Dass es großen Unternehmen immer wieder gelingt, außerhalb der eingekauften Werbezeiten durch professionell produzierte Magazinbeiträge mit ihren Themen und Produkten ins redaktionelle Umfeld von TV-Sendern vorzudringen, ist in der Branche bekannt und eine weit verbreitete Praxis. Lars Reckmann, Geschäftsführer Bavaria Film Interactive:
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In erster Linie sind es Beiträge, die das soziale Engagement der Unternehmen darstellen, Social Sponsoring, Stiftungen, Betriebskindergärten, das sind so die Hauptthemen. Und ansonsten geht es auch um neue Technologien, gerade eben im IT-Bereich, ob das Software ist, ob das Mobile Computing Themen sind, solche Dinge, die ein entsprechendes Interesse in der Öffentlichkeit auch haben. "
Informationen darüber, dass die Beiträge zu 100 Prozent aus der Wirtschaft finanziert und fertig angeliefert werden, bekommen die Zuschauer bei N24 oder n-tv in nachweisbaren Fällen nicht. Täuschend echt, als handle es sich um redaktionell erstellte Filmbeiträge, fügen sich die Themen unauffällig ins Programm ein. Manchmal wird vor der Ausstrahlung ein neuer Sprechertext über die kostenfrei angelieferte Filmware gelegt, teils wird umgeschnitten und gekürzt, teilweise wird aber auch unbearbeitet gesendet.
Finanziell schlecht ausgestattete Redaktionen sparen sich so Produktionskosten bis zu 10.000 Euro, die ein im Ausland gedrehter Beitrag kosten kann. Norbert Schneider, Direktor der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen und befasst mit Fragen unerlaubter Werbung, sieht diese Entwicklung kritisch. Denn zwischen unabhängig redaktionell produzierten Beiträgen und den fertigen Zulieferungen besteht aller Erfahrung nach immer ein Unterschied.
Schneider: " Ich kann mir ehrlich gesagt kein Unternehmen vorstellen, das nur den programmlichen Interessen dient und nicht auch den eigenen. Und da wo die eigenen Interessen ins Spiel kommen, kommen wir auf die Seite der Werbung. Also das ist eine rein theoretische Überlegung, dass ein Unternehmen etwas produzieren könnte, was genauso aussehe, den selben Eindruck vermitteln würde, dieselben Untertöne hätte wie ein Beitrag, den ein Redakteur, ein Produzent für ein Haus produzieren würde.
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Auffällig ist die Hilflosigkeit, mit welcher die Landesmedienanstalten dem Phänomen der unternehmensfinanzierten Magazinbeiträge derzeit gegenüberstehen. Zwar ahnt man Verstöße, doch die Beweisführung bleibt schwierig.
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Wir haben gelegentlich die Vermutung, dass es der Fall ist. Aber zu belegen, zu beweisen, dass das alles zu 100 Prozent von dem Unternehmen bezahlt worden ist, dafür haben wir keine Möglichkeit, das rauszukriegen. In der Regel gibt es dafür auch kaum irgendwelche Unterlagen.
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Auch den Redaktionen der ARD-Anstalten wird fertig konfektionierte Filmware von Unternehmen oder deren Agenturen angeboten, so der Justiziar des Südwestrundfunks Hermann Eicher.
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Das ist ein Vorgang, der meiner Ansicht nach von Agenturen in der Bundesrepublik hundertfach passiert. Im übrigen werden solche Videos auch dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk angeboten, auf den Redaktionstischen landen diese Videos, sie werden eben bei uns im Prinzip nicht ausgestrahlt, weil wir es nicht dürfen. Wenn hier der private Rundfunk andere Entscheidungen trifft, hat er das auch zu verantworten.
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Werden Ausschnitte von dem frei zur Verfügung gestellten Filmmaterial gesendet, wird dies von den ARD-Anstalten dem Zuschauer durch eine Einblendung kenntlich gemacht. Produktionsfirmen wie Bavaria Film Interactive sehen es als reine PR-Arbeit an, wenn sie geeignet erscheinende Beiträge den Fernsehredaktionen zuliefern. Die Verantwortung, ob ausgestrahlt wird und in welcher Form, liegt einzig bei den Sendern.
