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Bildstörung
Wie relevant ist unsere Auslandsberichterstattung?

Mehr als hundert Jahre lang waren es die Auslandskorrespondenten der großen Medien, die uns die Welt nach Hause holten. Verleger hielten es für eine Frage der Ehre, in den Hauptstädten der Welt ein Büro mit einem Reporter zu unterhalten. Doch die Zeiten, in denen ein tägliches Bulletin aus Washington, Paris oder Moskau genügte, sind endgültig vorbei.

Moderation: Christian Floto | 27.06.2014
    Der Journalist und ehemalige Intendant des WDR, Fritz Pleitgen
    Fritz Pleitgen, ehemaliger Auslandskorrespondent und WDR-Intendant (dpa / Horst Galuschka)
    Heute kommt es darauf an, die ganze Welt in ihrer Vielschichtigkeit zu erklären. Was hängt wie zusammen, welche Auswirkungen hat der Krieg in Syrien auf uns, wie beeinflusst das Fracking in den USA die deutsche Energiewende? Gleichzeitig wird die Konkurrenz der Medien untereinander immer härter, vor allem die großen Zeitungshäuser müssen sparen und ziehen ihre Leute ab. Auslandskorrespondenten stehen im 21. Jahrhundert vor der Herausforderung, die Folgen der Globalisierung in ihrer Heimat aufzuzeigen. Und dort informieren sich viele gleichzeitig in Echtzeit bei Twitter.
    Während also früher der Beruf des Auslandskorrespondenten ein Traumberuf war, werden folgende Fragen immer lauter: Wie relevant ist unsere Auslandsberichterstattung eigentlich noch? Und hat unser Blick auf die Welt nicht auch blinde Flecken, wie sich an der Verteilung der Korrespondenten in Afrika oder Südamerika erkennen ließe? Stimmt die Gewichtung der Themen angesichts der zunehmenden Bedeutung des asiatischen Raums noch?
    Im Medienquartett live aus Berlin diskutieren:
    • Antje Diekhans, Leiterin ARD-Hörfunkstudio Nairobi
    • Hans Janke, ehemaliger stellvertretender ZDF-Programmdirektor
    • Fritz Pleitgen, ehemaliger Auslandskorrespondent und WDR-Intendant
    • Hajo Schumacher, Journalist