Der Ball ist rund - und die Welt steht Kopf. Was immer in den kommenden vier Wochen passieren mag, das alles beherrschende Thema in den Medien lautet fortan:
"Fußball ist unser Leben, denn König Fußball regiert die Welt."
Die Herrschaft von König Fußball beginnt bereits am Kiosk. Schließlich verlangt der wahre Fußballfan in seinem Ausnahmezustand nach mehr als nur dem Sportteil der Tageszeitung. Ein Grundbedürfnis, das gleich mehrere Verlage mit gut einem Dutzend Sonderheften zur WM befriedigen. Wer glaubt, dass zu einer soliden WM-Vorbereitung die Lektüre sämtlicher Sonderhefte gehört, hat auf einen Schlag circa 50 Euro weniger im Portemonnaie. Die Gesamtauflage all dieser viel bebilderten Druckwerke liegt bei rund 14 Millionen Exemplaren. Das beeindruckt selbst gestandene Literaturkritiker wie Marcel Reich-Ranicki:
"Es ist einer der größten Triumphe der deutschen Literaturgeschichte in den letzten zehn Jahren."
Ja, diese Fachmagazine warten mit ganz unglaublichen Informationen auf. In "Ran" etwa verrät Sebastian Schweinsteiger, warum er nicht mehr der Schweini ist, im Kicker beruhigt Miroslav Klose die Nation "Keine Sorge, ich fühl mich gut" und im Sonderheft von "11 Freunde" liest man, was der Südafrikaner sonst noch so treibt, wenn er nicht dem Ball nachjagt. Wahrlich harter Lesestoff für einen großen Kritiker.
"Es ist mit großer Suggestivität geschrieben, wo immer dasselbe gesagt wird."
Aus dem Rahmen fällt allerdings das Bekenntnis von Jung-Stürmer Thomas Müller. Der behauptet nämlich:
"Ich bin zu allem bereit."
Doch über das, was Kicker rund ums runde Leder von sich geben, bricht auch ein strenger Kritiker nicht den Stab:
"Es sind nicht die intelligentesten Söhne der Nation."
Denn in diesen Tagen geht es um mehr. Eigentlich um alles. Und zwar um:
"Fußball ist unser Leben."
Fußball ist das crossmediale Ereignis schlechthin. Wer es physisch und psychisch verkraftet, der kann wöchentlich bis zu 50 Stunden televisionär dargebotene Fußballkost konsumieren. Serviert wird die komplette Palette. Vorbereitung, Nachbereitung, Interviews, Reportagen aus dem Hotel der deutschen Mannschaft, Blessuren in Großaufnahme, wer wann und wie oft in den Swimmingpool hoppst und so weiter und so fort. Übertragen werden selbstverständlich auch die Spiele. Darüber hinaus darf man sich wieder auf Kommentare mit Seltenheitswert gefasst machen - wie etwa von Torwart-Titan Olli Kahn:
"Mein Gefühl sagt mir, dass wir Weltmeister werden."
Das ist ja gut und schön. Doch Rudi Völler, mit dem die deutsche Elf 2002 das Endspiel gegen Brasilien verlor, kann auch erklären, dass es bei der WM nicht nur auf das Gefühl ankommt.
"Man muss auch hin und wieder mal ein Spiel gewinnen, sag ich einfach so."
Und für den Fall, dass die medial belagerte Truppe von Jogi Löw tatsächlich ins Finale vorstößt, findet einer wie Günter Netzer schon heute die passenden Worte:
"Das wäre ja völlig absurd, wenn ich sagen würde, das ist etwas, was nicht schön ist."
Zur WM gibt es nichts, was die Medien nicht vermelden würden. Weil:
"Fußball ist unser Leben."
Bei diesem medialen Tamtam versteht es sich von selbst, dass auch Politiker zu Wort kommen. Von Gerhard Schröder zum Beispiel dürfte man ganz sicher hören:
"Wie sagt Kaiser Franz? Schaun mer mal, dann sehn mer schon."
Machen wir uns an den Radiogeräten und vor dem Bildschirm also auf allerhand gefasst. Denn in diesem Ausnahmezustand gibt es nur eine Devise:
"Fußball ist unser Leben."
