
In Passau wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Ein Sprecher der Stadt teilte mit, für die Donau werde im Laufe des Nachmittags ein Pegelstand von rund zehn Metern erwartet. In Passau fließen Donau und Inn zusammen. Zahlreiche Straßen und Plätze sind wegen des Hochwassers bereits gesperrt. Betroffen ist den Angaben zufolge vor allem die Alt- und Innenstadt. Auch in Regensburg wurde der Katastrophenfall ausgerufen, ebenso im südöstlich von München gelegenen Rosenheim. Wegen eines Dammbruchs an der Amper im nördlichen Oberbayern mussten zahlreiche Menschen ihre Wohnungen und Häuser verlassen.
In Neu-Ulm wurde eine Frau nach 52 Stunden aus einem Baum gerettet. Die 32-Jährige wurde mithilfe einer Drohne gefunden und mit einem Hubschrauber geborgen. Sie war seit Sonntag vermisst worden. In Baden-Württemberg geht das Wasser wieder zurück. Die Zahl der Todesopfer infolge des Hochwassers in den beiden Bundesländern stieg laut Polizei auf fünf. Mehrere Menschen werden noch vermisst.
Rhein nicht befahrbar
Der Rhein ist in weiten Teilen nicht mehr befahrbar. Es gehe um mehrere Tage, an denen die Schifffahrt ruhe, teilten die zuständigen Behörden mit. Waren zu Wochenbeginn zunächst Bereiche des Oberrheins gesperrt, gilt dies jetzt auch für den mittleren Abschnitt zwischen Mainz und Bingen. Der Rhein ist Deutschlands wichtigste Wasserstraße.
Bayern will bis zu 100 Millionen Euro bereitstellen
Die bayerische Landesregierung beschloss finanzielle Hilfen für Betroffene der Flutkatastrophe. In einer Mitteilung heißt es, zur Linderung der akuten Notlage und zur Beseitigung der entstandenen Schäden stelle man in einem ersten Schritt einen Finanzrahmen von bis zu 100 Millionen Euro bereit. Ministerpräsident Söder sagte in München, der Freistaat werde weiteres Geld einsetzen, sollten die hundert Millionen Euro aufgebraucht sein. Der CSU-Politiker forderte den Bund auf, ebenfalls finanzielle Unterstützung zu leisten.
Der SPD-Fraktionschef im Bundestag, Mützenich, sprach sich für staatliche Hilfen für die vom Hochwasser Betroffenen im Süden Deutschlands aus. Er hoffe, dass dies in den laufenden Haushaltsverhandlungen berücksichtigt werde.
Bundeskanzler Scholz hatte gestern Hilfen des Bundes zugesichert.
Diese Nachricht wurde am 04.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.