"Überlebende?"
"Keine."
"Trümmerstatus."
"Es gibt einige intakte, aber schwer beschädigte Komponenten."
"Starten Sie eine Bergungsoperation."
"Captain?"
"Vielleicht können wir etwas davon gebrauchen. Waffen, eine Transworp-Spule. Ich weiß nicht, wie es Ihnen allen geht, aber - ich bin heute sehr glücklich."
Gewaltige Raumschlachten mit außerirdischen Feinden und schier endlose Reisen durch Zeit und Raum - ein beliebtes Motiv der Science Fiction, nicht nur in ihren Anfangszeiten.
"Das Raumschiff, das siegte", "Geschichten aus dem Ringwelt-Universum", "Die Geheimagenten des Imperiums" - das sind nur einige Titel aus dem Programm eines Verlages - "Bastei Lübbe" -, bei dem Stefan Bauer als Lektor für Science Fiction arbeitet.
"Hier kann der Mensch also seiner Phantasie wirklich mal freien Lauf lassen, wird nicht zurückgehalten durch irgendwelche sonstige Restriktionen, die vielleicht in anderen Gebieten, anderen Wissenschaften herrschen. Dadurch, dass er eben vielleicht auch unmögliche Szenarien darstellt, kann er der Gegenwart einen Spiegel vorhalten, um zu sehen, so könnte es werden oder auch zu warnen, so könnte es werden, wenn es so weiter geht."
Und manchmal haben sich phantastische und utopische Beschreibungen als durchaus realitätstauglich erwiesen. Jules Verne ist bekanntlich ein Autor, dessen Vorhersagen, dessen technische Einfälle auf naturwissenschaftlicher Kenntnis beruhten und die später zum Teil auch Wirklichkeit wurden: Flugzeug und Luftschiff, Raketen, Tauchkammern, Sauerstoffgeräte ...
In dem Roman "Paris im 20. Jahrhundert", den er im Jahr 1863 geschrieben hat, und der erst vor wenigen Jahren wiederentdeckt wurde, gibt es bereits Straßenbeleuchtung und elektronische Musik, gasbetriebene Personenkraftwagen und eine "photografische Telegraphie" - was dem heutigen Fax entspricht, Schreibautomaten und eine vollautomatisierte Stadtbahn:
"Die angrenzenden Häuser litten weder unter Dampfwolken noch unter Rauch, und zwar aus dem einfachen Grund, dass es keine Lokomotive gab. Die Züge wurden mit Hilfe von Pressluft betrieben, eine Vektorröhre von 20 cm Durchmesser und 2 mm Dicke erstreckte sich zwischen den beiden Schienen über die gesamte Länge der Bahnstrecke. Sie enthielt eine Scheibe aus weichem Eisen, die im Inneren unter der Einwirkung der mit einem Druck von mehreren Atmosphären zusammengepressten und von der Gesellschaft der Pariser Katakomben gelieferten Luft dahinglitt."
Jules Verne und auch H.G. Wells haben den literarischen Zukunftsblick und die wesentlichen Schreibmuster begründet. Zusammen mit Aldous Huxley und George Orwell sind es die ernstzunehmenden Ausnahmen des Genre Science Fiction - auch für Professor Rolf Kreibich, der in Berlin das "Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung" leitet. Rolf Kreibich nennt den wesentlichen Unterschied zur Zukunftsforschung, zur "Futurologie" vergangener Zeiten:
"Früher hat man Zukunftsforschung sehr stark unter dem Prognose-Aspekt verstanden, d. h. die Verlängerung mehr oder weniger der Vergangenheit in die Zukunft mit sicher einigen Einsprengseln, Störfaktoren u. s. w., aber doch im wesentlichen das, was in der Vergangenheit und Gegenwart sich abgespielt hat in die Zukunft verlängert. Wir gehen ganz anders vor, wir sagen zwar auch, dass es notwendig ist, über bestimmte Bandbreiten der Zukunftsentwicklung Bescheid zu wissen, und da kann man auch wissenschaftlich eine ganze Menge darüber erfahren und ausarbeiten. Aber es geht auch weiter: Wir wollen die Optionen, die Möglichkeiten erkundigen, was überhaupt in der Zukunft denkbar ist und was auch handlungsfähig ist, und deshalb gehen wir auch von möglichen Zukunftszuständen aus, und insbesondere auch von wünschbaren."