"Fußball ist unser Leben, denn König Fußball regiert die Welt."
Die Herrschaft von König Fußball beginnt bereits am Kiosk. Schließlich verlangt der wahre Fußballfan in seinem Ausnahmezustand nach mehr als nur dem Sportteil der Tageszeitung. Ein Grundbedürfnis, das gleich mehrere Verlage mit gut einem Dutzend Sonderheften zur WM befriedigen. Wer glaubt, dass zu einer soliden WM-Vorbereitung die Lektüre sämtlicher Sonderhefte gehört, hat auf einen Schlag circa 50 Euro weniger im Portemonnaie. Die Gesamtauflage all dieser viel bebilderten Druckwerke liegt bei rund 14 Millionen Exemplaren. Das beeindruckt selbst gestandene Literaturkritiker wie Marcel Reich-Ranicki:
"Es ist einer der größten Triumphe der deutschen Literaturgeschichte in den letzten zehn Jahren."
Ja, diese Fachmagazine warten mit ganz unglaublichen Informationen auf. In "Ran" etwa verrät Sebastian Schweinsteiger, warum er nicht mehr der Schweini ist, im Kicker beruhigt Miroslav Klose die Nation "Keine Sorge, ich fühl mich gut" und im Sonderheft von "11 Freunde" liest man, was der Südafrikaner sonst noch so treibt, wenn er nicht dem Ball nachjagt. Wahrlich harter Lesestoff für einen großen Kritiker.
"Es ist mit großer Suggestivität geschrieben, wo immer dasselbe gesagt wird."
Aus dem Rahmen fällt allerdings das Bekenntnis von Jung-Stürmer Thomas Müller. Der behauptet nämlich:
"Ich bin zu allem bereit."
Doch über das, was Kicker rund ums runde Leder von sich geben, bricht auch ein strenger Kritiker nicht den Stab:
"Es sind nicht die intelligentesten Söhne der Nation."
Denn in diesen Tagen geht es um mehr. Eigentlich um alles. Und zwar um:
"Fußball ist unser Leben."
Fußball ist das crossmediale Ereignis schlechthin. Wer es physisch und psychisch verkraftet, der kann wöchentlich bis zu 50 Stunden televisionär dargebotene Fußballkost konsumieren. Serviert wird die komplette Palette. Vorbereitung, Nachbereitung, Interviews, Reportagen aus dem Hotel der deutschen Mannschaft, Blessuren in Großaufnahme, wer wann und wie oft in den Swimmingpool hoppst und so weiter und so fort. Übertragen werden selbstverständlich auch die Spiele. Darüber hinaus darf man sich wieder auf Kommentare mit Seltenheitswert gefasst machen - wie etwa von Torwart-Titan Olli Kahn:
"Mein Gefühl sagt mir, dass wir Weltmeister werden."
Das ist ja gut und schön. Doch Rudi Völler, mit dem die deutsche Elf 2002 das Endspiel gegen Brasilien verlor, kann auch erklären, dass es bei der WM nicht nur auf das Gefühl ankommt.
"Man muss auch hin und wieder mal ein Spiel gewinnen, sag ich einfach so."
Und für den Fall, dass die medial belagerte Truppe von Jogi Löw tatsächlich ins Finale vorstößt, findet einer wie Günter Netzer schon heute die passenden Worte:
"Das wäre ja völlig absurd, wenn ich sagen würde, das ist etwas, was nicht schön ist."
Zur WM gibt es nichts, was die Medien nicht vermelden würden. Weil:
"Fußball ist unser Leben."
Bei diesem medialen Tamtam versteht es sich von selbst, dass auch Politiker zu Wort kommen. Von Gerhard Schröder zum Beispiel dürfte man ganz sicher hören:
"Wie sagt Kaiser Franz? Schaun mer mal, dann sehn mer schon."
Machen wir uns an den Radiogeräten und vor dem Bildschirm also auf allerhand gefasst. Denn in diesem Ausnahmezustand gibt es nur eine Devise:
"Fußball ist unser Leben."