Reuning: Ich blicke da eigentlich ganz zuversichtlich in die Zukunft. Das ist ein Trend, den man über die letzten Jahre hinweg beobachten kann, dass Wissenschaftsthemen einfach verstärkt angeboten werden, aber auch verstärkt nachgefragt, eben von den Lesern oder den Hörern. Man sieht das zum Beispiel an der FAZ, dort steht ein Wissenschaftsbeitrag täglich im Feuilleton. Ein gutes Beispiel sehen wir auch heute, koreanische Forscher haben erstmals aus einem geklonten Menschenembryo Stammzellen gewonnen, das ist natürlich ein Thema, das eine ethische Grenze überschreitet, das in den aktuellen Programmen stattfindet und eben nicht nur in der Wissenschaftsberichterstattung. Das geht eben die ganze Gesellschaft an. Wenn man seriös darüber berichten will, dann geht das eben nur mit Fachwissen.
Becker: Was würden Sie sagen, apropos Fachwissen, welche Voraussetzungen muss denn ein zukünftiger Wissenschaftsjournalist mitbringen? Muss das ein Naturwissenschaftler sein?
Reuning: Ein abgeschlossenes Studium in den Naturwissenschaften ist da sicherlich nicht hinderlich. Ich selbst bin Chemiker. Man muss natürlich überlegen, soll es ein Doktortitel sein oder möchte man doch früher in den Beruf einsteigen während die Mitbewerber noch im Labor stehen und forschen. Aber ein Studium der Naturwissenschaften ist kein Muss. Es gibt auch kompetente Kollegen aus Geisteswissenschaften oder eben aus dem Journalismus. In diesem Fall muss man aber sich ein Fachgebiet eben neu erarbeiten, muss aber auch ein bisschen Spaß an der Sprache haben und eine gewisse Neugier, neben der Fachkompetenz.
Becker: Und Fachkompetenz, welche Fachgebiete sind aus Ihrer Sicht denn zukunftsträchtig?
Reuning: Als so einen Haupttrend nenne ich immer gerne natürlich die Nanotechnologie, das ist was, wo ich als Chemiker ein bisschen was von verstehe, aber auch die Lebenswissenschaften. Und dahinter verbirgt sich natürlich eine ganze Menge an Fachrichtungen, die Biologie, besonders die Molekularbiologie, Chemie, aber auch zum Beispiel Physik und Mathematik. Wichtig ist, denke ich, dass man von seinem speziellen Fachgebiet den Blick auf das Ganze nicht verliert. Das ist auch so ein Blick auf die Gesellschaft, das ist auch ein Blick auf die Politik. Da stehen auch manchmal ganz praktische Überlegungen dahinter. Als Autor möchte man ja Beiträge verkaufen und je mehr Redaktionen man hat, desto größer sind da natürlich die Chancen.
Becker: Und, apropos Chancen. Welche Auftraggeber kommen denn dann in Frage für künftige Wissenschaftsjournalisten?
Reuning: Man sollte sich am Anfang natürlich überlegen, für welches Medium möchte ich arbeiten, was liegt mir am Besten? Ist das der Hörfunk, Fernsehen, Zeitung oder möchte ich für Magazine arbeiten und dort sollte man den Schwerpunkt legen. Aber wichtig ist auch, dass man sich verschiedenen Standbeine schafft. Meine eigene Erfahrung kann ich da vielleicht einbringen, ich habe begonnen als Zeitungsautor und bin ohne Hörfunkerfahrung beim Deutschlandradio eingestiegen. Am Anfang ist mir das nicht so ganz leicht gefallen, ich musste neu schreiben lernen, ich musste neu sprechen lernen. Aber mittlerweile bin ich ganz froh, dass ich mich auf beiden Gebieten bewegen kann.
Becker: Welchen Rat würden Sie jungen Wissenschaftlern geben, die sich eben in ähnlichen Kategorien umgucken möchten?
Reuning: Dazu möchte ich sagen, frühzeitig einsteigen mit Praktika, einfach Erfahrung sammeln und Kontakte knüpfen und einfach auch einmal eine Arbeitsprobe einreichen und dann hartnäckig sein, dranbleiben und immer wieder einmal probieren.
Becker: Das Arbeitsfeld des Wissenschaftsjournalisten. Arndt Reuning aus der Forschungsredaktion des Deutschlandfunks, vielen Dank.