Die Zukunft so zu gestalten wie sie wünschbar wäre - im globalen Zusammenhang, das ist auch das Ziel und das Motiv der Arbeit des "Club of Rome". Dessen Generalsekretär Uwe Möller beschreibt die Methode, die aus seiner Sicht heutiger Zukunfts-Forschung zugrundeliegt:
"Man versucht, wenn man in die Zukunft hineinlotet, nicht zu extrapolieren, indem man sagt, also wir waren die letzten 30 Jahre, heute sind wir da, nun lassen wir uns den Trend mal extrapolieren, sondern man spricht ja bewusst von Szenarien. Das heißt, man lässt der Phantasie freien Lauf und stellt sich Bühnenbilder vor. Man sagt, gegenwärtig haben wir ein bestimmtes Bühnenbild, das ist geprägt durch eine bestimmte Dramaturgie. Und jetzt machen wir ein völlig neues Bühnenbild: Mit neuen Darstellern, mit neuen Fragestellungen, und dann klopft man mal ab, für wie plausibel hält man das."
Zukunfts-Szenarien sind auch ein wesentliches Element der Arbeit am Berliner "Institut für Zukunftsstudien" - wobei dieser Begriff schon darauf hindeutet, dass es trotz globaler Zusammenhänge nicht eine Zukunft geben wird und kann, sondern - rücksichtnehmend auf Staaten, Gruppen, Individuen - mehrere Zukünfte. Was sich - auf der Basis der bisherigen Forschungsarbeit - generell für die Zukunft, für das nächste Jahrhundert zumindest sagen lässt, beschreibt Instituts-Präsident Rolf Kreibich:
"Das eine Leitbild ist praktisch die Entwicklung zur Informationsgesellschaft. Die Grundlage bildet hier die Informations- und Kommunikationstechnologie, die totale Vernetzung global und dann natürlich auch regional und lokal, so dass praktisch jeder mit jedem kommunizieren kann. Und das zweite Leitbild, das ist das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung. Ich hatte schon darauf hingewiesen: Das ist nun der Versuch sozusagen, die Schäden und die Probleme, die uns die Industriegesellschaft bisher beschert hat, zurückzubilden, und insbesondere auf drei Säulen beruhend eine Zukunftsentwicklung einzuleiten, nämlich einmal wirtschaftliche Stabilität bei Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlage, d. h. unserer natürlichen Umwelt. Und unter der Voraussetzung, dass es auch zu sozialer Gerechtigkeit und Chancengleichheit kommt."
Eine Aufgabe, an der künftige Generationen uns messen werden. Was auch heißt, dass Zukunftsforschung , Futurologie Verantwortung trägt für ihre Vorhersagen, Prognosen, Empfehlungen - und mit denen sie in der Vergangenheit nicht selten "danebenlag". Im Gegensatz zur Science Fiction, die hier sozusagen den größeren Spiel-Raum hat. Und doch gibt es in bezug auf die "Qualität" von Phantasie und Vorhersage auch Anforderungen. Lektor Stefan Bauer:
"Sie sollte in der Gegenwart, in der Realität ankern, mit einem Fuß drinstehen. Das kann natürlich einmal in dem technischen Bereich sein, also wenn man den engeren Begriff Science Fiction nimmt, der sich auf die technische Entwicklung bezieht. Einfach sehen, was ist heute technisch möglich, ob das jetzt Gentechnik ist aktuell oder ob das früher bei Jules Verne Mondflüge oder sonstiges waren. Was könnte da in Zukunft noch kommen, wie könnte das weitergehen?. Die Fragen, die Science Fiction Autoren dann stellen können, ist, was sind denn ethische, philosophische, sonstige Probleme, die sich damit ergeben? Wie kann der Mensch das lösen"
Und da lässt insgesamt manches manchmal durchaus noch zu wünschen übrig - nicht nur was den gedruckten Zukunftsblick angeht. Der Faszination tut das allerdings keinen Abbruch - der Faszination, die die Menschen überkommt, wenn sie lesen oder sehen können, was möglicherweise auf sie zukommt, in ferneren Zeiten. Auch wenn sie es selbst nicht mehr erleben können, wenn es denn eintreten sollte.
