Die Natur lockt. Wenn Wanderer durch Auen und Wälder streifen, sind leider auch die Zecken nicht weit. Besonders durstig sind sie im Juni und Juli. Das Risiko: Während sich die Zecken mit Blut voll saugen, können sie gleichzeitig gefährliche Krankheiten übertragen. Am häufigsten stecken sie ihre Opfer mit Borrelien an. Etwa 60 000 Menschen infizieren sich jährlich, schätzen die Experten. Das Robert-Koch-Institut in Berlin registriert die Infektionenhäufigkeit für die neuen Bundesländer und Berlin. Hier sind die Ansteckungen meldepflichtig. Die Experten verzeichnen einen dramatischen Anstieg. Infektionsepidemiologe Wolf-Heiger Mehnert:
" Hier ist die Kurve, Sie können sich das anschauen, ja? Und zwar haben wir im Jahre 1995 aus diesen sechs östlichen Bundesländern etwa 300 Fälle übermittelt bekommen, die Zahl überstieg dann im Jahre 1998 tausendfünfhundert Neuerkrankungen, und jetzt im Jahr 2004, das ist gerade abgeschlossen, die Erfassung für diesen Jahrgang, da sind uns 4500 Fälle gemeldet worden. "
Ein Teil des rasanten Anstiegs hat sicherlich mit der wachenden Aufmerksamkeit für Borreliosen zu tun, dadurch ist die Dunkelziffer gesunken. Aber heute gibt tatsächlich es auch mehr Zecken und damit häufigere Zeckenstiche. In renaturierten Gebieten finden sie gute Lebensbedingungen. Dazu gibt es zunehmend mehr Rotwild, ein Leckerbissen für Zecken. Und das immer wärmere Klima trägt ebenfalls zu ihrer weiteren Verbreitung bei. Mehnert hat beispielsweise neue Daten aus den tschechischen Bergen. Im Riesengebirge und im Böhmerwald sind Wanderer heute in Höhen gefährdet, die früher zeckenfrei waren.
"In den fünfziger Jahren ging die borrelioseinfizierte Zecke etwa nur bis zu 750 Metern Höhe in den Bergen nach oben. Heute hat sich das Ganze um 300 Meter ausgeweitet, das heißt also, heute findet man solche Zecken, also mir Borreliose infizierte Zecken bis 1020 Meter hoch. "
Ungefähr jede dritte Zecke hat Borrelien. Wie wahrscheinlich es nach einem Biss zu einer Ansteckung kommt, hängt wesentlich davon ab, wie lange die Zecke saugt. Um einen Menschen zu infizieren, muss sie in der Regel wenigstens sechs bis 12 Stunden Blut aufnehmen. Ein besonders hohes Übertragungsrisiko besteht, wenn die Zecke mehr als 24 Stunden unentdeckt saugt. Betroffene müssen jedoch noch nicht gleich zum Arzt. Aber sie sollten auf alle Fälle umgehend medizinische Hilfe suchen, wenn sich die Einstichstelle später verändert, rät der Internist Professor Rüdiger von Baehr.
" Also Mindestabstand von ungefähr sieben Tagen, aber man sollte es bis drei bis vier Wochen im Auge behalten, sollte an dieser Stelle eine Rötung entstehen oder überhaupt eine Auffälligkeit entstehen, dann den Arzt aufsuchen. Unbedingt den Arzt aufsuchen. Der Arzt wird sich das anschauen, und wenn es also typisch ist für eine Manifestation der Infektion, wird es sofort antibiotisch behandeln. "
Von Baehr hat mit etwa 20 Borreliosen pro Jahr zu tun. Je früher die Infektion behandelt wird, desto sicherer ist der Erfolg. Im Zweifelsfall können Labortests Gewissheit geben. Kompliziert wird es, wenn die Krankheit verschleppt wird. Teilweise tarnen sich die Bakterien im Köper und werden vom Immunsystem nicht erkannt. Borrelien sind mit Syphilisbakterien verwandt. So entwickeln sie verschleppt nach einiger Zeit auch ähnliche Symptome. Der Erreger wandert von der Haut ins Nervensystem und verursacht Lähmungen. Auch Hörstürze oder Gelenkentzündungen treten auf, manchmal wird das Herz angegriffen. All diese Komplikationen müssen aber nicht sein. Rüdiger von Baer weiß, wer besonders gefährdet ist:
" Das sind überwiegend Leute, die sich gar nicht an einen Zeckenstich erinnern können, das kommt daher, dass die Zecke ja verschiedenen Entwicklungsstadien hat, Larve, Nymphe und man erkennt eigentlich leicht nur die ausgewachsene Zecke. Aber die ist schon nur stecknadelkopfgroß, die Nymphen, die sind kleiner, die sieht man kaum, und deshalb ist zu verstehen, warum manche Leute überhaupt nichts von einem Zeckenstich wissen, auch nicht daran denken, dass etwa eine Hautrötung mit einem Zeckenstich im Zusammenhang steht, aus diesem Grund kommt es zu Verschleppungen. "
Eltern und Erzieher sollten ihre Kinder nach einem Aufenthalt in der freien Natur sofort gründlich auf Zeckenbefall kontrollieren. Jäger, Waldarbeiter und Tierärzte sind ebenfalls sehr gefährdet.
