2005 wurde der ehemalige Bundesverteidigungsminister und SPD-Spitzenpolitiker Rudolf Scharping Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer BDR. Er folgte auf Sylvia Schenk, heute Sportbeauftragte bei Transparency International, damals zurückgetreten in Folge verbandsinterner Kontroversen u.a. mit dem damaligen Leistungssportdirektor Burckhard Bremer. In seiner Bilanz verweist Rudolf Scharping vor allem auf die gute Finanzlage des Verbands und steigende Mitgliederzahlen. In den vergangenen acht Jahren hat der Bund Deutscher Radfahrer 10 Prozent mehr Mitglieder gewonnen. Zu den Ergebnissen seiner Arbeit zählt Scharping zudem:
"In den Olympischen Spielen Platz zwei unter den Radsportnationen, zwei Mal hintereinander den Bahnweltcup gewonnen, die erfolgreichste Bahn-WM innerhalb von 12, 13 Jahren. Eine sehr erfolgreiche Jugend- und Nachwuchsarbeit, das Retten vieler Rennen usw. Die Liste ist lang."
Und auf ihr stehen auch die Maßnahmen gegen Doping, darunter biologische Athleten-Profile, Verpflichtungserklärungen, die grundsätzliche Übertragung von Anti-Dopingverfahren an die Nationale Anti-Dopingagentur NADA, ein Präventionsprogramm.
Als Maßnahme führt Scharping auch auf, dass dank einer überzeugenden Darstellung im Bundestagssportausschuss Anträge erfolgreich abgewehrt wurden, die Kürzung von Steuermitteln für den BDR vorsahen.
Im November 2008 stimmte die Mehrheit des Ausschusses gegen den Vorschlag einen Teil der Mittel zu sperren, bis die seinerzeit kritisierten Mängel im Anti-Doping-Kampf abgearbeitet wären. Dazu zählten beispielsweise der Medikamenteneinkauf aus Steuermitteln oder fehlende Wettkampfkontrollen bei den deutschen Mountainbike-Marathon-Meisterschaften.
Sein SPD-Parteikollege und damaliger Sportausschuss-Vorsitzender Peter Danckert nahm es damals so wahr:
"Ich muss sagen, Rudolf Scharping hat das ganz geschickt gemacht. Er hat von den eigentlichen Themen abgelenkt und hat gesagt wir sind jetzt ein ganz toller Verband. Wir haben die Zahl unserer Dopingkontrollen verdreifacht, vervierfacht. Das ist alles unbestritten, das ist aber Zukunft und wir haben die Vergangenheit nicht aufgeklärt, weil da sind immer noch dieselben Leute am Werk und das ist das, was mich beunruhigt an dieser Stelle."
Zu diesen Personen zählte auch der frühere Leistungssportdirektor Burckhard Bremer, an dem Scharping bis zu dessen Pensionierung Ende 2011 festhielt. Bremer soll noch heute im Hintergrund aktiv sein. Ihm wurde vorgeworfen, von Manipulationen bei Radsportlern gewusst und verschwiegen zu haben, statt dem nachzugehen. So etwa im Fall Patrick Sinkewitz. Dazu gab es zwei presserechtliche Verfahren, bei denen Bremer gegen Journalisten und Sportpolitiker vorgegangen war. Beide hat er verloren.
Angesichts der vielen Dopingfälle, allen voran Lance Armstrong, hat der Ruf des Weltradsports in den vergangenen Jahren weiter gelitten. Verbandsinterne Kritiker werfen Scharping, der in Frankfurt ein Beratungsunternehmen unterhält vor, dass er sich gerade in dieser Zeit zu wenig um den Verband kümmere, Probleme aussitze und bei seiner Kritik am Weltradsportverband UCI zu allgemein bleibe.
"Wir haben klar gesagt, jeder, der an Vertuschung oder sogar an Handel oder anderen Dopingpraktiken beteiligt ist, ist für ein Ehrenamt ungeeignet. Allerdings: das muss mehr als eine Vermutung oder Gerücht sein und dann kann, muss man personelle Konsequenzen ziehen."
Den Rücktritt von UCI-Ehrenpräsident Hein Verbruggen verlangte Scharping allerdings nicht. Obwohl dieser kürzlich zugab, zahlreiche Profis über abweichende Werte bei Bluttests informiert zu haben. Darauf angesprochen sagt Scharping:
"Ja, dann müssen wir auch über Einzelheiten reden, das lassen wir jetzt mal. Es ist ganz klar und bleibt unsere Position in der Zukunft, wer sich an Doping egal in welcher Form beteiligt hat, ist für ein Ehrenamt unbrauchbar."
Sollte Rudolf Scharping kommendes Wochenende in Gelsenkirchen wieder antreten nennt der 65-Jährige als Voraussetzung:
"Teamverantwortlichkeit, Zukunft und Einleiten des Generationenwechsels."
