An diesem Sonntag kommen Bischöfe und Laien aus der ganzen Welt im Vatikan zu einer Synode zusammen, die sich mit dem Thema "Ehe und Familie" beschäftigt. Bis vor kurzem schien das ein Feld ohne Spielraum: Ehe und Familie, katholisch buchstabiert, waren festgelegt auf ewig, für Gegenentwürfe oder auch nur abweichende Ansichten zu Verhütung oder homosexuellen Verbindungen gab es keinen Platz. Dann kam Papst Franziskus. Er rief in Eile gleich zwei Synoden zum Thema Familie aus, erhob mit Fragebögen die Befindlichkeit katholischer Laien in aller Welt - und nun blickt alles gespannt nach Rom.
Gespannter Blick nach Rom
Am Sonntag, am Montag ziehen 253 Teilnehmer und Teilnehmerinnen sowie der Papst in die vatikanische Synodenaula ein. In dem hörsaalartigen, aber schallgedämpften Ambiente ohne Tageslicht sprechen Bischöfe und handverlesene Berater, darunter 13 Ehepaare, zwei Wochen lang über Themen, die Menschen auf der ganzen Welt angehen. Und erstmals, so hoffen viele, werden sich die kirchlichen Vertreter auch mit den Realitäten der katholischen und außerkatholischen Welt beschäftigen.
Schwer zu bewältigende Fülle
"Die pastoralen Herausforderungen der Familie im Kontext der Evangelisierung" lautet gewohnt sperrig der Titel der Synode. Die anstehenden Themen finden sich in einem knapp 90 Seiten starken Arbeitspapier, dem sogenannten "Instrumentum Laboris". Uneheliche und gleichgeschlechtliche Partnerschaften werden darin beispielsweise angesprochen, Patchworkfamilien, Alleinerziehende und Verhütung. Polygamie, Pädophilie und Pornografie, um nur einige Themen zu nennen.
Und natürlich die Frage der wieder verheirateten Geschiedenen und ihr Ausschluss von den Sakramenten. Eine schwer zu bewältigende Fülle? Keineswegs, sagt der Wiener Kardinal Christoph Schönborn, der als Mitglied des Synodenrates an der Vorbereitung des Treffens beteiligt war.
"Es geht zunächst um Factfinding. Es geht um ein möglichst umfassendes Hinhorchen, wie geht es mit Ehe und Familie in den verschiedenen Ländern, nicht nur innerhalb der katholischen Kirche, sondern auch gesellschaftlich."
Synodenvorbereitung "von unten"
Dafür ist das Arbeitspapier die Grundlage. Für vatikanische Verhältnisse ist alles neu an diesem Text: sein Inhalt, seine Form und seine Entstehung. Das "Instrumentum Laboris" referiert nicht die allseits bekannten katholischen Lehrsätze zu Ehe und Familie, sondern die Kritik daran, das, was nicht verstanden und nicht gelebt wird. Es ist Kritik von innen. Denn das "Instrumentum Laboris" basiert auf jener Umfrage, die der Heilige Stuhl im vergangenen Herbst durchgeführt hat. Die Fragebögen gingen von Rom in die Welt, doch erstmals war nicht die Meinung der Bischöfe gefragt, sondern Papst Franziskus wünschte ausdrücklich eine Bestandsaufnahme bei katholischen Laien: Wie haltet ihr es mit dem Kinderkriegen? Was denkt ihr über gleichgeschlechtliche Partnerschaften?
Diese Art der Synodenvorbereitung "von unten" überraschte. Einige fürchteten die Aufweichung unverhandelbarer katholischer Lehrinhalte, doch die meisten, vor allem fernstehende Laien, fühlten sich ernster genommen als in den letzten Jahrzehnten. Für sie spricht Christian Weisner, der dem Führungsteam der Bewegung "Wir sind Kirche" angehört.
"Solche Umfragen hat es schon immer gegeben, aber die wurden an die Bischöfe gerichtet, und die Bischöfe haben sie gewissermaßen wie Eltern eines unmündigen Kindes ausgefüllt und nach Rom gesandt. Jetzt sind die Kinder, die Mitglieder des Volkes Gottes, alle selber gefragt worden.
