
Eine Kommission soll bei der weiteren Aufarbeitung helfen. Die öffentlich gewordenen Vorwürfe ehemaliger Turnerinnen über Missstände am Bundesstützpunkt in Stuttgart haben zu ersten personellen Konsequenzen geführt. Zwei Trainer seien vorläufig bis zum 19. Januar freigestellt worden, berichten die „Stuttgarter Zeitung“ und die „Stuttgarter Nachrichten“. Der Schwäbische Turnerbund wollte sich aus rechtlichen Gründen nicht zu den Freistellungen äußern.
Kommission zur Aufarbeitung
Gemeinsam mit dem Deutschen Turner-Bund arbeitet der Schwäbische Turnerbund an einer systematischen Aufarbeitung der Vorwürfe. Dazu soll eine Kommission eingerichtet werden, die Gespräche mit Turnerinnen, Eltern, Trainern und Verbandsverantwortlichen führen wird.
Schwere Vorwürfe
Die Missbrauchsvorwürfe waren unter anderem von den ehemaligen Auswahlturnerinnen Tabea Alt und Michelle Timm öffentlich gemacht worden. Sie sprachen von „systematischer körperlicher und seelischer Misshandlung“. Auch aktive Sportlerinnen wie Lara Hinsberger meldeten sich zu Wort. Auf Instagram schrieb Hinsberger: „In Stuttgart wurde ich behandelt wie ein Gegenstand.“
Die deutsche Rekordmeisterin Elisabeth Seitz forderte eine lückenlose Aufklärung. Der DTB hatte bereits vor Bekanntwerden der Schilderungen Hinsbergers Maßnahmen ergriffen und Ermittlungen eingeleitet. Es lägen konkrete Hinweise auf Fehlverhalten von Trainerinnen und Trainern vor, hieß es.
Diese Nachricht wurde am 05.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.