Ohne funktionierende Mundschleimhaut zu leben, ist für die Betroffenen eine leidvolle Erfahrung. Sie können nicht richtig sprechen und Nahrung nur unter Schmerzen herunterschlucken. Medikamente helfen zwar, die Beschwerden von Krebspatienten nach einer Bestrahlung zu lindern. Doch oft sind die Speicheldrüsen unwiderruflich geschädigt. Das liegt daran, dass bei der Behandlung auch die Stammzellen zerstört werden. Aus diesen körpereigenen Zellen erneuert sich das Drüsengewebe normalerweise.
"Speicheldrüsengewebe kann sich prinzipiell sehr gut regenerieren und es wächst sehr schnell. Wenn man eine Woche lang Kaugummi kaut, ist die Drüse anschließend doppelt so groß. Außerdem sind die Speicheldrüsen sehr einfach aufgebaute Organe. Deswegen denke ich, dass es gerade bei diesem Gewebe einfach sein wird, die Zellen wieder zum Wachstum anzuregen."
Bei Krebspatienten ist dies jedoch nicht so einfach möglich. Weil die Stammzellen bei der Bestrahlung geschädigt werden, fehlt ihnen das Reservoir, aus dem neue Speicheldrüsen gebildet werden können. Bei Mäusen konnten Rob Coppes und seine Kollegen von der niederländischen Universität Groningen diesen zellulären Jungbrunnen aber wieder füllen. Sie haben ausgewachsenen Tieren so genannte adulte Stammzellen aus der Speicheldrüse entnommen und diese in bestrahlte Mäuse verpflanzt. Die Mundschleimhaut dieser behandelten Tiere war durch die Behandlung stark geschädigt. Die anschließende Therapie mit Stammzellen bewirkte jedoch, dass die bestrahlten Mäuse neues Speicheldrüsengewebe ausbildeten.
"Wir haben exakt die gleichen adulten Stammzellen auch beim Menschen gefunden. Nun versuchen wir, diese Zellen erstmal in Mäusen zum Wachsen zu bringen, deren Immunabwehr unterdrückt ist. Wenn sich diese menschlichen Stammzellen in den Tieren ebenfalls zu funktionierenden Speicheldrüsenzellen umbilden, ist der Schritt zum Menschen nicht mehr weit."
Eine Therapie beim Menschen würde dann so aussehen: Krebspatienten wird vor einer Bestrahlung Gewebe aus den Speicheldrüsen entnommen, im Labor werden daraus adulte Stammzellen isoliert. Diese Zellen sind permanent in den Drüsen vorhanden – sie produzieren normalerweise neues Gewebe, das Speichel produziert. Ist die Strahlentherapie beendet, werden die Stammzellen zurückverpflanzt und können die geschädigte Mundschleimhaut neu besiedeln. Stammzellforscher gehen davon aus, dass dieses Verfahren auch mit anderen geschädigten Zellen funktionieren kann. Besonders viel versprechen sie sich hier von der Therapie von Krebspatienten.
"Das Verfahren eignet sich besonders für Patienten, die bestrahlt werden. Denn bei der Krebstherapie wissen wir ganz genau, wann wir die Zellen schädigen. Wir können die Stammzellen dann vorher entnehmen. Bei einem Herzinfarkt ist das viel schwieriger, weil wir nicht wissen, wann dieser eintritt. Und wenn das Herz bereits geschädigt ist, finden wir viel weniger Stammzellen."
Im Reagenzglas haben es die Forscher bereits geschafft, funktionierende Drüsenzellen aus menschlichen Stammzellen zu züchten. Bevor es möglich sein wird, mit solchen Stammzellen auch Krebspatienten zu helfen, gibt es jedoch noch einige offene Fragen. Denn so schön die Vorstellung ist, geschädigte Organe durch körpereigene Zellen einfach zu erneuern: Noch ist nicht geklärt, was genau solche adulten Stammzellen im Körper machen, wenn man sie transplantiert. Ob sie wirklich nur die Zellen ersetzen, die zerstört wurden. Oder ob sie sich nicht vielleicht unkontrolliert vermehren und dabei Krebs auslösen. Rob Coppes:
"Wir müssen sehr vorsichtig sein, bevor wir diese Zellen beim Menschen einpflanzen. Zunächst müssen wir sichergehen, dass sie durch die Behandlung nicht genetisch verändert werden. Dafür gibt es inzwischen sehr viele Tests, die man machen kann. Bisher ist diese Art der Therapie aber noch nicht beim Menschen zugelassen und das ist derzeit noch das Hauptproblem, das wir lösen müssen."
