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Astronomie
Betreutes Twittern aus dem All

Vor zwei Monaten ist Alexander Gerst aus dem Weltraum zurückgekehrt. Wie kaum ein Astronaut vor ihm hat er versucht, über Blogs, Twitter und Facebook seine Erlebnisse auf der Internationalen Raumstation einer breiten Öffentlichkeit mitzuteilen - mit Hilfe außerhalb der Raumstation.

Von Dirk Lorenzen | 08.01.2015
    Astro-Alex, wie sich der Astronaut in den Netzwerken nennt, hat vom Weltall aus vor allem twittern lassen, wie er nach der Rückkehr aus dem All erklärt hat. Am Ende jedes Tages habe er eine E-Mail an das Team am Boden geschickt und einige Fotos angehängt.
    Daraus wurden dann Tweets und Blog-Einträge destilliert. Alexander Gerst hatte kaum eine andere Wahl, denn die Internet-Verbindung auf der Raumstation ist oft sehr schlecht.
    Angesichts twitternder oder Lieder trällernder Astronauten haben manche Beobachter den Eindruck, das Kommunizieren sei wichtiger als die tatsächliche Arbeit. Doch die ISS ist keine Wohngemeinschaft von Abenteurern, sondern vor allem eine Forschungseinrichtung.
    Nach Aussagen von Alexander Gerst ist die Arbeit für die sozialen Medien stets abends in der Freizeit erfolgt und nicht auf Kosten der wissenschaftlichen Arbeit gegangen.
    In der Tat hat die Besatzung während Gersts Aufenthalt einen neuen Rekord der absolvierten Forschungszeit aufgestellt. Dennoch ist es ernüchternd, dass sich von sechs Menschen in den Modulen rein rechnerisch nur einer in Vollzeit den Experimenten widmet.