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Argentinien
Französische Sportler sterben bei Helikopter-Kollision

Bei den Dreharbeiten in Argentinien zu einer Realityshow des französischen Fernsehens sind zwei Hubschrauber kollidiert. Zehn Personen sind dabei ums Leben gekommen, unter den Toten sind französische Sportlegenden. Frankreich trage Trauer, sagte Premierminister Manuel Valls.

Von Ursula Welter | 10.03.2015
    Brennende Wracks von Helikoptern in Argentinen, La Rioja am 9.3.2015
    Bei dem Zusammenstoß starben acht Sportler und die zwei Piloten. (AFP - ALDO PORTUGAL)
    Den Werbespot zur Fernsehserie "Dropped" wird der Privatsender TF 1 nun nicht mehr nutzen können. Acht Spitzensportler sollten in der Reality-Show gegeneinander antreten. Ab Sommer sollte die Reihe zur besten Sendezeit ausgestrahlt werden. Nun ist stattdessen Trauer angesagt, zehn Tote, darunter drei der Symbolfiguren des französischen Sports.
    Olympiasiegerin Camille Muffat
    "Camille Muffat war eine große Meisterin", sagte Staatspräsident Hollande über die junge Schwimmerin, Olympiasiegerin über 400 Meter Freistil in London, von wo sie insgesamt drei Medaillen mit nach Hause gebracht hatte. Eines der größten Talente des französischen Schwimmsports, schrieb Frankreichs Sportminister heute. 2014 hatte Camille Muffat ihre Karriere überraschend beendet.
    "Ich denke, ich habe im Schwimmsport alles gemacht, ich wollte aufhören, wenn ich es selbst entscheiden kann und nicht durch Verletzung oder anderes dazu gezwungen werde", hatte Muffat gesagt, die nun mit 25 Jahren bei dem Unglück in Argentinien ums Leben kam.
    Boxmeister Alexis Vastine
    Mit ihr starb Alexis Vastine, 28 Jahre. Fünffacher französischer Boxmeister, Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in Peking, dort und später in London, sah er sich durch Schiedsrichterentscheidungen, um den sicher geglaubten Sieg gebracht - die französischen Medien riefen seine Tränen und seine Wut von damals nun in Erinnerung.
    "Er war ein guter Kerl, wann immer er nach Niederlagen in Depressionen versank, hat er sich daraus selbst befreit, er war letztes Jahr Weltmeister in den Militärboxwettbewerben, und er stand auf der Liste für die Qualifikation zu den Olympischen Spielen in Rio, das war sein Traum", sagte Dominique Nato vom französischen Boxverband über den Verunglückten Vastine, der erst vor zwei Monaten seine Schwester bei einem Autounfall verloren hatte.
    Segellegende Florence Arthaud
    Als Heldin des französischen Sports und zugleich tragische Figur galt auch Florence Arthaud, 57 Jahre. Die Segellegende hatte als erste Frau 1990 die Transatlantik-Regatte "Route du Rhum" gewonnen, trug den Spitznamen "kleine Verlobte des Atlantik". Sie wäre vor Korsika vor wenigen Jahren beinah einmal ertrunken, hatte im Laufe ihres Lebens Alkoholprobleme, galt aber dennoch als große Frau der französischen Sportwelt. Dass das Talent von Florence Arthaud, genannt Flo, über das Segeln hinausging, zeigte sie als sie gemeinsam mit dem Chanson-Sänger Pierre Bachelet sich und dem Segelsport ein musikalisches Denkmal setzte.