"Speicheldrüsengewebe kann sich prinzipiell sehr gut regenerieren und es wächst sehr schnell. Wenn man eine Woche lang Kaugummi kaut, ist die Drüse anschließend doppelt so groß. Außerdem sind die Speicheldrüsen sehr einfach aufgebaute Organe. Deswegen denke ich, dass es gerade bei diesem Gewebe einfach sein wird, die Zellen wieder zum Wachstum anzuregen."
Bei Krebspatienten ist dies jedoch nicht so einfach möglich. Weil die Stammzellen bei der Bestrahlung geschädigt werden, fehlt ihnen das Reservoir, aus dem neue Speicheldrüsen gebildet werden können. Bei Mäusen konnten Rob Coppes und seine Kollegen von der niederländischen Universität Groningen diesen zellulären Jungbrunnen aber wieder füllen. Sie haben ausgewachsenen Tieren so genannte adulte Stammzellen aus der Speicheldrüse entnommen und diese in bestrahlte Mäuse verpflanzt. Die Mundschleimhaut dieser behandelten Tiere war durch die Behandlung stark geschädigt. Die anschließende Therapie mit Stammzellen bewirkte jedoch, dass die bestrahlten Mäuse neues Speicheldrüsengewebe ausbildeten.
"Wir haben exakt die gleichen adulten Stammzellen auch beim Menschen gefunden. Nun versuchen wir, diese Zellen erstmal in Mäusen zum Wachsen zu bringen, deren Immunabwehr unterdrückt ist. Wenn sich diese menschlichen Stammzellen in den Tieren ebenfalls zu funktionierenden Speicheldrüsenzellen umbilden, ist der Schritt zum Menschen nicht mehr weit."
Eine Therapie beim Menschen würde dann so aussehen: Krebspatienten wird vor einer Bestrahlung Gewebe aus den Speicheldrüsen entnommen, im Labor werden daraus adulte Stammzellen isoliert. Diese Zellen sind permanent in den Drüsen vorhanden – sie produzieren normalerweise neues Gewebe, das Speichel produziert. Ist die Strahlentherapie beendet, werden die Stammzellen zurückverpflanzt und können die geschädigte Mundschleimhaut neu besiedeln. Stammzellforscher gehen davon aus, dass dieses Verfahren auch mit anderen geschädigten Zellen funktionieren kann. Besonders viel versprechen sie sich hier von der Therapie von Krebspatienten.
"Das Verfahren eignet sich besonders für Patienten, die bestrahlt werden. Denn bei der Krebstherapie wissen wir ganz genau, wann wir die Zellen schädigen. Wir können die Stammzellen dann vorher entnehmen. Bei einem Herzinfarkt ist das viel schwieriger, weil wir nicht wissen, wann dieser eintritt. Und wenn das Herz bereits geschädigt ist, finden wir viel weniger Stammzellen."
Im Reagenzglas haben es die Forscher bereits geschafft, funktionierende Drüsenzellen aus menschlichen Stammzellen zu züchten. Bevor es möglich sein wird, mit solchen Stammzellen auch Krebspatienten zu helfen, gibt es jedoch noch einige offene Fragen. Denn so schön die Vorstellung ist, geschädigte Organe durch körpereigene Zellen einfach zu erneuern: Noch ist nicht geklärt, was genau solche adulten Stammzellen im Körper machen, wenn man sie transplantiert. Ob sie wirklich nur die Zellen ersetzen, die zerstört wurden. Oder ob sie sich nicht vielleicht unkontrolliert vermehren und dabei Krebs auslösen. Rob Coppes:
"Wir müssen sehr vorsichtig sein, bevor wir diese Zellen beim Menschen einpflanzen. Zunächst müssen wir sichergehen, dass sie durch die Behandlung nicht genetisch verändert werden. Dafür gibt es inzwischen sehr viele Tests, die man machen kann. Bisher ist diese Art der Therapie aber noch nicht beim Menschen zugelassen und das ist derzeit noch das Hauptproblem, das wir lösen müssen."