"Keine."
"Trümmerstatus."
"Es gibt einige intakte, aber schwer beschädigte Komponenten."
"Starten Sie eine Bergungsoperation."
"Captain?"
"Vielleicht können wir etwas davon gebrauchen. Waffen, eine Transworp-Spule. Ich weiß nicht, wie es Ihnen allen geht, aber - ich bin heute sehr glücklich."
Gewaltige Raumschlachten mit außerirdischen Feinden und schier endlose Reisen durch Zeit und Raum - ein beliebtes Motiv der Science Fiction, nicht nur in ihren Anfangszeiten.
"Das Raumschiff, das siegte", "Geschichten aus dem Ringwelt-Universum", "Die Geheimagenten des Imperiums" - das sind nur einige Titel aus dem Programm eines Verlages - "Bastei Lübbe" -, bei dem Stefan Bauer als Lektor für Science Fiction arbeitet.
"Hier kann der Mensch also seiner Phantasie wirklich mal freien Lauf lassen, wird nicht zurückgehalten durch irgendwelche sonstige Restriktionen, die vielleicht in anderen Gebieten, anderen Wissenschaften herrschen. Dadurch, dass er eben vielleicht auch unmögliche Szenarien darstellt, kann er der Gegenwart einen Spiegel vorhalten, um zu sehen, so könnte es werden oder auch zu warnen, so könnte es werden, wenn es so weiter geht."
Und manchmal haben sich phantastische und utopische Beschreibungen als durchaus realitätstauglich erwiesen. Jules Verne ist bekanntlich ein Autor, dessen Vorhersagen, dessen technische Einfälle auf naturwissenschaftlicher Kenntnis beruhten und die später zum Teil auch Wirklichkeit wurden: Flugzeug und Luftschiff, Raketen, Tauchkammern, Sauerstoffgeräte ...
In dem Roman "Paris im 20. Jahrhundert", den er im Jahr 1863 geschrieben hat, und der erst vor wenigen Jahren wiederentdeckt wurde, gibt es bereits Straßenbeleuchtung und elektronische Musik, gasbetriebene Personenkraftwagen und eine "photografische Telegraphie" - was dem heutigen Fax entspricht, Schreibautomaten und eine vollautomatisierte Stadtbahn:
"Die angrenzenden Häuser litten weder unter Dampfwolken noch unter Rauch, und zwar aus dem einfachen Grund, dass es keine Lokomotive gab. Die Züge wurden mit Hilfe von Pressluft betrieben, eine Vektorröhre von 20 cm Durchmesser und 2 mm Dicke erstreckte sich zwischen den beiden Schienen über die gesamte Länge der Bahnstrecke. Sie enthielt eine Scheibe aus weichem Eisen, die im Inneren unter der Einwirkung der mit einem Druck von mehreren Atmosphären zusammengepressten und von der Gesellschaft der Pariser Katakomben gelieferten Luft dahinglitt."
Jules Verne und auch H.G. Wells haben den literarischen Zukunftsblick und die wesentlichen Schreibmuster begründet. Zusammen mit Aldous Huxley und George Orwell sind es die ernstzunehmenden Ausnahmen des Genre Science Fiction - auch für Professor Rolf Kreibich, der in Berlin das "Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung" leitet. Rolf Kreibich nennt den wesentlichen Unterschied zur Zukunftsforschung, zur "Futurologie" vergangener Zeiten:
"Früher hat man Zukunftsforschung sehr stark unter dem Prognose-Aspekt verstanden, d. h. die Verlängerung mehr oder weniger der Vergangenheit in die Zukunft mit sicher einigen Einsprengseln, Störfaktoren u. s. w., aber doch im wesentlichen das, was in der Vergangenheit und Gegenwart sich abgespielt hat in die Zukunft verlängert. Wir gehen ganz anders vor, wir sagen zwar auch, dass es notwendig ist, über bestimmte Bandbreiten der Zukunftsentwicklung Bescheid zu wissen, und da kann man auch wissenschaftlich eine ganze Menge darüber erfahren und ausarbeiten. Aber es geht auch weiter: Wir wollen die Optionen, die Möglichkeiten erkundigen, was überhaupt in der Zukunft denkbar ist und was auch handlungsfähig ist, und deshalb gehen wir auch von möglichen Zukunftszuständen aus, und insbesondere auch von wünschbaren."