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In erster Linie sind es Beiträge, die das soziale Engagement der Unternehmen darstellen, Social Sponsoring, Stiftungen, Betriebskindergärten, das sind so die Hauptthemen. Und ansonsten geht es auch um neue Technologien, gerade eben im IT-Bereich, ob das Software ist, ob das Mobile Computing Themen sind, solche Dinge, die ein entsprechendes Interesse in der Öffentlichkeit auch haben. "
Informationen darüber, dass die Beiträge zu 100 Prozent aus der Wirtschaft finanziert und fertig angeliefert werden, bekommen die Zuschauer bei N24 oder n-tv in nachweisbaren Fällen nicht. Täuschend echt, als handle es sich um redaktionell erstellte Filmbeiträge, fügen sich die Themen unauffällig ins Programm ein. Manchmal wird vor der Ausstrahlung ein neuer Sprechertext über die kostenfrei angelieferte Filmware gelegt, teils wird umgeschnitten und gekürzt, teilweise wird aber auch unbearbeitet gesendet.
Finanziell schlecht ausgestattete Redaktionen sparen sich so Produktionskosten bis zu 10.000 Euro, die ein im Ausland gedrehter Beitrag kosten kann. Norbert Schneider, Direktor der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen und befasst mit Fragen unerlaubter Werbung, sieht diese Entwicklung kritisch. Denn zwischen unabhängig redaktionell produzierten Beiträgen und den fertigen Zulieferungen besteht aller Erfahrung nach immer ein Unterschied.
Schneider: " Ich kann mir ehrlich gesagt kein Unternehmen vorstellen, das nur den programmlichen Interessen dient und nicht auch den eigenen. Und da wo die eigenen Interessen ins Spiel kommen, kommen wir auf die Seite der Werbung. Also das ist eine rein theoretische Überlegung, dass ein Unternehmen etwas produzieren könnte, was genauso aussehe, den selben Eindruck vermitteln würde, dieselben Untertöne hätte wie ein Beitrag, den ein Redakteur, ein Produzent für ein Haus produzieren würde.
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Auffällig ist die Hilflosigkeit, mit welcher die Landesmedienanstalten dem Phänomen der unternehmensfinanzierten Magazinbeiträge derzeit gegenüberstehen. Zwar ahnt man Verstöße, doch die Beweisführung bleibt schwierig.
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Wir haben gelegentlich die Vermutung, dass es der Fall ist. Aber zu belegen, zu beweisen, dass das alles zu 100 Prozent von dem Unternehmen bezahlt worden ist, dafür haben wir keine Möglichkeit, das rauszukriegen. In der Regel gibt es dafür auch kaum irgendwelche Unterlagen.
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Auch den Redaktionen der ARD-Anstalten wird fertig konfektionierte Filmware von Unternehmen oder deren Agenturen angeboten, so der Justiziar des Südwestrundfunks Hermann Eicher.
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Das ist ein Vorgang, der meiner Ansicht nach von Agenturen in der Bundesrepublik hundertfach passiert. Im übrigen werden solche Videos auch dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk angeboten, auf den Redaktionstischen landen diese Videos, sie werden eben bei uns im Prinzip nicht ausgestrahlt, weil wir es nicht dürfen. Wenn hier der private Rundfunk andere Entscheidungen trifft, hat er das auch zu verantworten.
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Werden Ausschnitte von dem frei zur Verfügung gestellten Filmmaterial gesendet, wird dies von den ARD-Anstalten dem Zuschauer durch eine Einblendung kenntlich gemacht. Produktionsfirmen wie Bavaria Film Interactive sehen es als reine PR-Arbeit an, wenn sie geeignet erscheinende Beiträge den Fernsehredaktionen zuliefern. Die Verantwortung, ob ausgestrahlt wird und in welcher Form, liegt einzig bei den Sendern.