Weitere Infos zum Thema:
Wer sich um das Wissenschaftsvolontariat bewerben will, sollte ein naturwissenschaftliches Studium abgeschlossen haben, erste journalistische Erfahrungen haben und höchstens 30 Jahre alt sein. Einzelheiten zur Ausschreibung Wissenschaftsvolontariat im Internet.
Schriftliche Bewerbung bis spätestens 12. März 2004 an:
DeutschlandRadio - Funkhaus Köln
Referat Aus- und Fortbildung
Raderberggürtel 40
50968 Köln
Becker: Was würden Sie sagen, apropos Fachwissen, welche Voraussetzungen muss denn ein zukünftiger Wissenschaftsjournalist mitbringen? Muss das ein Naturwissenschaftler sein?
Reuning: Ein abgeschlossenes Studium in den Naturwissenschaften ist da sicherlich nicht hinderlich. Ich selbst bin Chemiker. Man muss natürlich überlegen, soll es ein Doktortitel sein oder möchte man doch früher in den Beruf einsteigen während die Mitbewerber noch im Labor stehen und forschen. Aber ein Studium der Naturwissenschaften ist kein Muss. Es gibt auch kompetente Kollegen aus Geisteswissenschaften oder eben aus dem Journalismus. In diesem Fall muss man aber sich ein Fachgebiet eben neu erarbeiten, muss aber auch ein bisschen Spaß an der Sprache haben und eine gewisse Neugier, neben der Fachkompetenz.
Becker: Und Fachkompetenz, welche Fachgebiete sind aus Ihrer Sicht denn zukunftsträchtig?
Reuning: Als so einen Haupttrend nenne ich immer gerne natürlich die Nanotechnologie, das ist was, wo ich als Chemiker ein bisschen was von verstehe, aber auch die Lebenswissenschaften. Und dahinter verbirgt sich natürlich eine ganze Menge an Fachrichtungen, die Biologie, besonders die Molekularbiologie, Chemie, aber auch zum Beispiel Physik und Mathematik. Wichtig ist, denke ich, dass man von seinem speziellen Fachgebiet den Blick auf das Ganze nicht verliert. Das ist auch so ein Blick auf die Gesellschaft, das ist auch ein Blick auf die Politik. Da stehen auch manchmal ganz praktische Überlegungen dahinter. Als Autor möchte man ja Beiträge verkaufen und je mehr Redaktionen man hat, desto größer sind da natürlich die Chancen.
Becker: Und, apropos Chancen. Welche Auftraggeber kommen denn dann in Frage für künftige Wissenschaftsjournalisten?
Reuning: Man sollte sich am Anfang natürlich überlegen, für welches Medium möchte ich arbeiten, was liegt mir am Besten? Ist das der Hörfunk, Fernsehen, Zeitung oder möchte ich für Magazine arbeiten und dort sollte man den Schwerpunkt legen. Aber wichtig ist auch, dass man sich verschiedenen Standbeine schafft. Meine eigene Erfahrung kann ich da vielleicht einbringen, ich habe begonnen als Zeitungsautor und bin ohne Hörfunkerfahrung beim Deutschlandradio eingestiegen. Am Anfang ist mir das nicht so ganz leicht gefallen, ich musste neu schreiben lernen, ich musste neu sprechen lernen. Aber mittlerweile bin ich ganz froh, dass ich mich auf beiden Gebieten bewegen kann.
Becker: Welchen Rat würden Sie jungen Wissenschaftlern geben, die sich eben in ähnlichen Kategorien umgucken möchten?
Reuning: Dazu möchte ich sagen, frühzeitig einsteigen mit Praktika, einfach Erfahrung sammeln und Kontakte knüpfen und einfach auch einmal eine Arbeitsprobe einreichen und dann hartnäckig sein, dranbleiben und immer wieder einmal probieren.
Becker: Das Arbeitsfeld des Wissenschaftsjournalisten. Arndt Reuning aus der Forschungsredaktion des Deutschlandfunks, vielen Dank.
Weitere Infos zum Thema:
Wer sich um das Wissenschaftsvolontariat bewerben will, sollte ein naturwissenschaftliches Studium abgeschlossen haben, erste journalistische Erfahrungen haben und höchstens 30 Jahre alt sein. Einzelheiten zur Ausschreibung Wissenschaftsvolontariat im Internet.
Schriftliche Bewerbung bis spätestens 12. März 2004 an:
DeutschlandRadio - Funkhaus Köln
Referat Aus- und Fortbildung
Raderberggürtel 40
50968 Köln