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Der Mann, der die Sterne leuchten ließ

Heute vor 130 Jahren kam im Nordwesten Englands Arthur Eddington zur Welt. Der große Astrophysiker hat in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts viele Bereiche der Himmelsforschung geprägt.

Von Dirk Lorenzen | 28.12.2012
    Am bekanntesten ist wohl seine Expedition in den Südatlantik. Dort verfolgte er im Mai 1919 eine totale Sonnenfinsternis.

    Er wies nach, dass das Licht von Sternen, die während der Finsternis knapp neben dem Sonnenrand zu sehen sind, charakteristisch abgelenkt wird. Ursache dafür ist die Sonne mit ihrer Masse und Anziehungskraft.

    Arthur Eddington hatte damit einen von der Allgemeinen Relativitätstheorie vorhergesagten Effekt experimentell bestätigt - und so der Theorie Albert Einsteins schlagartig zum Durchbruch verholfen.

    Das Hauptarbeitsgebiet Arthur Eddingtons war der Aufbau der Sterne. Er erkannte, dass Sterne aus heißem Gas bestehen. Der Strahlungsdruck aus dem Innern verhindert, dass ein Stern aufgrund seiner großen Masse einfach in sich zusammenstürzt.

    Arthur Eddington stieß auf den Zusammenhang von Masse und Leuchtkraft, der für die längste Lebensphase der meisten Sterne gilt. Als Eddington-Grenze bezeichnen Astronomen noch heute die maximale Leuchtkraft, die ein Stern haben kann, ohne instabil zu werden.

    Im Jahr 1944 ist Arthur Eddington mit knapp zweiundsechzig Jahren gestorben.

    Auch heute Nacht leuchten wieder Hunderte, wenn nicht Tausende Gedenklampen am Himmel: Sie alle sind Sterne - also große heiße Gaskugeln, die genauso funktionieren, wie es Arthur Eddington erklärt hat.

    Leben und Werk von Arthur Eddington

    Die berühmte Sonnenfinsternis vom 29. Mai 1919
    Heiße Sterne im Haufen RCW38
    Arthur Eddington hat erkannt, wie ein Stern aufgebaut ist (ESO)