem Monat vor 200 Jahren in den USA einen Mann zum Präsidenten, der seine Erfolge auf dem wissenschaftlichen Gebiet ernster nahm als seine politischen: Thomas Jefferson.

Damond Benningfield |
    1797 wählte man den damaligen Vizepräsidenten Jefferson zum Leiter der American Philosophical Society. Diese Position behielt er für fast zwei Jahrzehnte. 1799 gründete er einen Kreis, der die Forschung in den Naturwissenschaften, der Archäologie und der Völkerkunde förderte. Auch war Jefferson ein einfallsreicher Erfinder und die Pläne für sein Haus in Monticello im US-Bundesstaat Virginia stammen aus seiner Feder.

    Ebenfalls begeisterte sich Jefferson für die Astronomie. Bevor er ein Team zum Kauf von Louisiana losschickte, lehrte er den Teamleiter Meriwether Lewis, wie man einen Sextanten benutzt - ein Gerät zum Messen der Gestirnsposition. Unermüdlich arbeitete Jefferson an der Idee, ein Observatorium und eine Fakultät für Astronomie an der University of Virginia aufzubauen.

    Seine Einschätzung der Bedeutung der Wissenschaften hinterließ Jefferson in seinem Testament. Auf seinem Grabstein sollten nur drei Titel stehen: Verfasser der Unabhängigkeitserklärung, Präsident der American Philosophical Society und Vater der University of Virginia.