Hunderte Fischmäuler ragen weit aufgesperrt und dicht an dicht aus dem Wasser des Zuchtbeckens. Vom Rand her streut ein Automat Futterkörnchen über die zappelnde Masse. 70.000 Liter fasst das Becken, das aussieht, als ob es mehr Fische als Wasser enthält. Wenige Minuten nur dauert die Fütterung – dann ist das Nachbarbecken dran. Und so weiter, bis alle 30 Zuchtbecken im ehemaligen Schweinestall der Familie Foolen versorgt sind. Dann geht das Spiel von vorne los. So wachsen in wenigen Monaten Tausende von Claresse-Fischen heran, eine Kreuzung aus zwei afrikanischen Welsarten – und zwar nur hier, denn Claresse gibt es nicht in der Natur. Nicht die Evolution, sondern die Marktforschung brachte diesen Fisch hervor. Hendrik Colpaert vom Fischvermarkter
"Was wir bei der Entwicklung von Claresse gemacht haben, ist, wir haben geguckt nach: 'Was finden die Konsumenten wichtig, wenn sie Fisch konsumieren?'"
Denen komme es beispielsweise immer mehr auf das gute Gewissen beim Lebensmittelkauf an. Claresse wächst deshalb in einem geschlossenen System auf. Stolz erklärt Züchterin Annemiek Foolen ihre Anlage zur Wasserreinigung:
"Das ist das Herz unseres Betriebes. Nicht die Fische, sondern diese Anlage. Da ist zunächst ein Trommelfilter, der die groben Teile aus dem Wasser filtert. Danach folgt noch ein bakteriologischer Filter, der das Wasser vollständig reinigt. Dann leiten wir das Wasser zurück zu den Fischen. Diese Anlage kann man vergleichen mit der Kläranlage einer Gemeinde mit 15.000 Einwohnern."
Dank dieser Wasseraufbereitung und dem Einsatz von Wärmepumpen, die das bereits warm aus dem Boden gepumpte Wasser auf die richtige Temperatur von 27 Grad bringen, verbraucht die Zucht nur wenig Wasser und kaum Energie. Nur drei Monate braucht Claresse bis zur Schlachtreife. Dann bringt er sogar mehr Gewicht auf die Waage, als er selbst gegessen hat. Die Erklärung: das Trockenfutter, das übrigens fast vegetarisch ist, nimmt Feuchtigkeit auf. Und weil sich Claresse richtig wohl fühlt, wenn es eng wird, können die Züchter große Mengen liefern. Sehr zur Freude von Umweltverbänden, sagt Carel Driver vom WWF:
"Zuchtfisch kann eine Alternative sein, um den Druck auf die Bestände wilder Fische zu vermindern."
Der WWF verlieh dem Zuchtbetrieb sogar sein Umweltsiegel. Aber das allein reicht den Konsumenten natürlich nicht. Der Fisch soll ja gegessen werden und Hendrik Colpaerts weiß genau, was den Verbrauchern Appetit macht.
"Die Fischfilets müssen schön weiß sein, die Leute wollen nicht mehr graue Filets haben, das sieht man nicht gern. Die dritte Sache ist: die Filets müssen grätenfrei angeboten werden können. Vierter Punkt ist: Fisch ist gesund, und was am wichtigsten ist, ist der Omega-III-Gehalt und auch bei der Entwicklung von Claresse haben wir dafür gesorgt, dass das ein Fisch ist mit einem sehr hohen Omega-III-Wert. Man kann Claresse ungefähr vergleichen mit Lachs."
Und schließlich spielen auch unterschiedliche Essgewohnheiten in den verschiedenen Ländern ihre Rolle. In Deutschland etwa darf das Filet gern ein bisschen größer sein.
"Das ist im Durchschnitt 200 bis 300 Gramm, man kann sagen, in Deutschland haben die Leute lieber ein Filet von 300 bis 350 Gramm. Das kriegen wir auch."
Und der Geschmack? Auch der entspreche heutigen Anforderungen, er sei nämlich ziemlich neutral.
"Es gibt Leute, die sagen, das schmeckt wie Wolfsbarsch, es gibt andere, die sagen, das schmeckt wie Tilapia."