Das Instrumentum Laboris ist vielleicht nicht ganz perfekt gelaufen, es ist viel zu kurzfristig angekündigt worden, es ist methodisch nicht gut gelaufen, aber ich glaube das Ergebnis ist eine weltweit bemerkenswerte Studie, die zeigt, wie es in der katholischen Kirche aussieht."
Im Vatikan sichteten Theologen die extrem heterogenen Antworten aus allen Erdteilen und bündelten sie zum "Instrumentum Laboris". Fünf Monate brauchten sie dazu. Bisher hatte das Erstellen eines vorbereitenden Synodendokuments gut zweieinhalb Jahre gedauert.
Im Vatikan sichteten Theologen die extrem heterogenen Antworten aus allen Erdteilen und bündelten sie zum "Instrumentum Laboris". Fünf Monate brauchten sie dazu. Bisher hatte das Erstellen eines vorbereitenden Synodendokuments gut zweieinhalb Jahre gedauert.
Die zwischengeschobene Synode
Ungewöhnlich ist nicht nur das Arbeitspapier, sondern auch die Synode selbst. Papst Franziskus hat sie gewissermaßen dazwischengeschoben. Es ist eine außerordentliche Synode, was in der knapp 50-jährigen Geschichte dieses Instruments kirchlicher Beratung erst zweimal vorkam. Die planmäßige ordentliche Synode genau ein Jahr später widmet sich demselben Thema. Im Ganzen soll es ein ergebnisoffener Prozess sein, sagt Synodensekretär Kardinal Lorenzo Baldisseri:
"Diese Synode wird in zwei Etappen abgehalten. Das ist noch nie geschehen, das ist neu. Auch im Inneren der Synode werden wir einer bestimmten Dynamik folgen. Dazu gehört mehr Offenheit für Medien und überhaupt Kommunikationsmittel."
So wird zusätzlich zu den Pressekonferenzen ein eigens eingerichteter Twitter-Dienst Mitteilenswertes aus der Synodenaula in die Welt zwitschern. "Experimentell" nennt das die vatikanische Mitteilung, ein rares Wort im Papststaat. Es ist das genaue Gegenteil dessen, was die Bischofssynode bisher war. Bisher hatte sie den Ruf eines abgeschirmten, bleiernen Oberseminars für Amtsträger und Auserwählte. Das wird jetzt anders, erklärt Kardinal Baldisseri:
So wird zusätzlich zu den Pressekonferenzen ein eigens eingerichteter Twitter-Dienst Mitteilenswertes aus der Synodenaula in die Welt zwitschern. "Experimentell" nennt das die vatikanische Mitteilung, ein rares Wort im Papststaat. Es ist das genaue Gegenteil dessen, was die Bischofssynode bisher war. Bisher hatte sie den Ruf eines abgeschirmten, bleiernen Oberseminars für Amtsträger und Auserwählte. Das wird jetzt anders, erklärt Kardinal Baldisseri:
"Der Heilige Vater hat gesagt: 'Werden wir doch hier und da ein wenig elastischer'. Wir wollen das Bild erst dann in seinen juristischen Rahmen einspannen, wenn es fertig gemalt ist. Es kann ja sein, dass bei der Synode eine Idee aufkommt, die außerhalb des Rahmens liegt. Die könnten wir dann nicht mehr einarbeiten. Also: Wir möchten die Freiheit, auch Veränderungen und Aktualisierungen vorzunehmen. Und das schicken wir uns an zu tun."
Eine offene Diskussion
Baldisseri hat die Redezeit für jeden auf vier Minuten begrenzt, die Beiträge dürfen nicht abgelesen werden, und – wieder eine Premiere – zu jedem Thema sprechen zuerst Laien und erst dann die Bischöfe. Die ganze Versuchsanordnung trägt die Handschrift von Franziskus. Er, der in seiner kurzen Grundsatzrede vor dem Konklave, das ihn zum Papst wählte, "kühne Redefreiheit" in der Kirche anmahnte, versucht genau diese nun in der Synode zu ermöglichen.
