Zwischen der Wissenschaftsbehörde und den philologischen Fakultäten der Uni Hamburg ist eine Debatte um die Zukunft der Geisteswissenschaften entbrannt. Nach einem vom Fachschaftsrat Geschichte veröffentlichten Entwurf für eine "Ziel- und Leistungsvereinbarung" soll die Zahl der Professorenstellen von 155 auf 77,5 bis zum Jahr 2012 halbiert werden. "Das bedeutet das die Zerschlagung der Geisteswissenschaften", sagt Prof. Andreas Eckert, Sprecher der Dekane der vier betroffenen Fachbereiche.
Die geplante Reduktion der Professorenstellen impliziert, dass bis zu 60 Prozent der Professorenstellen nicht mehr angeboten werden können, das Dramatische, dass nicht nur Orchideenfächer sondern auch klassische Fächer wie Geschichte Philosophie und Anglistik betroffen sind. Offenbar will die Universität reduzieren auf einen Kanon von Fächern, die vermeintlich arbeitsmerktkompatibel sind, man lässt einen Restbestand an Bildungsonkeln und -tanten, im Prinzip soll das auf eine Universität getrimmt werden, die scheinbar marktgerecht ausbildet.
Konkret betroffen sind an der Uni Hamburg die Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften, die Philosophie, Geschichtswissenschaft; Kulturgeschichte und Kulturkunde sowie des Orientalistik/Asien-und Afrika-Institut. Die Studierenden sind über den Entwurf entsetzt.
Also ich find's daneben, ich studier hier und überleg die Studienstadt zu wechseln.
Ja das wird ein bisschen eng mit den Lehrkräften. Sie sind jetzt schon knapp, wenn halbiert ist, ein vernünftiger Lehrbetrieb ist kaum noch möglich.
Wir brauchen Prominenz , kennen Sie nicht jemanden wie Karl Friedrich von Weizsäcker, der war hier mal Professor für Philosophie, vielleicht findet er das interessant, dass sein Fach demnächst geschlossen wird
Die betroffenen Fachschaftsräte haben den Protest organisiert. Lorenz Gösta Beutin studiert Geschichte, Politik und Germanistik im zehnten Semester. Er ist Mitglied in den Fachschaftsräten der Uni Hamburg.
Wir kritisieren daran, dass Herr Dräger ein Konzept verfolgt, die ganze Uni an der wirtschaftlichen Verwertbarkeit auszurichten, es wird umgeschichtet zugunsten der Naturwissenschaften und der wert der Geisteswissenschaften geht immer mehr verloren Wir werden an die Proteste des letzten WS anknüpfen, wo wir gestreikt haben und werden versuchen, die Bevölkerung der Stadt auf die Problematik aufmerksam zu machen.
Auch die Professoren haben Protest gegen die Pläne angekündigt, sagt Eckert.
Im Moment ist es so, dass wir, bevor nicht diese wahnwitzigen Vorschläge zurückgenommen werden, wir die arbeit an der Vorbereitung der Fakultät und der neuen Studiengänge erst mal einstellen, weil keine Möglichkeit weiterzuarbeiten besteht. Und das, was wir uns überlegt haben, auch an zumindest teilweise sinnvollen Reformen, ist unter diesen Personalbedingungen, die uns ins Haus stehen, nicht möglich.
Unterstützt werden die Professoren auch vom Präsidium der Uni Hamburg. Universitätssprecher Peter Wiegand.
Das Präsidium hat immer wieder betont, dass dieser Kahlschlag bei den Geisteswissenschaften ihres entscheidenden Profilmerkmals berauben würde und außerdem auch für den Wissenschaftsstandort Hamburg so nicht gewollt werden kann.
Der betroffene Hamburger Wissenschaftssenator Jörg Dräger kann die ganze Aufregung nicht verstehen. Der parteilose Senator setzt darauf, weniger Studierende zuzulassen, diese dann besser zu betreuen, um so einen höheren Studienerfolg zu erreichen, wenn auch mit weniger Professoren, aber mit einer besseren Ausstattung.