Ob er er sich eine Zusammenarbeit mit seiner Vorgängerin vorstellen könnte?
"Ich äußere mich nicht zu Personen, mir geht es ums Konzept und wenn das steht, können wir über die personelle Umsetzung dieses inhaltlichen Konzepts gerne reden."
"In den Olympischen Spielen Platz zwei unter den Radsportnationen, zwei Mal hintereinander den Bahnweltcup gewonnen, die erfolgreichste Bahn-WM innerhalb von 12, 13 Jahren. Eine sehr erfolgreiche Jugend- und Nachwuchsarbeit, das Retten vieler Rennen usw. Die Liste ist lang."
Und auf ihr stehen auch die Maßnahmen gegen Doping, darunter biologische Athleten-Profile, Verpflichtungserklärungen, die grundsätzliche Übertragung von Anti-Dopingverfahren an die Nationale Anti-Dopingagentur NADA, ein Präventionsprogramm.
Als Maßnahme führt Scharping auch auf, dass dank einer überzeugenden Darstellung im Bundestagssportausschuss Anträge erfolgreich abgewehrt wurden, die Kürzung von Steuermitteln für den BDR vorsahen.
Im November 2008 stimmte die Mehrheit des Ausschusses gegen den Vorschlag einen Teil der Mittel zu sperren, bis die seinerzeit kritisierten Mängel im Anti-Doping-Kampf abgearbeitet wären. Dazu zählten beispielsweise der Medikamenteneinkauf aus Steuermitteln oder fehlende Wettkampfkontrollen bei den deutschen Mountainbike-Marathon-Meisterschaften.
Sein SPD-Parteikollege und damaliger Sportausschuss-Vorsitzender Peter Danckert nahm es damals so wahr:
"Ich muss sagen, Rudolf Scharping hat das ganz geschickt gemacht. Er hat von den eigentlichen Themen abgelenkt und hat gesagt wir sind jetzt ein ganz toller Verband. Wir haben die Zahl unserer Dopingkontrollen verdreifacht, vervierfacht. Das ist alles unbestritten, das ist aber Zukunft und wir haben die Vergangenheit nicht aufgeklärt, weil da sind immer noch dieselben Leute am Werk und das ist das, was mich beunruhigt an dieser Stelle."
Zu diesen Personen zählte auch der frühere Leistungssportdirektor Burckhard Bremer, an dem Scharping bis zu dessen Pensionierung Ende 2011 festhielt. Bremer soll noch heute im Hintergrund aktiv sein. Ihm wurde vorgeworfen, von Manipulationen bei Radsportlern gewusst und verschwiegen zu haben, statt dem nachzugehen. So etwa im Fall Patrick Sinkewitz. Dazu gab es zwei presserechtliche Verfahren, bei denen Bremer gegen Journalisten und Sportpolitiker vorgegangen war. Beide hat er verloren.
Angesichts der vielen Dopingfälle, allen voran Lance Armstrong, hat der Ruf des Weltradsports in den vergangenen Jahren weiter gelitten. Verbandsinterne Kritiker werfen Scharping, der in Frankfurt ein Beratungsunternehmen unterhält vor, dass er sich gerade in dieser Zeit zu wenig um den Verband kümmere, Probleme aussitze und bei seiner Kritik am Weltradsportverband UCI zu allgemein bleibe.
"Wir haben klar gesagt, jeder, der an Vertuschung oder sogar an Handel oder anderen Dopingpraktiken beteiligt ist, ist für ein Ehrenamt ungeeignet. Allerdings: das muss mehr als eine Vermutung oder Gerücht sein und dann kann, muss man personelle Konsequenzen ziehen."
Den Rücktritt von UCI-Ehrenpräsident Hein Verbruggen verlangte Scharping allerdings nicht. Obwohl dieser kürzlich zugab, zahlreiche Profis über abweichende Werte bei Bluttests informiert zu haben. Darauf angesprochen sagt Scharping:
"Ja, dann müssen wir auch über Einzelheiten reden, das lassen wir jetzt mal. Es ist ganz klar und bleibt unsere Position in der Zukunft, wer sich an Doping egal in welcher Form beteiligt hat, ist für ein Ehrenamt unbrauchbar."
Sollte Rudolf Scharping kommendes Wochenende in Gelsenkirchen wieder antreten nennt der 65-Jährige als Voraussetzung:
"Teamverantwortlichkeit, Zukunft und Einleiten des Generationenwechsels."
Ob er er sich eine Zusammenarbeit mit seiner Vorgängerin vorstellen könnte?
"Ich äußere mich nicht zu Personen, mir geht es ums Konzept und wenn das steht, können wir über die personelle Umsetzung dieses inhaltlichen Konzepts gerne reden."