Manchmal ist ein Sternname offensichtlich: Der Granatstern im Kepheus besticht durch seine tiefrote Farbe. Und beim Stern Antares im Skorpion lässt sich an den kommenden Abenden tief am Südwesthimmel nachprüfen, dass auch dieser Name gut gewählt ist. Denn unser Nachbarplanet Mars zieht jetzt an ihm vorbei. Der Kriegsgott Mars, im griechischen Ares, überholt seinen Rivalen Ant-Ares, den Gegenmars.
Beide Objekte leuchten rötlich und weil Antares nahe der Ekliptik, der Zugbahn der Planeten, steht, wird er immer mal wieder mit Mars verwechselt. Der genaue Vergleich der beiden zeigt aber, dass Mars eher orange-rötlich leuchtet, während Antares tatsächlich einen Rotton hat. Mittwochabend zieht der Planet in knapp vier Vollmonddurchmessern Abstand oberhalb am Stern vorbei. Genau über den beiden steht dann noch der Ringplanet Saturn.
Mars pirscht sich Nacht für Nacht an die Linie Antares-Saturn heran, bevor er sie überquert. Etwa alle zwei Jahre zieht Mars durch diese Himmelsgegend. Die Begegnungen mit Antares verlaufen allerdings immer anders. Meist leuchtet der Planet schwächer als der Stern. In diesem Jahr aber gewinnt Mars: Er strahlt deutlich heller als sein Rivale. Mars, Gegen-Mars und Saturn stehen jetzt abends tief am Südwesthimmel. Etwa zwei Stunden nach Sonnenuntergang verschwinden auch sie unter dem Horizont.