
Ein entsprechendes Dekret wurde im französischen Amtsblatt veröffentlicht. Demnach gilt das Verbot ab März 2026. Die Regierung in Paris hatte den Schritt vor gut einem Jahr angekündigt, nachdem sich Vergiftungsfälle häuften. Die französische "Allianz gegen den Tabak" sprach von einem "Sieg". Es handele sich um eine wichtige Maßnahme, um Jugendliche zu schützen.
"Durchdesignte Lifestyleprodukte", die abhängig machen
Nikotinbeutel bestehen aus einem Pulver aus Nikotinsalzen, Süßstoffen und Aromen wie Minze oder Beeren. Wie die Münchner Stiftung Kindergesundheit erklärte, bemerken Eltern und Lehrkräfte den Konsum oft nicht oder halten die weißen Päckchen für Kaugummi. Schon ein einziger Beutel könne Schwindel, Übelkeit und sogar Ohnmacht verursachen, warnt die Stiftung.
In Deutschland fallen die Beutel unter das Lebensmittelgesetz, dürfen aber wegen des Nervengifts Nikotin nicht legal verkauft werden. Über Online-Shops oder - wegen fehlender Kontrollen - auch in Kiosken, sind sie leicht zu bekommen. Zahlen der Krankenkasse DAK zufolge hat jeder siebte Schüler im Alter von 16 und 17 Jahren schon einmal Niktonbeutel probiert.
Deutsche Tabakindustrie drängt auf Zulassung
Die deutsche Tabakindustrie drängt schon seit Längerem auf die Zulassung der Nikotin-Pouches. Sie stellt sie als weniger schädliche Alternative zur Zigarette da. Dabei enthält ein Beutel mehr Nikotin, wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) berichtet. Demnach sind es bei den Beuteln bis zu 50 Miligramm pro Stück, während eine Zigarette bis zu 12 Milligramm Nikotin enthält.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum warnt vor einem hohen Suchtpotenzial und ungeklärten Folgen von Zusatzstoffen. Sie bezeichnet Nikotinbeutel als "durchdesignte Lifestyle-Produkte, die vor allem junge Leute ansprechen".
Diese Nachricht wurde am 06.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.