
Die Isländerinnen sind bisher ungeschlagen, liegen mit einem Punkt vor Deutschland. Sie könnten sich schon mit einem Unentschieden zufrieden geben, auch wenn am Dienstag dann noch das Spiel gegen die drittplatzierten Tschechinnen ansteht. Aber das deutsche Team muss gewinnen, um beim letzten Spiel gegen die Färöer nicht auf Schützenhilfe angewiesen zu sein. Trainer Horst Hrubesch geht eher von einer passiven Spielweise der Gegnerinnen aus: "Sie werden uns mehr oder weniger auch das Spiel überlassen, sie werden mal versuchen zu pressen, sie werden versuchen ganz hoch zu kommen, aber ich glaube nicht, dass sie uns über 90 Minuten etwas aufdrücken können."
Ausverkauftes Stadion
Die 2:3-Niederlage vor 10 Monaten war der Ausgangspunkt für das Ende von Steffi Jones im Amt der Bundestrainerin, Interimstrainer Hrubesch sieht seine Mission, die Qualifikation noch zu einem glücklichen Ende zu bringen. "Für mich geht es auch darum ich bin da jetzt ein bisschen verbissen, ich will diese beiden Spiele unbedingt gewinnen, brauchen wir gar nicht drüber reden, weil ich habe dann alle Spiele gewonnen und keins verloren. Ich habe auch Ziele."
Nur die vier besten Gruppenzweiten aus sieben Gruppen spielen dann nochmal in Play-Off-Spielen um zwei weitere Tickets nach Frankreich. Die Chance also eher gering. Daher ist die Anspannung jetzt groß. In Island wunderte man sich darüber, dass das deutsche Team sich vor dem, Spiel nicht den Fragen der isländischen Presse stellte. Dafür schrieb der deutsche Botschafter Herbert Beck einen warmherzigen Brief über die gesellschaftliche Bedeutung des Frauenfußballs, insbesondere mit Blick auf die Gleichberechtigung. Der Text war in den isländischen Medien zu lesen. Die Nation fiebert dem Spiel wohl noch mehr entgegen als Deutschland. Innerhalb kürzester Zeit war das Nationalstadion mit 15.000 Zuschauern ausverkauft.
Drei Monate auf das Spiel vorbereitet
"Was gibt es denn Besseres als ein volles Stadion zu haben, Stimmung zu haben und dann ein Spiel, wo Du einfach weißt, Du musst 100 Prozent gehen. Das ist doch eigentlich das, was wir uns immer wünschen", betont Hrubesch. Sein isländischer Kollege, Nationaltrainer Freyr Alexandersson wird ebenso wie Hrubesch nach der Qualifikation sein Amt abgeben. Er ist seit gut drei Wochen auch Assistenztrainer bei den Männern. Vorher aber will er noch die erste WM-Qualifikation der Isländerinnen perfekt machen.

"Das wird ein hoch spannendes Spiel, wir haben uns drei Monate darauf vorbereitet, jetzt können wir es kaum abwarten, das Spiel zu bestreiten. Der Druck ist klar bei der deutschen Mannschaft, für sie wäre es schlimm zu verlieren. Wir haben uns fest vorgenommen, ein gutes Ergebnis zu erzielen. Ich freue mich darauf."
Für die deutsche Frauenmannschaft, dem Aushängeschild des DFB, wäre es in der Tat problematisch würde sie sich nicht qualifizieren.