Aus Deutschland reisen nur zwei Teilnehmer zur Synode nach Rom: Kardinal Reinhard Marx als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz sowie Ute Eberl, Abteilungsleiterin im Erzbistum Berlin und dreifache Mutter.
"Ich bin eingeladen als Familienreferentin im Erzbistum Berlin und werde da meine Erfahrungen mitbringen. Der Schuh drückt, das kann ich jetzt mit O-Tönen von unserer letzten Veranstaltung sehen, und unsere nächste ist ein Gottesdienst für Geschiedene und Wiederverheiratete - dass das, was die Menschen leben, wie ihre Lebenswirklichkeit ist, nicht zu dem passt, was die Kirche sagt."
Frustrierte Gläubige
Stichwort "wieder verheiratete Geschiedene": Dieses Thema steht kurz vor der Synode im Zentrum der Debatte, wie sie in Deutschland und auch im Vatikan geführt wird. Katholische Gläubige, die nach einer kirchlichen Eheschließung zivil geschieden sind und danach ein zweites Mal zivil geheiratet haben, leben nach katholischer Lehrmeinung in einem Zustand permanenten Fehlverhaltens.
In der Beichte gibt es dafür keine Lossprechung, und so sind die Betroffenen nicht zur Eucharistie zugelassen. Sie fühlen sich, wie durch die päpstliche Umfrage deutlich wurde, "frustriert und ausgegrenzt" und für ihre Lebenssituation von der Kirche bestraft. Das erlebt auch Ute Eberl in ihrem Bistum.
"Ein Mann sagte mir, Sie fahren doch jetzt nach Rom, nehmen Sie bitte folgendes mit: Er erzählte mir, dass sein Sohn geschieden ist und wieder geheiratet hat und dass er sich von der Kirche entfernt hat. Aber nicht durch die Wiederheirat, sondern schon in der Zeit der Scheidung. Denn die Fragen, die ihn da umgetrieben haben – dass ich mich dem stellen muss, dass ein Lebensplan, den er selber wollte, zerbrochen ist. Die praktische Seelsorge vor Ort hat dann möglicherweise noch keinen Umgang damit. Was die deutschen Bischöfe umtreibt ist, dass die Menschen sich entfernen von der Kirche, weil sie keinen Widerhall finden in dem, was sie gerade durchleben und durchleiden. Deshalb wundert es mich nicht, dass die Bischöfe an dem Thema festhalten und es in Rom auf den Tisch legen wollen."
Beharren auf alten Positionen
Dort liegt es bereits mit seiner ganzen Wucht. Fünf konservative Kardinäle haben unmittelbar vor Synodenbeginn ein gemeinsames Buch vorgelegt, in dem sie die bekannte katholische Position nochmal einschärfen: Nach kirchlichem Verständnis ist eine gültig vor Gott geschlossene Ehe unauflöslich, die Kirche muss wieder verheiratete Geschiedene mit Einfühlung begleiten, kann sie aber nicht zur Kommunion zulassen. An der Spitze der fünf Bewahrer steht Kardinal Gerhard Ludwig Müller. Im Interview mit Radio Vatikan sagte der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation:
"Die Glaubenskongregation hat einen klaren Auftrag: den katholischen Glauben zu fördern, aber auch zu schützen. Hier dürfen wir, glaube ich, nicht schweigen, uns in der Bequemlichkeit zurücklehnen und einfach mit der öffentlichen Meinung kokettieren. Das ist ja schön, wenn man den Wind im Rücken hat und dann groß aufgeblasen wird."
Kardinal Müller zielt auf den emeritierten deutschen Kurienkardinal Walter Kasper. Dieser hatte auf Einladung von Papst Franziskus vor den versammelten Kardinälen der Weltkirche am 20. Februar 2014 einen Vortrag mit dem Titel "Das Evangelium von der Familie" gehalten, in dem er mögliche Wege im Umgang mit wieder verheirateten Geschiedenen aufgezeigte.