" Oder Leute, die sich eben viel in der Natur aufhalten, durch den Wald streifen, Jogging betreiben. Die Zecke erwirbt an sich dadurch, dass man also an Gräsern, an Gebüsch entlang streift. Die fällt nicht vom Baum, sondern sie sitzt kurz über dem Boden auf Gräsern, auf Gesträuch, im Niederholz, dort befindet sie sich und versucht, ihre Blutmalzeit zu kriegen. "
Sollte es zu einem Befall gekommen sein, muss der Sauger vollständig entfernt werden, vor allem mit Stachel. Tinkturen aus Alkohol, Petroleum oder Öl sind dabei zu meiden. Sie fördern nämlich eine Borrelieninfektion.
" Hier ist die Kurve, Sie können sich das anschauen, ja? Und zwar haben wir im Jahre 1995 aus diesen sechs östlichen Bundesländern etwa 300 Fälle übermittelt bekommen, die Zahl überstieg dann im Jahre 1998 tausendfünfhundert Neuerkrankungen, und jetzt im Jahr 2004, das ist gerade abgeschlossen, die Erfassung für diesen Jahrgang, da sind uns 4500 Fälle gemeldet worden. "
Ein Teil des rasanten Anstiegs hat sicherlich mit der wachenden Aufmerksamkeit für Borreliosen zu tun, dadurch ist die Dunkelziffer gesunken. Aber heute gibt tatsächlich es auch mehr Zecken und damit häufigere Zeckenstiche. In renaturierten Gebieten finden sie gute Lebensbedingungen. Dazu gibt es zunehmend mehr Rotwild, ein Leckerbissen für Zecken. Und das immer wärmere Klima trägt ebenfalls zu ihrer weiteren Verbreitung bei. Mehnert hat beispielsweise neue Daten aus den tschechischen Bergen. Im Riesengebirge und im Böhmerwald sind Wanderer heute in Höhen gefährdet, die früher zeckenfrei waren.
"In den fünfziger Jahren ging die borrelioseinfizierte Zecke etwa nur bis zu 750 Metern Höhe in den Bergen nach oben. Heute hat sich das Ganze um 300 Meter ausgeweitet, das heißt also, heute findet man solche Zecken, also mir Borreliose infizierte Zecken bis 1020 Meter hoch. "
Ungefähr jede dritte Zecke hat Borrelien. Wie wahrscheinlich es nach einem Biss zu einer Ansteckung kommt, hängt wesentlich davon ab, wie lange die Zecke saugt. Um einen Menschen zu infizieren, muss sie in der Regel wenigstens sechs bis 12 Stunden Blut aufnehmen. Ein besonders hohes Übertragungsrisiko besteht, wenn die Zecke mehr als 24 Stunden unentdeckt saugt. Betroffene müssen jedoch noch nicht gleich zum Arzt. Aber sie sollten auf alle Fälle umgehend medizinische Hilfe suchen, wenn sich die Einstichstelle später verändert, rät der Internist Professor Rüdiger von Baehr.
" Also Mindestabstand von ungefähr sieben Tagen, aber man sollte es bis drei bis vier Wochen im Auge behalten, sollte an dieser Stelle eine Rötung entstehen oder überhaupt eine Auffälligkeit entstehen, dann den Arzt aufsuchen. Unbedingt den Arzt aufsuchen. Der Arzt wird sich das anschauen, und wenn es also typisch ist für eine Manifestation der Infektion, wird es sofort antibiotisch behandeln. "
Von Baehr hat mit etwa 20 Borreliosen pro Jahr zu tun. Je früher die Infektion behandelt wird, desto sicherer ist der Erfolg. Im Zweifelsfall können Labortests Gewissheit geben. Kompliziert wird es, wenn die Krankheit verschleppt wird. Teilweise tarnen sich die Bakterien im Köper und werden vom Immunsystem nicht erkannt. Borrelien sind mit Syphilisbakterien verwandt. So entwickeln sie verschleppt nach einiger Zeit auch ähnliche Symptome. Der Erreger wandert von der Haut ins Nervensystem und verursacht Lähmungen. Auch Hörstürze oder Gelenkentzündungen treten auf, manchmal wird das Herz angegriffen. All diese Komplikationen müssen aber nicht sein. Rüdiger von Baer weiß, wer besonders gefährdet ist:
" Das sind überwiegend Leute, die sich gar nicht an einen Zeckenstich erinnern können, das kommt daher, dass die Zecke ja verschiedenen Entwicklungsstadien hat, Larve, Nymphe und man erkennt eigentlich leicht nur die ausgewachsene Zecke. Aber die ist schon nur stecknadelkopfgroß, die Nymphen, die sind kleiner, die sieht man kaum, und deshalb ist zu verstehen, warum manche Leute überhaupt nichts von einem Zeckenstich wissen, auch nicht daran denken, dass etwa eine Hautrötung mit einem Zeckenstich im Zusammenhang steht, aus diesem Grund kommt es zu Verschleppungen. "
Eltern und Erzieher sollten ihre Kinder nach einem Aufenthalt in der freien Natur sofort gründlich auf Zeckenbefall kontrollieren. Jäger, Waldarbeiter und Tierärzte sind ebenfalls sehr gefährdet.
" Oder Leute, die sich eben viel in der Natur aufhalten, durch den Wald streifen, Jogging betreiben. Die Zecke erwirbt an sich dadurch, dass man also an Gräsern, an Gebüsch entlang streift. Die fällt nicht vom Baum, sondern sie sitzt kurz über dem Boden auf Gräsern, auf Gesträuch, im Niederholz, dort befindet sie sich und versucht, ihre Blutmalzeit zu kriegen. "
Sollte es zu einem Befall gekommen sein, muss der Sauger vollständig entfernt werden, vor allem mit Stachel. Tinkturen aus Alkohol, Petroleum oder Öl sind dabei zu meiden. Sie fördern nämlich eine Borrelieninfektion.