
Hochauflösende radioastronomische Beobachtungen mit dem "Karl Guthe Jansky Very Large Array" in New Mexico zeigten jetzt, dass sich genau hinter dieser mutmaßlichen Spiralgalaxie eine zweite, viel weiter entfernte Galaxie verbirgt.
Diese zweite Galaxie in etwa sieben Milliarden Lichtjahren Entfernung sendet sehr starke Radiostrahlung aus. Mit ihrer Hilfe konnten die Astronomen, darunter Marita Krause und Rainer Beck vom Bonner Max-Planck-Institut für Radioastronomie, die Vordergrundgalaxie gleichsam durchleuchten und so bei ihr ansonsten unbeobachtbare Details erkennen.
Zunächst mussten sie allerdings ihr bisheriges Bild von der Vordergrundgalaxie korrigieren. Der Löwenanteil der schon früher aus dieser Richtung registrierten starken Radiostrahlung stammt nämlich gar nicht von ihr, sondern von dem hellen Objekt im Hintergrund.
Das bedeutet, dass in UGC 10288 offenbar deutlich weniger neue Sterne entstehen als bislang vermutet. Außerdem bildet das Gas in der Umgebung der Galaxie keine zusammenhängende Hülle.
Den Forschern gelang zudem, mithilfe der Strahlung aus dem Hintergrund das Magnetfeld der nahen Galaxie zu vermessen.