"Ich habe eine Frage gestellt, nicht einfach eine Lösung gegeben. Und die Frage habe ich gestellt in Abstimmung mit dem Papst. Darauf lege ich großen Wert. Ich habe gefragt: Wenn eine Ehe gescheitert ist, wenn ein Weg zurück nicht möglich ist, wenn jemand eine neue Partnerschaft eingegangen ist, die gelingt und christlich gelebt wird, wenn Kinder da sind, dann kann man diese zweite Partnerschaft ja nicht aufgeben ohne neue Schuld. Also muss man sehen, in welcher Weise Gott da eine neue Chance gibt – und Gott tut das. Das ist seine Barmherzigkeit, dass er niemanden fallen lässt, der guten Willens ist."
Der Seelsorger, erklärt Kardinal Kasper, müsste den Einzelfall genau prüfen, und die betroffenen Gläubigen müssten eine verpflichtende Phase innerer Neuorientierung durchlaufen.
"Die Leute leiden ohnehin genug selber, da braucht man nicht noch große Bußwerke aufzuerlegen. Aber eine Neuorientierung ist notwendig. Dann soll das eine das Sakrament der Buße sein, das ist ja dafür da. Das Sakrament der Buße bedeutet auch die Wiederzulassung zur Eucharistie. Das ist nicht die Lösung für alle Fälle, vermutlich nur für eine Minderheit von Menschen, die in unseren Gemeinden leben, die darunter leiden und die ein ehrliches Bedürfnis nach den Sakramenten haben, und die die Sakramente dringend brauchen, um ihre schwierige Situation zu bewältigen."
Für Polemik sei er nicht zu haben, fährt Kardinal Kasper fort. Sein Verständnis des Evangeliums sei aber offenbar ein anderes als das des Präfekten der Glaubenskongregation.
"Das ist eine Frohe Botschaft! Daraus darf man doch keinen Codex von Rechtsvorschriften allein machen und dann sagen, jetzt darf nicht mehr diskutiert werden über diesen Punkt. Damit wird die Synode ja zur Farce. Es hat niemand das Recht, von vornherein zu sagen, was geht und nicht geht. Der Papst will eine offene Debatte, und die soll man führen."
Schon vor Beginn in der Krtiik
Diese Ansicht teilt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx. Er bedauert allerdings, dass die thematisch so breite Synode, noch ehe sie begonnen hat, in der öffentlichen Debatte auf ein einziges Thema zusammenschnurrt:
"Das halte ich für verheerend. Verheerend! Dass man an einem Punkt das Feld aufrollt und sagt, was geht und was nicht geht. Wie die Synoden verlaufen, na, das wollen wir noch abwarten. Beide Positionen – es gibt nicht nur die beiden, sondern sehr viel vielschichtigere Positionen in dem ganzen Komplex – haben je ihre Berechtigung. Wer dem anderen abspricht und sagt, "du hast ja nur noch rückwärtsgewandte Ideen" oder "du bist nicht mehr katholisch", das ist nicht die Weise, wie wir jetzt reden müssen. Sondern genau gucken, was meint der andere."
Der Sondersekretär der Synode, Erzbischof Bruno Forte, hat öffentlich erwogen, den betroffenen Paaren zumindest eine Segnung nicht zu verwehren. Doch genügt das?
Wie Papst Franziskus selbst zu dem Problem steht, darüber hat er sich bisher ausweichend geäußert. Er möchte der Arbeit der Synode nicht vorgreifen, heißt es in Rom. Zugleich muss ihm klar sein, dass die Kommunion für wieder verheiratete Geschiedene aus Sicht der meisten Katholiken der Welt ein Luxusproblem ist. In Lateinamerika zerstören Gewalt, Drogen und Menschenhandel die familiären Strukturen.
Armut zwingt Eltern und sogar Kinder in die Migration und in die Prostitution. In Indien hingegen stöhnen christliche Familien unter dem Kastenwesen, der horrenden Mitgift und der arrangierten Ehe, die kirchlich oft ungültig ist. Und auf den Philippinen zerstören Wirbelstürme und andere Naturkatastrophen die Existenzen von Millionen Menschen immer wieder aufs Neue. Da bewegen die Gläubigen ganz andere Fragen, sagt Sean Patrick Lovett, der als Redakteur bei Radio Vatikan oft über die Belange der Weltkirche berichtet:
"Fragen wie die, wer zur Kommunion darf, werden sehr klein im Vergleich zu anderen: Werden wir morgen genug zu essen haben, wo werden wir wohnen, und wie können wir überleben bis zur nächsten Krise."
