Archiv


Zwischen Mutterideal und Karrieredruck

"Das aktuelle Mütterideal treibt den Perfektionszwang auf die Spitze und die Frauen in die Verzweiflung", so das Ergebnis einer tiefenpsychologischen Studie zur Situation der Frau 2011. Viele Mütter wären gerne gelassener, fühlen sich aber häufig überfordert. Als fürsorgliche Mutter, attraktive Partnerin und beruflich Erfolgreiche versuchen sie allen Rollen gleichermaßen gerecht zu werden.

Eine Sendung von Dörte Hinrichs und Daniela Wiesler (Moderation) |
    Das gelingt den wenigsten und viele Frauen entscheiden sich bewusst gegen Kinder. Denn wenn berufstätige Frauen Kinder kriegen, folgt oft das Karriere-Aus. Fehlende Kinderbetreuungsangebote oder Teilzeitarbeitsplätze erschweren vielen Frauen die Rückkehr in den Beruf.

    Jede Zweite hat wegen der Doppelbelastung ihre Karrierepläne geändert oder aufgeben müssen, hat eine Umfrage der Bertelsmann-Stiftung ergeben. In Führungsetagen sind Frauen, insbesondere Mütter, die absolute Ausnahme. Auch deshalb wird eine vorgeschriebene Frauenquote gerade wieder heiß diskutiert.

    Die französische Soziologin Elisabeth Badinter vermutet, dass sich allmählich ein reaktionäres Mutterbild in die Gesellschaft einschleicht, indem Frauen auf diese Zerrissenheit mit einer Rückkehr an den Herd reagieren.

    Warum lassen sich Mutterschaft und Karriere immer noch so schwer miteinander vereinbaren? Wie sind frühere Frauengenerationen mit der Doppelbelastung umgegangen? Welche Arbeits- und Familienmodelle könnten Vorbilder sein? Wie müssten sich gesellschaftliche und partnerschaftliche Bedingungen verändern, damit sich Mutter-Sein und beruflicher Erfolg gut miteinander verbinden lassen?

    Darüber wollen wir mit ExpertInnen diskutieren und sind auch gespannt auf die Meinung unserer HörerInnen. Sie können sich wie immer an der Sendung beteiligen unter der kostenlosen Tel. Nr. 00800 44 64 44 64 oder per mail unter dlf.lebenszeit@dradio.de

    Gesprächspartnerinnen:

    o Prof. Barbara Schaeffer-Hegel, Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft, Berlin

    o Dipl.-Psych. Ines Imdahl, rheingold Institut für qualitative Markt- und Medienanalysen, Köln

    o Cornelia Spachtholz, stellvertretende Bundesvorsitzende des Verbands berufstätiger Mütter VBM e.V. und Sprecherin des AK Familie im Kölner Bündnis für Familien

    o Dorothee Bär, frauenpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion

    Weitere Links zum Thema:

    o Verband berufstätiger Mütter: www.vbm-online.de
    o Kölner Bündnis für Familien: www.lokale-buendnisse-fuer-familie.de
    o rheingold-Institut für qualitative Markt- und Medienanalyse (Milupa-Mütter-Studie "Die deutsche Angst vorm Kinderkriegen"): www.rheingold-online.de
    o Elisabeth Badinter: "Der Konflikt. Die Frau und die Mutter."C.H.Beck-Verlag, Müßnchen, 2010