Proteinbedarf
Zu wenig Aminosäuren bei veganer Ernährung - mehr Lebensmittel etwa mit Lysin essen

Menschen, die sich vegan ernähren, sollten mehr etwas mehr Proteine über die Nahrung zu sich nehmen als Menschen, die tierische Produkte essen. Das legt eine Studie aus Neuseeland nahe. Demnach enthalten Proteine aus Pflanzen oft weniger von jenen essentiellen Aminosäuren, die der Körper nicht selbst bilden kann.

    Tofu aus Sojabohnen liegt auf einem Schneidebrett
    Tofu ist eine gute pflanzliche Eiweißquelle. (picture alliance / Zoonar / Olena Mykhaylova)
    Zudem, so berichten die Forschenden, könne der Körper manche Aminosäuren aus Pflanzenprotein nicht so gut verwerten. Die Studie ist laut den Forschenden eine der wenigen, in der konkrete Daten zur Nährstoffversorgung bei veganer Ernährung erhoben wurden. Dafür sollten 200 Veganerinnen und Veganer vier Tage lang ein Ernährungstagebuch führen. Ihr Nährstoffbedarf wurde über Größe, Gewicht und Körperfettanteil ermittelt. Laut den Forschenden aßen die meisten Testpersonen zwar von der Menge her genug Protein, konnten aber trotzdem nicht ihren Tagesbedarf an Aminosäuren abdecken - vor allem bei Lysin und Leucin. Aminosäuren sind für zahlreiche Funktionen im Körper essentiell, sie dienen etwa als Proteinbausteine zum Beispiel für das Immunsystem oder fungieren als Botenstoffe im Nervensystem.
    Die Fachleute schreiben im Fachmagazin PLOS One, deshalb sollte man bei einer veganen Ernährung einen höheren Protein-Anteil empfehlen. Außerdem sollten Veganer mehr Lebensmittel mit viel Lysin und Leucin essen, dazu gehören zum Beispiel Erbsen, Tofu, Kürbiskerne, Linsen, Erdnüsse und Algen.
    Diese Nachricht wurde am 17.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.