Freitag, 10. Mai 2024

China
Yellen: Peking-Besuch hat US-chinesische Beziehungen auf "sichere Grundlage" gestellt

US-Finanzministerin Yellen hat zum Abschluss ihrer viertägigen Chinareise Fortschritte in den Beziehungen zwischen Washington und Peking betont. Sie sprach von einer sicheren Grundlage. Auch die chinesische Seite nannte die Gespräche konstruktiv und offen.

22.07.2023
    Die amerikanische Finanzministerin Yellen steht hinter einem Rednerpult und gestikuliert.
    Die amerikanische Finanzministerin Yellen (IMAGO / Kyodo News / IMAGO)
    Kein Besuch werde die Herausforderungen über Nacht lösen", betonte Yellen. Doch sie erwarte, "dass diese Reise dazu beitragen wird, einen belastbaren und produktiven Kommunikationskanal mit China aufzubauen". Die bilateralen Treffen mit hochrangigen chinesischen Beamten in den letzten Tagen seien direkt, substanziell und produktiv gewesen, so die US-Finanzministerin. Beide Nationen müssten trotz Meinungsverschiedenheiten einen Weg finden, gemeinsam zu leben und den globalen Wohlstand zu teilen.

    Yellen: Keine wirtschaftlichen Vorteile in den Beziehungen zu China

    Yellen bekräftigte, die USA würden in den Beziehungen zu China nicht nach wirtschaftlichen Vorteilen oder einer kompletten Dominanz streben. Vielmehr gehe es um einen gesunden Wettbewerb mit fairen Regeln, von dem beide Länder profitierten. Allerdings werden die Vereinigten Staaten laut Yellen Bedenken über bestimmte Wirtschaftspraktiken weiterhin direkt kommunizieren und gezielte Maßnahmen zum Schutz ihrer nationalen Sicherheit ergreifen.

    Zusammenarbeit beim Thema Klimaschutz

    Zuvor hatte die US-Finanzministerin die große Bedeutung der Zusammenarbeit beim Thema Klimaschutz betont. Es sei "entscheidend", dass Washington und Peking weiterhin bei der Finanzierung von klimafreundlichen Investitionen kooperierten, China und die USA seien die größten CO2-Emittenten der Welt und tätigten gleichzeitig die umfangreichsten Investitionen in erneuerbare Energien. Die beiden Staaten hätten daher "die Verantwortung und die Fähigkeit, voranzugehen", sagte Yellen bei einem Treffen mit Experten.

    Peking bezeichnet Gespräche als konstruktiv, intensiv und offen

    Die chinesische Seite bezeichnete die Gespräche zwischen Yellen und ihrem Amtskollegen He Lifeng staatlichen Medien zufolge als konstruktiv, intensiv und offen. Gleichzeitig habe Peking auch die "Besorgnis über die von den Vereinigten Staaten gegen China verhängten Sanktionen" zum Ausdruck gebracht, hieß es.
    Belastet wird das Verhältnis vom harten Kurs von US-Präsident Biden gegenüber der Volkrepublik, dem anhaltenden Handelskrieg sowie Chinas Rückendeckung für Russlands Präsidenten Putin und dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Auch Pekings Territorialansprüche im Süd- und Ostchinesischen Meer sowie Drohungen gegenüber der demokratischen Inselrepublik Taiwan spielen eine Rolle.
    Diese Nachricht wurde am 09.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.