Allerdings kann die katholische Kirche allein die Lage dieser Familien nicht ändern: Armut und Gewalt haben zahlreiche Ursachen. Was sie sehr wohl ändern kann, ist ihre Haltung zu binnenkatholischen Fragen wie etwa Verhütung, wieder verheirateten Geschiedenen oder Homosexualität. An diesen Fragen lesen viele die Reformfähigkeit der Kirche ab.
Suche nach dem Gleichgewicht
"Wenn einer schwul ist und den Herrn sucht und guten Willen hat – wer bin dann ich, ihn zu verurteilen?", fragte der Papst. Dem Arbeitspapier zufolge haben alle Bischofskonferenzen bekundet, man suche nach einem Gleichgewicht zwischen kirchlicher Familienlehre und einer "respektvollen, nicht verurteilenden Haltung" gegenüber Menschen in homosexuellen Beziehungen. Ute Eberl wird in den Pausengesprächen der Synode wohl dem einen oder anderen folgende Begebenheit aus Berlin erzählen:
"Ich war letztens in einer Veranstaltung unserer Studierendengemeinde zum Thema 'Bereit für die Ehe'. Und am Schluss habe ich gesagt, wenn Sie soweit sind, dass Sie heiraten wollen, kommen Sie zu mir in die Ehevorbereitung. Und dann kam ein Mann zu mir und sagte, 'das würde ich gerne tun, zu Ihnen in die Ehevorbereitung kommen. Aber ich habe keine Freundin, sondern einen Freund'. Und er sagte: 'Gibt's nicht noch einen anderen Segen?'"
"Wir müssen vom Rückwärtsgang wieder in den Vorwärtsgang schalten", erklärt Christian Weisner die Sicht der Reformgruppe "Wir sind Kirche" auf den synodalen Prozess. Einfach werde das sicher nicht:
"Seit der Enzyklika 'Humanae Vitae' kurz nach dem Konzil 1968 haben die Menschen die römisch-katholische Kirche eher als Verbotskirche erlebt, die kirchliche Ehelehre als eine Verbotsmoral erlebt. Und damit hat sich die Kirche in vielerlei Hinsicht von der gesellschaftlichen Entwicklung abgekoppelt, ist einen Eigenweg gegangen, hat sich versucht abzukapseln in der Liturgie, in der Orthodoxie, in der wahren Lehre. Das ist aber glaube ich eine Sackgasse, das hat sich auch erwiesen mit dem Rücktritt von Papst Benedikt XVI. Es geht darum, die Menschen zu erreichen, zu begleiten, ihnen die Barmherzigkeit Gottes zu verkünden, daran sind wir zu messen, nicht dass wir in der Lehre alles richtigmachen."
"Sicher wird der Papst auch an dieser Synode gemessen werden"
Weder die Sondersynode in diesem Herbst noch die Ordentliche Synode nächstes Jahr werden Entscheidungen treffen. Gesamtkirchliche Entscheidungen trifft in der katholischen Kirche der Papst. Er kann sie, wenn er möchte, an die Synode abtreten. Das ist in 50 Jahren noch nie geschehen. Doch Franziskus ist ein Papst der Überraschungen, zur Freude vieler, zum Leid einiger anderer. Fest steht: Die zahlreichen Mikro-Neuerungen rund um den Synodenprozess zum Thema Familie wecken Erwartung. Kardinal Kasper:
"Sicher wird der Papst auch an dieser Synode gemessen werden, denn er will ja das Evangelium den Menschen heute sagen und hat auch das Charisma dafür, das zu tun. Man wird ihn daran messen. Ich habe keine Sorge, dass er diese Probe sozusagen nicht bestehen wird. Es wird eine sehr wichtige Synode sein in diesem Pontifikat, aber es geht nicht nur um dieses Pontifikat, sondern es geht um die Kirche und um die Zukunftsfähigkeit der Kirche, und die entscheidet sich weitgehend in der Familie."