Die Zukunft so zu gestalten wie sie wünschbar wäre - im globalen Zusammenhang, das ist auch das Ziel und das Motiv der Arbeit des "Club of Rome". Dessen Generalsekretär Uwe Möller beschreibt die Methode, die aus seiner Sicht heutiger Zukunfts-Forschung zugrundeliegt:
"Man versucht, wenn man in die Zukunft hineinlotet, nicht zu extrapolieren, indem man sagt, also wir waren die letzten 30 Jahre, heute sind wir da, nun lassen wir uns den Trend mal extrapolieren, sondern man spricht ja bewusst von Szenarien. Das heißt, man lässt der Phantasie freien Lauf und stellt sich Bühnenbilder vor. Man sagt, gegenwärtig haben wir ein bestimmtes Bühnenbild, das ist geprägt durch eine bestimmte Dramaturgie. Und jetzt machen wir ein völlig neues Bühnenbild: Mit neuen Darstellern, mit neuen Fragestellungen, und dann klopft man mal ab, für wie plausibel hält man das."
Zukunfts-Szenarien sind auch ein wesentliches Element der Arbeit am Berliner "Institut für Zukunftsstudien" - wobei dieser Begriff schon darauf hindeutet, dass es trotz globaler Zusammenhänge nicht eine Zukunft geben wird und kann, sondern - rücksichtnehmend auf Staaten, Gruppen, Individuen - mehrere Zukünfte. Was sich - auf der Basis der bisherigen Forschungsarbeit - generell für die Zukunft, für das nächste Jahrhundert zumindest sagen lässt, beschreibt Instituts-Präsident Rolf Kreibich:
"Das eine Leitbild ist praktisch die Entwicklung zur Informationsgesellschaft. Die Grundlage bildet hier die Informations- und Kommunikationstechnologie, die totale Vernetzung global und dann natürlich auch regional und lokal, so dass praktisch jeder mit jedem kommunizieren kann. Und das zweite Leitbild, das ist das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung. Ich hatte schon darauf hingewiesen: Das ist nun der Versuch sozusagen, die Schäden und die Probleme, die uns die Industriegesellschaft bisher beschert hat, zurückzubilden, und insbesondere auf drei Säulen beruhend eine Zukunftsentwicklung einzuleiten, nämlich einmal wirtschaftliche Stabilität bei Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlage, d. h. unserer natürlichen Umwelt. Und unter der Voraussetzung, dass es auch zu sozialer Gerechtigkeit und Chancengleichheit kommt."
Eine Aufgabe, an der künftige Generationen uns messen werden. Was auch heißt, dass Zukunftsforschung , Futurologie Verantwortung trägt für ihre Vorhersagen, Prognosen, Empfehlungen - und mit denen sie in der Vergangenheit nicht selten "danebenlag". Im Gegensatz zur Science Fiction, die hier sozusagen den größeren Spiel-Raum hat. Und doch gibt es in bezug auf die "Qualität" von Phantasie und Vorhersage auch Anforderungen. Lektor Stefan Bauer:
"Sie sollte in der Gegenwart, in der Realität ankern, mit einem Fuß drinstehen. Das kann natürlich einmal in dem technischen Bereich sein, also wenn man den engeren Begriff Science Fiction nimmt, der sich auf die technische Entwicklung bezieht. Einfach sehen, was ist heute technisch möglich, ob das jetzt Gentechnik ist aktuell oder ob das früher bei Jules Verne Mondflüge oder sonstiges waren. Was könnte da in Zukunft noch kommen, wie könnte das weitergehen?. Die Fragen, die Science Fiction Autoren dann stellen können, ist, was sind denn ethische, philosophische, sonstige Probleme, die sich damit ergeben? Wie kann der Mensch das lösen"
Und da lässt insgesamt manches manchmal durchaus noch zu wünschen übrig - nicht nur was den gedruckten Zukunftsblick angeht. Der Faszination tut das allerdings keinen Abbruch - der Faszination, die die Menschen überkommt, wenn sie lesen oder sehen können, was möglicherweise auf sie zukommt, in ferneren Zeiten. Auch wenn sie es selbst nicht mehr erleben können, wenn es denn eintreten sollte.