Claresse wird zu einem durchschnittlichen Preis angeboten. Nicht ganz billig, gibt Hendrik Colpaert zu, aber dafür könne man bei diesem Fisch wenig verkehrt machen. Die Zubereitung sei einfach:
"Wenn man die Claresse eine oder zwei Minuten zu lange in der Pfanne lässt, er geht nicht kaputt. Jeder, der ein bisschen kochen kann, kann Claresse zubereiten."
"Was wir bei der Entwicklung von Claresse gemacht haben, ist, wir haben geguckt nach: 'Was finden die Konsumenten wichtig, wenn sie Fisch konsumieren?'"
Denen komme es beispielsweise immer mehr auf das gute Gewissen beim Lebensmittelkauf an. Claresse wächst deshalb in einem geschlossenen System auf. Stolz erklärt Züchterin Annemiek Foolen ihre Anlage zur Wasserreinigung:
"Das ist das Herz unseres Betriebes. Nicht die Fische, sondern diese Anlage. Da ist zunächst ein Trommelfilter, der die groben Teile aus dem Wasser filtert. Danach folgt noch ein bakteriologischer Filter, der das Wasser vollständig reinigt. Dann leiten wir das Wasser zurück zu den Fischen. Diese Anlage kann man vergleichen mit der Kläranlage einer Gemeinde mit 15.000 Einwohnern."
Dank dieser Wasseraufbereitung und dem Einsatz von Wärmepumpen, die das bereits warm aus dem Boden gepumpte Wasser auf die richtige Temperatur von 27 Grad bringen, verbraucht die Zucht nur wenig Wasser und kaum Energie. Nur drei Monate braucht Claresse bis zur Schlachtreife. Dann bringt er sogar mehr Gewicht auf die Waage, als er selbst gegessen hat. Die Erklärung: das Trockenfutter, das übrigens fast vegetarisch ist, nimmt Feuchtigkeit auf. Und weil sich Claresse richtig wohl fühlt, wenn es eng wird, können die Züchter große Mengen liefern. Sehr zur Freude von Umweltverbänden, sagt Carel Driver vom WWF:
"Zuchtfisch kann eine Alternative sein, um den Druck auf die Bestände wilder Fische zu vermindern."
Der WWF verlieh dem Zuchtbetrieb sogar sein Umweltsiegel. Aber das allein reicht den Konsumenten natürlich nicht. Der Fisch soll ja gegessen werden und Hendrik Colpaerts weiß genau, was den Verbrauchern Appetit macht.
"Die Fischfilets müssen schön weiß sein, die Leute wollen nicht mehr graue Filets haben, das sieht man nicht gern. Die dritte Sache ist: die Filets müssen grätenfrei angeboten werden können. Vierter Punkt ist: Fisch ist gesund, und was am wichtigsten ist, ist der Omega-III-Gehalt und auch bei der Entwicklung von Claresse haben wir dafür gesorgt, dass das ein Fisch ist mit einem sehr hohen Omega-III-Wert. Man kann Claresse ungefähr vergleichen mit Lachs."
Und schließlich spielen auch unterschiedliche Essgewohnheiten in den verschiedenen Ländern ihre Rolle. In Deutschland etwa darf das Filet gern ein bisschen größer sein.
"Das ist im Durchschnitt 200 bis 300 Gramm, man kann sagen, in Deutschland haben die Leute lieber ein Filet von 300 bis 350 Gramm. Das kriegen wir auch."
Und der Geschmack? Auch der entspreche heutigen Anforderungen, er sei nämlich ziemlich neutral.
"Es gibt Leute, die sagen, das schmeckt wie Wolfsbarsch, es gibt andere, die sagen, das schmeckt wie Tilapia."
Claresse wird zu einem durchschnittlichen Preis angeboten. Nicht ganz billig, gibt Hendrik Colpaert zu, aber dafür könne man bei diesem Fisch wenig verkehrt machen. Die Zubereitung sei einfach:
"Wenn man die Claresse eine oder zwei Minuten zu lange in der Pfanne lässt, er geht nicht kaputt. Jeder, der ein bisschen kochen kann, kann Claresse zubereiten."