Sie können also jetzt sagen, auf der einen Seite halb so viele Professoren, aber dreimal so viele wissenschaftliche Mitarbeiter. Wollen Sie eine Massenuniversität mit all ihren negativen Konsequenzen und weniger als 30 Prozent Studienerfolg oder eine Uni die exzellente Professoren berufen kann und Studierenden einen Chance für einen erfolgreichen Studienabschluss zu geben, ich möchte den zweiten weg gehen.
Die geplante Reduktion der Professorenstellen impliziert, dass bis zu 60 Prozent der Professorenstellen nicht mehr angeboten werden können, das Dramatische, dass nicht nur Orchideenfächer sondern auch klassische Fächer wie Geschichte Philosophie und Anglistik betroffen sind. Offenbar will die Universität reduzieren auf einen Kanon von Fächern, die vermeintlich arbeitsmerktkompatibel sind, man lässt einen Restbestand an Bildungsonkeln und -tanten, im Prinzip soll das auf eine Universität getrimmt werden, die scheinbar marktgerecht ausbildet.
Konkret betroffen sind an der Uni Hamburg die Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften, die Philosophie, Geschichtswissenschaft; Kulturgeschichte und Kulturkunde sowie des Orientalistik/Asien-und Afrika-Institut. Die Studierenden sind über den Entwurf entsetzt.
Also ich find's daneben, ich studier hier und überleg die Studienstadt zu wechseln.
Ja das wird ein bisschen eng mit den Lehrkräften. Sie sind jetzt schon knapp, wenn halbiert ist, ein vernünftiger Lehrbetrieb ist kaum noch möglich.
Wir brauchen Prominenz , kennen Sie nicht jemanden wie Karl Friedrich von Weizsäcker, der war hier mal Professor für Philosophie, vielleicht findet er das interessant, dass sein Fach demnächst geschlossen wird
Die betroffenen Fachschaftsräte haben den Protest organisiert. Lorenz Gösta Beutin studiert Geschichte, Politik und Germanistik im zehnten Semester. Er ist Mitglied in den Fachschaftsräten der Uni Hamburg.
Wir kritisieren daran, dass Herr Dräger ein Konzept verfolgt, die ganze Uni an der wirtschaftlichen Verwertbarkeit auszurichten, es wird umgeschichtet zugunsten der Naturwissenschaften und der wert der Geisteswissenschaften geht immer mehr verloren Wir werden an die Proteste des letzten WS anknüpfen, wo wir gestreikt haben und werden versuchen, die Bevölkerung der Stadt auf die Problematik aufmerksam zu machen.
Auch die Professoren haben Protest gegen die Pläne angekündigt, sagt Eckert.
Im Moment ist es so, dass wir, bevor nicht diese wahnwitzigen Vorschläge zurückgenommen werden, wir die arbeit an der Vorbereitung der Fakultät und der neuen Studiengänge erst mal einstellen, weil keine Möglichkeit weiterzuarbeiten besteht. Und das, was wir uns überlegt haben, auch an zumindest teilweise sinnvollen Reformen, ist unter diesen Personalbedingungen, die uns ins Haus stehen, nicht möglich.
Unterstützt werden die Professoren auch vom Präsidium der Uni Hamburg. Universitätssprecher Peter Wiegand.
Das Präsidium hat immer wieder betont, dass dieser Kahlschlag bei den Geisteswissenschaften ihres entscheidenden Profilmerkmals berauben würde und außerdem auch für den Wissenschaftsstandort Hamburg so nicht gewollt werden kann.
Der betroffene Hamburger Wissenschaftssenator Jörg Dräger kann die ganze Aufregung nicht verstehen. Der parteilose Senator setzt darauf, weniger Studierende zuzulassen, diese dann besser zu betreuen, um so einen höheren Studienerfolg zu erreichen, wenn auch mit weniger Professoren, aber mit einer besseren Ausstattung.
Sie können also jetzt sagen, auf der einen Seite halb so viele Professoren, aber dreimal so viele wissenschaftliche Mitarbeiter. Wollen Sie eine Massenuniversität mit all ihren negativen Konsequenzen und weniger als 30 Prozent Studienerfolg oder eine Uni die exzellente Professoren berufen kann und Studierenden einen Chance für einen erfolgreichen Studienabschluss zu geben, ich möchte den zweiten weg gehen.