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Zeta Ophiuchi

Sterne sind absolut nicht gleich. Sie haben unterschiedlich viel Masse. Das bedeutet: sie haben unterschiedliche Oberflächentemperaturen und Farben. Die massereichsten Sterne sind am hellsten - und einige von ihnen gehören auch zu den heißesten. Astronomen ordnen sie der Spektralklasse O zu.

Von Ken Croswell |
    Solche Sterne sind ziemlich selten, weil nicht viele geboren werden. O-Sterne werden auch nicht sehr alt. Sie verbrauchen ihren Energievorrat extrem schnell und leben deshalb nur wenige Millionen Jahre. Im Vergleich dazu hat unsere Sonne bereits ein Alter von viereinhalb Milliarden Jahren erreicht.

    Einen Stern der O-Klasse können Sie zurzeit sehen: Zeta Ophiuchi im großen Sternbild Ophiuchus, der Schlangenträger. Er ist ca. 460 Lichtjahre von uns entfernt und hat etwa die zwanzigfache Sonnenmasse.

    Zeta Ophiuchi ist extrem hell. Jede Minute sendet er etwa soviel sichtbares Licht aus wie unsere Sonne an einem Tag. Auch ist der Stern an seiner Oberfläche viel heißer als die Sonne. Der größte Anteil der von ihm freigesetzten Strahlung liegt deshalb im ultravioletten Bereich. Berücksichtigt man das, ist Zeta Ophiuchi etwa 68000-mal strahlungskräftiger als die Sonne.

    Aufgrund ihrer Oberflächentemperaturen funkeln O-Sterne blau. Zeta Ophiuchi ist jedoch nicht blau. Staub schwächt sein Licht und färbt es rötlich. Ohne diesen Staub würde Zeta Ophiuchi zu den 25 hellsten Sternen der Nacht zählen.

    Für seinen Glanz wird Zeta Ophiuchi bezahlen müssen. In nur wenigen Millionen Jahren wird er als Supernova explodieren, während die gemäßigten Sterne noch ein langes Leben vor sich haben.